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„COOL-Altona“

Klimaanpassungskonzept für unseren Bezirk

Aufgrund der starken Auswirkungen des Klimawandels strebt das Bezirksamt Altona die Entwicklung einer Klimafolgeanpassungsstrategie mit dem Namen „COOL-Altona“ an, die den Bezirk auf die jetzigen und künftigen Folgen des Klimawandels vorbereitet und sich den aktuellen Herausforderungen stellt.

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IMAGO / teamwork

Ziel ist es, einen strategischen Fahrplan von Maßnahmen zu erstellen, um Altona klimaresilient und klimafreundlich zu machen. Dieser Fahrplan ermöglicht es dem Bezirk, durch eine systematische Ausarbeitung, vorausschauend zu agieren. Hierfür wird nach integrativen und interdisziplinären Lösungsansätzen gesucht, um die Herausforderungen für ihre Umsetzung zu bewältigen.

Das Anpassungskonzept für das Bezirksamt Altona besteht aus drei Hauptsäulen:

  • Säule Nr. 1: Dient der Identifizierung der Räume mit erhöhten Klimarisiken und infolgedessen mit erhöhtem Handlungsbedarf, so dass nach Fertigstellung des Konzeptes eine Einstufung der Gebiete mit Klimarisiken und Gebiete mit hohem Potential zur Klimaresilienz vorliegt, inklusive Handlungsempfehlungen und –guidelines. Somit wird es bei Planungsprozessen und zukünftigen Bauvorhaben möglich sein, rechtzeitig geeignete Maßnahmen für die Sicherstellung der Klimaresilienz dieser Gebiete miteinfließen lassen zu können, um so das Risiko von Schäden, beim Eintritt von Extremwetterereignissen, zu mindern.
  • Säule Nr. 2: Priorisiert die Behandlung von Themen, die für eine Anpassung des Bezirks gegenüber den jetzigen und zukünftigen Folgen des Klimawandels notwendig sind.
  • Säule Nr. 3: Die entwickelte Lösungsansätze sollen nach Fertigstellung des Konzeptes in weiteren Planungen einfließen. Dies ermöglicht die rechtzeitige Integration der Maßnahmen und Klimaschutzthemen in zukünftige Projekte.

Das Konzept wird kurz-, mittel-, und langfristige Maßnahmen und Lösungsansätze beinhalten. Somit werden die Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage und Wegweiser für die Planung und Einbindung der Klimaanpassungsziele im Bezirk für eine durchdachte und organisierte Umsetzung dienen. Parallel werden Konzepte für die Planung erster klimaresilienter Quartiere erarbeitet. Diese werden eine Vorbildfunktion für andere Quartiere haben.

Erste Ergebnisse der Betroffenheitsanalyse - Säule Nr. 1

In Bezug auf Hitzeinseln ließ sich im Rahmen der Analyse feststellen, dass in Altona an heißen Tagen – mit Temperaturen über 30 Grad Celsius - bereits heutzutage großflächig extreme Wärmebelastungen auftreten. Dies bedeutet ein Temperaturempfinden (PET- Physiologische Äquivalente Temperatur) von über 41°C. Dies betrifft sowohl Siedlungsbereiche als auch Freiflächen. Insbesondere das dicht bebaute und stark versiegelte Kerngebiet des Bezirks ist von einer extremen Wärmebelastung betroffen. In Teilen von Ottensen, der Sternschanze, Altona-Nord, Altona-Altstadt und dem Südosten Bahrenfelds kommt es zudem nachts zu einer hohen thermischen Belastung mit sogenannten Tropennächten und einer Lufttemperatur von mehr als 20 Grad Celsius.

Kartenansicht von Altona mit orangen Hitzeinseln
Hitzeinseln im Bestand zur Tageszeit WMS Geobasiskarten Hamburg

Im Rahmen der Risikoanalyse wurden nicht nur der Ist-Zustand mit den bestehenden Stadtklimaanalysedaten berechnet, sondern es wurden zusätzliche Klimasimulationen durchgeführt. Diese geben zudem einen Ausblick der zukünftigen thermischen und bioklimatischen Verhältnisse in Form der Wärmebelastung in den Tag- und Nachtstunden im Jahr 2050.

