Der städtische Altonaer Hauptfriedhof wurde ab 1920 nach Plänen des Gartenbaumeisters Ferdinand Tutenberg als Parkfriedhof angelegt.
Genutzt wird er seit 1923 von Angehörigen unterschiedlichster Glaubensrichtungen. Im Zentrum des Friedhofs steht ein Ehrenmal für die Opfer vergangener Kriege. Er beherbergt verschiedene Grabstätten, wie die naturnahen Baumgräber und mausoleumsartigen Sinti und Roma Gräber.
Seit 2008 können HSV Anhänger hier in unmittelbarer Nähe des Stadions beigesetzt werden.
Auf dem Friedhof sind Persönlichkeiten, wie zum Beispiel der ehemalige Altonaer Bürgermeister und Hamburger Nachkriegsbürgermeister Max Brauer, der Baumeister des Altonaer Volksparks und des Friedhofs Ferdinand Tutenberg, der wegen seiner Modefotografien in den 1950er Jahren bekannte Fotograf Herbert Tobias, der Dichter Peter Rühmkorf und der ehemalige Fußballnationalspieler Adolf Jäger beigesetzt.
Lage: Stadionstraße 5 HVV: Bus 2 bis Stadionstraße
2. Ehemaliger Jüdischer Friedhof Ottensen
Der Friedhof wurde 1663 eröffnet und 1934 von den Nationalsozialisten geschlossen. 1939 und 1942 wurden Luftschutzbunker auf dem Gelände erbaut.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Grundstück dem Jewish Trust zurückgegeben, der es in den 1950er Jahren an die Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH verkaufte. Der Konzern errichtete dort ein Kaufhaus; Grabsteine und Gebeine, auf die man bei der Bebauung stieß, wurden auf den Ohlsdorfer Friedhof umgebettet.
1990 wurde das Gelände verkauft und sollte erneut bebaut werden. Orthodoxe Juden forderten die Rückgabe und erwirkten mit ihren Protesten gegen die Störung der Totenruhe einen Baustopp. Der als Gutachter eingeschaltete Jerusalemer Oberrabbiner Itzschak Kolitz entschied, dass das Erdreich, in dem noch Grabstätten vermutet wurden, unangetastet bleiben müsse. Es wurde von einer Betonplatte bedeckt auf der man anschließend das Einkaufszentrum „Mercado“ errichtete. Anstatt der geplanten Tiefgarage entstanden Parkplätze auf dem Dach.
Im Untergeschoss des Einkaufzentrums erinnert eine Gedenktafel mit den Namen der Bestatteten an den ehemaligen Jüdischen Friedhof.
Lage: Ottensener Hauptstraße/Große Rainstraße HVV: S 1, 2, 3 und 31 sowie zahlreiche Buslinien bis Bahnhof Altona
3. Friedhof Bernadottestraße
Der 1860 als „Molktefriedhof“ gegründete Friedhof ist der älteste und kleinste Altonas. Er ist formalistisch angelegt, wie die streng geometrische Wegführung zeigt.
Inzwischen zentral und wohnortnah gelegen wird der Friedhof auch zur Naherholung genutzt.
Lage: Bernadottestraße 32 HVV: Bus 15 bis Bernadottestraße
4. Friedhof Blankenese
Der evangelische Friedhof Blankenese wurde 1902 für die Gemeinden Blankenese, Dockenhuden, Schenefeld, Sülldorf und Rissen eingeweiht. Er lag damals außerhalb des Siedlungsgebietes und wurde als Parkfriedhof angelegt.
Auf dem Friedhof finden sich mehrere Skulpturen, hervorzuheben ist die Bronzeplastik Jonas von Fritz Fleer. Besonders sehenswert ist die Museumsecke, in der besonders schöne Grabsteine sowie Grabplatten von Persönlichkeiten, die auf dem Friedhof beigesetzt wurden, zu sehen sind.
Lage: Sülldorfer Kirchenweg 151 HVV: Bus 1 bis Blankeneser Friedhof
5. Friedhof Bornkamp
Der Friedhof wurde 1880, damals außerhalb des besiedelten Gebietes, angelegt. Es handelt sich um einen Parkfriedhof mit altem Baumbestand, der zahlreiche Alleen mit jeweils unterschiedlichen Baumarten besitzt.
