Zwischen industrieller Vergangenheit und urbaner Zukunft
Auf dem zentral in der Bergedorfer Innenstadt gelegenen Grundstück zwischen Serrahnstraße und Weidenbaumsweg befand sich ehemals das industriell geprägte Gebäude der Stamp-Pumpenfabrik, ab 1967-69 bis in die heutige Zeit ein Woolworth-Markt. Das Areal war durch den Woolworth-Markt deutlich untergenutzt und wurde im Zuge eines Grundeigentümerwechsels im Jahr 2016 überplant. An Stelle des Woolworth-Gebäudes sollte ein Neubau mit Hotel, Gastronomie und Einzelhandel entstehen. Gleichzeitig sollte die Serrahnstraße durch eine Belebung des Erdgeschosses und einen deutlichen Bezug der Erdgeschossnutzung zum Außenraum aufgewertet werden.
Entwurfskonzept
Für den Neubau wurde ein Konzept erarbeitet, welches das vom Weidenbaumsweg zur Serrahnstraße durchgesteckte, polygonal geschnittene Grundstück schließt, vollflächig ausnutzt und allseitig viergeschossig überbaut. Die Oberkanten der Fassaden orientieren sich dabei an den Firsthöhen der hohen Nachbargebäude.
Das Gebäude stellt sich als komplexer Nutzungshybrid dar: Untergeschoss, Erdgeschoss und 1. Obergeschoss sind großflächigen Verkaufsstätten mit einer Erschließung vom Weidenbaumsweg gewidmet. Im Erdgeschoss wird auf der Seite des Serrahnhafens zusätzlich eine Gastronomienutzung angeordnet, während das 2. und 3. Obergeschoss mit einem Hotel belegt werden. Die beiden obersten Geschosse bilden einen begrünten Innenhof zur Belichtung der hofseitigen Hotelräume.
Fassadenwerkstatt 2017
Der Neubau stellt mit seinen beiden großflächigen Fassaden zum Weidenbaumsweg und zum Serrahnhafen einen leistungsfähigen und insbesondere zur Serrahnseite mächtigen Baukörper im ansonsten sehr unterschiedlich geprägten Block dar. Aufgrund seiner Präsenz im Stadtraum sowie aufgrund der herausragenden Position des Gebäudes im Spannungsfeld zwischen Bergedorfer Bahnhof, City-Center Bergedorf, Altstadt und historischem Hafen wurden innerhalb eines konkurrierenden Verfahrens (Fassadenwerkstatt) unterschiedliche Möglichkeiten der Fassadengestaltung ausgelotet. Informationen zu dem Verfahren können hier eingesehen werden.
Im Rahmen der Fassadenwerkstatt wurde die Arbeit des Büros AMUNT Martenson Architekt aus Aachen als Siegerentwurf ausgewählt und diente als Grundlage für die weitere Planung und Umsetzung.
Realisierung
Der Neubau wurde auf Grundlage des oben beschriebenen Entwurfskonzepts und der Ergebnisse der Fassadenwerkstatt 2017 realisiert und im Jahr 2020 fertiggestellt.
Freiraum
Für die Freiraumgestaltung der Serrahnstraße wurde 2018 ein separates qualifizierendes Verfahren in Form einer Mehrfachbeauftragung durchgeführt. Informationen zu dem Verfahren können hier (Verlinkung folgt) eingesehen werden.
Zuletzt aktualisiert am: 02.08.2023