Dies vorangestellt hat das Bezirksamt Altona Risikokarten erstellt, aus denen hervorgeht, wo die Folgen des Klimawandels beispielsweise auf besonders vulnerable Personengruppen (z. B. Kinder, ältere Menschen) und Einrichtungen (z. B. Kliniken, Kinder- und Senioreneinrichtungen, Geflüchteten-Unterkünfte) treffen. Diese Karten dienen als Grundlage, um konkrete Handlungsräume zu identifizieren und Maßnahmen zu entwickeln. So wurde beispielsweise analysiert, in welchen Gebieten Maßnahmen wie Entsiegelungen, Gründächer oder auch Regenrückhaltemöglichkeiten dazu beitragen könnten, Folgen des Klimawandels zu mindern.

Kartenansicht von Altona mit verschieden farblichen Markierungen zu Risikobereichen gegenüber Hitze
Risikokarte gegenüber Hitze WMS Geobasiskarten Hamburg

Weitere Karten sind dem Downloadbereich am Ende dieser Seite zu entnehmen.

Warum benötigt Altona ein Klimaanpassungskonzept?

Die Jahresmitteltemperatur ist seit 1881 bis heute bereits um 1,7°C gestiegen und wird bis zum Ende des Jahrhunderts mindestens um 0,5 Grad weiter steigen (Voraussetzung für keine stärkere Zunahme ist, dass die Klimaschutzziele erreicht werden). Die Anzahl der Sommertage (>25°C) hat sich von 21,2 auf 31,6 Tage erhöht. Somit werden sommerliche Hitzeperioden und Trockenphasen häufiger und länger auftreten. Die Erhöhung der Lufttemperatur führt zu einem Anstieg des Potentials für extreme Niederschlagsereignisse, stärkere Gewitter und Sturmböen im Sommer (Juni, Juli), die ein erhöhtes Schadenspotential erzeugen.

Altonas Kerngebiet konzentriert Quartiere mit einer hohen baulichen Dichte und sehr hohem Versiegelungsgrad, die von Überhitzung betroffen sind und die zum urbanen Hitzeinseleffekt beitragen, mit Tropennächten bei windschwachen Sommernächten und einer hohen bioklimatischen Belastung. Hitze- und Trockenheitsperioden treffen die sensiblen Personengruppen im Bezirk. Auch die Natur leidet darunter, z.B.: Bestimmte junge Arten von Straßenbäumen leiden unter Hitzestress. 

Zudem gibt es eine Verschiebung der Regensaison. Der hohe Versiegelungsgrad verhindert die Versickerung des Regenwassers und erhöht zum Teil das Überflutungsrisiko bei Starkregenereignissen von Gebieten in tiefen Senken. Andererseits hat der Bezirk Quartiere mit lockerer Bebauung, die mit den Zielen des Wohnungsbaus und der entsprechenden Nachverdichtung vor großen Herausforderungen stehen. Der Bezirk hat dazu Lagen am Elbhang, die bei Starkregenereignissen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, auch durch Sturmfluten. Darüber hinaus hat der Bezirk auch Wälder und Moore in verschiedenen Zuständen. Mit einem Klimaanpassungskonzept wollen wir unseren Bezirk auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten.

Rahmendaten zum Projekt

Titel:
„DAS-A.1: Klimaanpassungskonzept für den Bezirk Altona in der Freien und Hansestadt Hamburg“
Laufzeit:
01.02.2023 bis 31.01.2025
Partner:
BUKEA - Stabsstelle Klimafolgenanpassung/RISA
Förderkennzeichen:
67DAA00361
Förderprogramm:
Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels
Förderschwerpunkt:
FSP A.1: Erstellung eines Nachhaltigen Anpassungskonzepts (Erstvorhaben)

Informationen zu Klimaanpassungsmaßnahmen gibt es auch auf der Internetseite des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie auf der Internetseite der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft.

Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Download

Vulnerabilität gegenüber Hitze und Starkregen

PDF herunterladen [PDF, 1,8 MB]

Risikokarte gegenüber Starkregen / Hochwasser

PDF herunterladen [PDF, 1,8 MB]

Hitzeinseln im Bestand in den Nachtstunden

PDF herunterladen [PDF, 1,7 MB]

Kontakt

Zamna Castillejos

Klimaschutzmanagerin für Stadtentwicklung

Freie und Hansestadt Hamburg
Bezirksamt Altona
Dezernat für Wirtschaft, Bauen und Umwelt