In der Nähe der Kapelle finden sich die ältesten Grabstätten des Friedhofs, u.a. von dem 1890 verstorbenen ersten Altonaer Fischauktionator Johann Cors und Theodor Zeise, dem Gründer der Zeisewerke (Schiffsschraubenfabrik). Auch gibt es ein Grabmalmuseum, in dem historische Exponate zur Friedhofsgeschichte bestaunt werden können.
Lage: Ruhrstraße 103 (Haupteingang), Bornkampsweg (Nebeneingang) HVV: Bus 180 und 288 bis Ruhrstraße
6. Friedhof Diebsteich
Er wurde 1868 als Parkfriedhof angelegt und besaß von Anfang an auch einen katholischen Bereich.
Eine Besonderheit sind die Grabanlagen der Sinti und Roma, die sich teilweise deutlich von den anderen Gräbern abheben.
Der Friedhof diente vielen wohlhabenden Geschäftsleuten als Grabstätte und besitzt daher repräsentative Familiengräber. Unter anderem liegt hier Günther Ludwig Stuhlmann begraben, der Gründer des Altonaer Gas- und Wasserwerks sowie Stifter des Stuhlmannbrunnens.
Lage: Am Diebsteich 4 HVV: S 3 bis Diebsteich
7. Friedhof Groß Flottbek
Der evangelische Friedhof wurde 1908, unmittelbar nachdem die Gemeinde selbstständig geworden war, angelegt.
Persönlichkeiten wie der Altonaer Architekt Ludwig Raabe, der u.a. die Kirche Flottbek entworfen hat, der Schriftsteller und Dichter Otto Ernst, die ehemalige Leiterin des Gymnasiums Hochrad, Berta Uhl, der Flottbeker Gemeindevorsteher Joachim Lüdemann und der Pastor Niebuhr sind hier beigesetzt.
Seit 1998 besitzt der Friedhof einen Museumsbereich, in dem historisch besonders wertvolle Grabmale zu sehen sind.
Lage: Stiller Weg 28 HVV: Bus 2 und 186 bis Flottbeker Drift
8. Friedhof Holstenkamp
Der Waldfriedhof wurde 1889 als Erweiterung des Friedhofs an der heutigen Bernadottestraße angelegt und trägt daher den Beinamen „Ottensener Friedhof in Bahrenfeld“.
Auf ihm liegen zahlreiche Persönlichkeiten, wie Johann Heinrich Mohr, der Gründer der Margarinefabrik Mohr in Bahrenfeld, Louise Schroeder, Reichstagsabgeordnete aus Altona und spätere Regierende Bürgermeisterin von Berlin sowie der Architekt Werner Kallmorgen.
Lage: Holstenkamp 91 HVV: Bus 288 bis Friedhof Holstenkamp
9. Friedhof Nienstedten
Der Friedhof wurde 1814 angelegt und mehrmals erweitert. Er enthält zahlreiche kunst- und kulturgeschichtlich bedeutende Grabdenkmäler.
Hier befinden sich Gräber bekannter Familien der Elbvororte, wie Hesse, Jenisch, Sieveking und Reemtsma. Viele Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur haben auf dem Friedhof Nienstedten ihre Grabstätte, wie der Kaufmann und Sozialreformer Baron Capar von Voght, der ehemalige Reichkanzler von Bülow, der ehemalige Hamburger Bürgermeister und Bausenator Paul Nevermann, Daniel Louis Jacob, der Gründer des Hotel Jacob, Johann Joachim Darboven, der Gründer der Kafferösterei, Alfred Zeise, der Erfinder der Zeise-Schiffsschraube, Wilhelm Hagenbeck, Rolf. H. Dittmeyer, Hans Henny Jahnn, Heidi Kabel und Hans Joachim Friedrichs.
Die Gedenkstätte für die Gefallenen des 1. Weltkriegs wurde 1920 von Richard Luksch gestaltet.
Lage: Zwischen Elbchaussee und Rupertistraße HVV: S 1 und S 11 bis Hochkamp
10. Friedhof Norderreihe (heute: Wohlers Park)
Der Friedhof wurde 1831 als Erweiterung des Heilig Geist Friedhofs angelegt und diente als Grabstätte der St. Johannis Gemeinde Altona. Seit 1879 wurden keine Grabstätten mehr verkauft.
Auf dem Friedhof finden sich die Grabstätten prominenter Altonaer und ihrer Familien. So liegen hier der ehemalige Altonaer Oberpräsident Conrad Daniel Graf zu Blücher, der ehemalige Altonaer Bürgermeister Friedrich Behn, der Dichter Matthäus Friedrich Chemnitz und der in Altona stationierte dänische Korvettenkapitän und Stifter Christian Wilhelm Nyegaard begraben.
