Sitztribüne, Hochbeete, Spielgeräte, eine Litfaßsäule, farbige Bodengemälde oder mobile Obstkisten-Möbel – am Sander Markt entsteht in den kommenden Wochen ein neuer öffentlicher Raum auf Zeit. Die Umgestaltung beginnt mit dem Aufbau erster Module in dieser Woche und entwickelt sich Schritt für Schritt, auch unter Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner und weiterer lokaler Akteure, zu einer begehbaren Installation.
Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann: „Wir verändern den Sander Markt nicht über Nacht. Wir stellen Fragen, machen Angebote und schauen genau hin, wie der Ort angenommen wird. Die Intervention ist kein fertiger Entwurf, sondern ein Versuch, gemeinsam mit dem Stadtteil herauszufinden, was hier entstehen kann. Wer mitmachen will, kann das tun. Wer erstmal nur gucken will, auch. Wichtig ist: Es geht um eine Testphase: sichtbar, offen, veränderbar.“
Die Umsetzung erfolgt in drei Bauphasen und wird durch öffentliche Workshops begleitet. In jeder Phase können sich Anwohnerinnen und Anwohner, lokale Einrichtungen und interessierte Gruppen aktiv beteiligen – zum Beispiel beim Bemalen von Objekten, beim Bepflanzen der Hochbeete oder beim Bau kleiner Ergänzungen wie Ablagen, Sonnensegeln oder Rankhilfen. Ziel ist es, den Sander Markt nicht nur sichtbar zu verändern, sondern ihn gemeinsam mit dem Stadtteil weiterzuentwickeln. Die Workshops werden von Kunstschaffenden und einem Team des Büros umschichten vor Ort durchgeführt und finden in enger Abstimmung mit dem Bezirksamt und der Gebietsentwicklung statt.
Hintergrund
Die temporäre Umgestaltung des Sander Markts ist aus dem Bergedorfer Innenstadtkonzept entstanden und Teil des RISE-Fördergebiets „Zentrum Bergedorf“. Grundlage ist der Beschluss des Stadtentwicklungsausschusses vom 4. Oktober 2023, das Innenstadtkonzept als Leitlinie für die weitere Entwicklung zu nutzen. Der Sander Markt wurde darin als Fläche mit großem Potenzial identifiziert. Das integrierte Entwicklungskonzept (IEK), das im März 2025 vom zuständigen Leitungsausschuss beschlossen wurde, macht die schrittweise Umgestaltung zum verbindlichen Bestandteil des Maßnahmenplans.
Die jetzt startende künstlerische Intervention dient als Testlauf für neue Nutzungen und Gestaltungsideen. In einem Verfahren mit fünf eingeladenen Büros wurde das Büro umschichten durch ein Auswahlgremium aus Politik, Verwaltung und Stadtteilakteuren sowie Fachkundigen aus Stadtentwicklung und Kunst mit der Umsetzung beauftragt. Der Entwurf überzeugte durch ein flexibles, modular aufgebautes Mobiliar, das gestalterisch an das Motiv des Marktes anknüpft und den Platz über den Sommer in einen sichtbaren, begehbaren Umgestaltungsprozess verwandelt. Gefertigt wird mit robusten Baustoffen wie Betonringen und Holzbohlen, die durch markante Farben und Formen zu einem Bild im Stadtraum zusammengefügt werden. Die Besonderheit: Alles ist mobil, temporär und wiederverwendbar.