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Fischmarkt

Kartoffel-Hans

Hans Pertold alias "Kartoffel-Hans"
Maike Baum

Ob Linda, Selma oder Christa – er kennt und liebt sie alle! Nein, von einem notorischen Frauenheld ist hier nicht die Rede. Es geht vielmehr um Hans Pertold und seine Kartoffeln.

Seit 1963 bietet der 66-Jährige dem Fischmarkt-Publikum ein Sortiment der beliebten Knolle sowie anderer saisonaler Gemüse wie Zwiebeln oder Spargel an. Warum die verschiedenen Kartoffel-Sorten eigentlich wohlklingende Frauennamen tragen, das weiß auch Hans Pertold nicht so genau. Ansonsten gilt aber: Ob klein oder groß, ob mehlig- oder festkochend - mit Kartoffeln kennt er sich aus. Nicht umsonst wird er von seinen Freunden liebevoll "Kartoffel-Hans" genannt.

Ist der Handel noch so klein…

Dass wir „Kartoffel-Hans“ heute überhaupt auf dem Fischmarkt antreffen, ist eher dem Zufall zu verdanken. Eigentlich wollte er Dreher werden und begann nach der Schule dann auch mit der entsprechenden Ausbildung. Zukunftsweisend sollte aber der Nebenjob während der Lehrzeit werden: Als Aushilfe auf dem Wilhelmsburger Wochenmarkt erkannte Hans Pertold schnell, dass sein Herz eigentlich für den Händlerberuf schlug.

„Ist der Handel noch so klein, es bringt genügend Arbeit ein“. So lautete damals der Wahlspruch seines Chefs auf dem Wochenmarkt. Das Motto überzeugte Hans Pertold so sehr, dass er fortan jeden Groschen sparte, um den eigenen „kleinen Handel“ zu eröffnen. Genügend Arbeit bringt dieser ihm bis heute tatsächlich ein – vor allem am Sonntag. Wenn andere Händler nach einem anstrengenden Fischmarkt-Morgen ihren wohlverdienten Mittagsschlaf genießen, ist Hans Pertold schon wieder unterwegs, um seine Ware an verschiedene Gaststätten auszuliefern. Ins Bett geht es erst gegen 22 Uhr.

Ein Häuschen an der Algarve?

Doch auch „Kartoffel-Hans“, der sich selbst als „strebsam, sparsam und arbeitsfreudig“ beschreibt, gönnt sich hin und wieder ein wenig Urlaub. Gemeinsam mit seiner Frau, die sonst ebenfalls tatkräftig bei der Arbeit mit anpackt, geht es dann vom „Schmuddelwetter“ ab unter die portugiesische Sonne. Und wenngleich der gebürtige Hamburger seine Heimatstadt auch bei Wind und Wetter liebt – einen kleinen Traum würde er sich doch gerne erfüllen: „So ein Häuschen an der Algarve, das wär' schon was…“ Wir drücken die Daumen, auch wenn man „Kartoffel-Hans“ auf dem Fischmarkt ziemlich vermissen würde!

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