Im 2. Weltkrieg wurde der Friedhof stark zerstört. In den Nachkriegsjahren bauten die Anwohner auf dem Gelände Kartoffeln an und fällten die Bäume, um Brennholz zu erhalten.
1977 wurde das ehemalige Friedhofsgelände als „Wohlers Park“ zu einer öffentlichen Grünanlage. Neben einer schönen Lindenallee, die in den 1950er Jahren angelegt wurde, finden sich noch Gräber und Mausoleen in der Anlage.
Lage: Zwischen Wohlers Allee, Thadenstraße und Norderreihe HVV: Bus 15, 20, 25, 183 und 283 bis Max-Brauer-Allee (Mitte)
11. Heilig Geist Kirchhof
Der Heilig Geist Friedhof wurde 1741 angelegt und diente bis 1879 als Begräbnisstätte der Hauptkirche St. Trinitatis. Die Friedhofskapelle wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
In den 1970er Jahren wurde er zu einem öffentlichen Park umfunktioniert, in dem einige Grabsteine und Mausoleen Altonaer Familien erhalten sind.
Hier liegen beispielsweise der Altonaer Magistrat, Kaufmann und Wohltäter Peter Theodor Zeise, der Bankier und ehemalige Eigentümer des Donnerparks, Conrad Hinrich Donner, der Astronom Schuhmann, der Verleger Lesser und der Direktor des ehemaligen Realgymnasium Schlee, begraben.
Lage: Zwischen Königstraße und Struenseestraße HVV: S 1 und S 3 bis Königstraße
12. Jüdischer Friedhof am Bornkamp
Dieser Friedhof wurde nach der Schließung des Friedhofs in der Königstraße 1873 angelegt. Seit 1945 wird er nur noch selten genutzt. Im Gegensatz zu anderen Friedhöfen ist er nicht öffentlich.
Lage: Zwischen Bornkampsweg und Regerstraße HVV: Bus 288 bis Regerstraße (Ost)
13. Jüdischer Friedhof Altona
Hier ruhen Fromet Mendelsohn, die Ehefrau Moses Mendelsohns, Samson Heine, der Vater von Heinrich Heine und viele bedeutende Rabbiner, wie Jakob Emden und Jonathan Eybenschütz. Die Grabplatten wurden in den 2000ern saniert und die Inschriften wieder lesbar gemacht. 2007 wurde das von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg errichtete und als Besucherzentrum betriebene Eduard Duckesz-Haus eingeweiht.
Öffnungszeiten
Oktober bis März: Di. 14 - 17 Uhr Do. 14 - 17 Uhr So. 14 - 17 Uhr
April bis September Di. 15 - 18 Uhr Do. 15 - 18 Uhr So. 14 - 17 Uhr
An gesetzlichen und jüdischen Feiertagen ist der Friedhof geschlossen.
So 12.00 Uhr Öffentliche Führung (Erwachsene 5 Euro)
Für männliche Besucher ist das Tragen einer Kopfbedeckung zwingend vorgeschrieben.
Führungen für Gruppen und in Fremdsprachen sind beim Museumsdienst Hamburg telefonisch oder per Mail zu buchen.
Hinweis: Anbieter und Veranstalter der Führung ist die Stiftung Denkmalpflege Hamburg und nicht das Bezirksamt Altona.
Lage: Königstraße 10a HVV: S 1 und S 3 bis Reeperbahn, Bus 283 bis Blücherstraße Info: Stiftung Denkmalpflege Hamburg, Tel. 040 – 34 42 93, 75902
14. Mennonitenfriedhof
Die Mennonitengemeinde hat den Friedhof 1873 als Ersatz für den alten Friedhof an der Großen Roosenstraße (heute Paul-Roosen-Straße)/Lammstraße erhalten.
38 denkmalgeschützte Grabplatten, die älteste von 1679, wurden vor der Überbauung des alten Friedhofs 1936 dorthin gebracht und in einem bestimmten Feld wiederaufgebaut, woran ein von Professor Brock entworfenes Denkmal erinnert. Die Inschriften sind teilweise auf Niederländisch. Mit knapp 7.000 Quadratmetern ist er der kleinste Friedhof Hamburgs.
Lage: Holstenkamp 80/82 HVV: Bus 288 bis Regerstraße (Ost)