Museumsstraße 19
Das von 1928-1930 errichtete Berufsschulzentrum zählt zu den größten Bauprojekten Altonas in jener Zeit. Es steht an prominenter Stelle, zwischen anderen öffentlichen repräsentativen Bauten am Platz der Republik, von deren Baustil es sich stark unterscheidet. Der Bau besteht aus verschiedenen Baukörpern unterschiedlicher Höhe. Die zum Rathaus hin ausgerichtete Seite ist dreigeschossig, über dem Foyer, in dem sich die ehemalige Schulaula befand, die auch als Versammlungsraum für die Altonaer Bevölkerung fungierte, wird er sechsgeschossig. Mit der Südfassade des Altonaer Museums bildet das „Haus der Jugend“ einen offenen Hof, der zum Schuleingang mit einer Kupfertür führt. Das Betonskelett des Flachdachbaus ist von außen gut erkennbar, die Fassade ist durch Fensterbrüstungen und Kupferelemente gegliedert. Die zahlreichen Fenster führten im Gebäudeinneren zu hellen Räumen. Oelsner war es wichtig, eine lernfreundliche Atmosphäre zu schaffen. Innen ist der Bau durch großzügige Treppenhäuser und Flure gekennzeichnet.
Durch Umbaumaßnahmen ist der Originalzustand nicht erhalten. Die Großzügigkeit der Treppen und Flure wurde durch den Einbau von Fluchttüren gemäß der heutigen Brandschutzbestimmungen eingeschränkt, die Decken der Klassenräume wurden zur Verbesserung der Akustik inzwischen heruntergezogen. Die ursprünglichen filigranen stählernen Fensterrahmen wurden durch massivere, weiße Holzrahmen ausgetauscht. Entsprechend seiner ursprünglichen Bestimmung wird das „Haus der Jugend“ nach wie vor als Berufsschule genutzt. Die ehemalige Aula ist seit dem Umbau durch Werner Kallmorgen 1954 Bühne des Altonaer Theaters, da das Theatergebäude in der Königstraße im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Durch die öffentliche Nutzung des Gebäudes besteht die Möglichkeit, einen Blick ins Innere zu werfen.