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Fischmarkt

Drei Namen für ein Original

Eine bunte Vielfalt zeichnet den Fischmarkt nicht nur im Hinblick auf sein Warenangebot aus. Er scheint auch gleich drei verschiedene Namen zu haben: „Hamburger Fischmarkt“, „Altonaer Fischmarkt“ und „St. Pauli Fischmarkt“. Wer die Ursache für den verwirrenden Titelreichtum sucht, stößt auf die Geschichte eines spannenden Wettstreits.

Die Fischauktionshalle - erbaut durch den Einsatz von Johann Cohrs.
Fischauktionshalle Altonaer Museum

Altonaer Fischmarkt

Der Fischmarkt an der Elbe hat seinen Ursprung in dem ehemals eigenständigen Ort Altona, wo die außergewöhnlichen Marktzeiten schon 1703 per Amts-Erlass festgelegt wurden. Auch Altonas große Nachbarstadt Hamburg hielt seinerzeit einen Fischmarkt ab, der sich auf dem Hopfenmarkt in der heutigen Neustadt befand. Zwischen den beiden Fischmärkten entstand im Laufe der Geschichte ein Konkurrenzkampf um Fangplätze und den Fischabsatz, der mal mit mehr und mal mit weniger Nachdruck ausgetragen wurde.

St. Pauli Fischmarkt

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erreichte der nachbarschaftliche Wettbewerb einen Höhepunkt: ab 1870 verlegte Hamburg seinen Fischmarkt aus Platzmangel ans Elbufer in die damalige Vorstadt St. Pauli – direkt neben den Altonaer Fischmarkt. Das war eine Herausforderung, die die Altonaer annahmen. 1889 konnten sie den Wettlauf um die höchsten Umsatzzahlen für sich entscheiden. Etwa vierzig Jahre später waren die Tage des ursprünglichen Altonaer Fischmarktes dennoch gezählt. 1934 legten Altona und Hamburg ihre Fischmärkte zusammen, um sie in der Konkurrenz zu den aufstrebenden Fischereihäfen in Cuxhaven und Geestmünde zu stärken. So entstand der heutige Fischmarkt, der unter Altonaer Verwaltung gestellt wurde.

Hamburger Fischmarkt

Blick über den Fischmarkt (Foto: Maike Baum)
Maike Baum

Welcher Name ist heute aber richtig? Vergleicht man die 64jährige Existenz des Fischmarktes in St. Pauli mit der über 300jährigen Geschichte des Altonaer Marktes, erscheint der Begriff „St. Pauli Fischmarkt“ nicht angemessen. Viele Hamburger, vor allem alteingesessene Altonaer, legen deshalb großen Wert auf die Bezeichnung „Altonaer Fischmarkt“. Der ursprüngliche Marktname ist ganz sicher nicht falsch, bringt er doch den Stolz der Altonaer auf ihren Fischmarkt zum Ausdruck. Dennoch verwendet das Bezirksamt Altona heute den Titel „Hamburger Fischmarkt“, denn mittlerweile ist der sonntägliche Markt auch bei auswärtigen Besuchern so beliebt, dass er zu einem Wahrzeichen Hamburgs geworden ist.

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Anreise

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