Mit E-Fahrzeugen erledigen Revierförster Sven Wurster und sein dreiköpfiges Team seit kurzem die Waldpflege, eine neue Solarstromanlage sammelt Naturstrom, um Fahrzeuge und Geräte laden zu können. Zudem hat der Bezirk in die Sanierung der Betriebsgebäude investiert.
Die aktuell bereits umgesetzten Maßnahmen im Einzelnen:
- Auf einem Betriebsgebäude der Revierförsterei wurde eine rund 90m2 große Photovoltaikanlage installiert. Die Anlage erzeugt Solarstrom, mit dem die elektrisch angetriebenen Fahrzeuge und die Gebäude der Försterei versorgt werden können.
- Zwei weitere Betriebsgebäude verfügen über eine Dachbegrünung. Die Gründächer binden Staub und Schadstoffe, halten Regenwasser zurück und kühlen dadurch die Luft ab und bieten zudem Lebensraum für Tiere.
- In einem Betriebsgebäude wurden alle 16 veralteten und teilweise maroden Fenster durch Doppelglasholzfenster ersetzt.
- Angeschafft wurden ein E-LKW, der den alten Diesel-LKW ersetzt sowie zusätzlich zwei E-Lastenfahrräder. Mit den neuen Fahrzeugen kann ein großer Teil der Waldpflege durchgeführt werden (z.B. Transport von Material und Werkzeug, Einsammeln von Abfall). Der E-LKW, der von den Mitarbeitern auf den Namen „Emma“ getauft wurde, verfügt über eine 220V-Steckdose, an die direkt Geräte zur Waldpflege angeschlossen werden können.
Die Investition in die genannten Maßnahmen beläuft sich auf rund 120.000 €, von denen rund die Hälfe über Klimafördermittel finanziert wird.
Auf dem Weg zur klimaneutralen Försterei sind weitere Maßnahmen in Vorbereitung:
- Dazu zählen die Fassadendämmung durch Lärchenholz aus dem Niendorfer Gehege,
- der Betrieb mit E-Geräten (E-Motorsägen, ein elektrischer Sägespaltautomat)
- sowie der Austausch der bestehenden Gasheizung durch eine neue Heizanlage, die durch im Niendorfer Gehege erwirtschaftetes Holz betrieben wird. Auch das benachbarte Forsthaus soll mit einem Nahwärmenetz angebunden werden.
Mit allen genannten Maßnahmen soll es perspektivisch gelingen, die in der Revierförsterei benötigte Energie (Strom und Heizenergie) direkt vor Ort und aus nachhaltiger Bewirtschaftung aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen und überdies Energieverbräuche gering zu halten.
Bezirksamtsleiter Kay Gätgens: „Als Bezirksamt wollen wir Vorbild sein für mehr Klimaschutz vor Ort. Ich freue mich, dass wir wenige Wochen nach Beschluss des Klimaschutzkonzepts schon erste Maßnahmen präsentieren können und am Beispiel der Försterei sehen, wie wir das 300 Seiten starke Klimaschutzkonzept mit 60 Maßnahmen in konkretes Handeln umsetzen. Diese ersten Erfolge am Modellprojekt der Revierförsterei wurden nur möglich durch die persönliche Initiative von Förster Sven Wurster und seinem Team sowie durch die engagierte Unterstützung unseres Klima-Teams im Bezirksamt.“
Revierförster Sven Wurster: „Die aktuellen Maßnahmen zeigen, dass E-Mobilität auch in solch arbeitsintensiven Aufgaben möglich ist. Damit die E-Mobilität genutzt werden kann, mussten die Arbeitsverfahren angepasst werden, bieten dann aber auch neue Möglichkeiten, wie z.B. die Steckdose direkt am E-Fahrzeug, bessere Beweglichkeit und Geländegängigkeit. Die Gebäudesanierung ist ein wichtiger Beitrag zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Strom und Heizenergie können wir über natürliche Ressourcen, die direkt vor Ort gewonnen werden, erzeugen und nutzen.“
Hintergrund Integriertes Klimaschutzkonzept für den Bezirk Eimsbüttel
Die Bezirksversammlung Eimsbüttel hat am 27. Januar 2022 das „Integrierte Klimaschutzkonzept“ für Eimsbüttel einstimmig beschlossen. Damit steht dem Bezirk nun eine strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für alle Maßnahmen rund um mehr Klimaschutz in Eimsbüttel zur Verfügung. Dazu hatte das Bezirksamt im Sommer 2020 ein eigenes Klimaschutzmanagement installiert. Nach umfassender Bürgerbeteiligung sowie Kinder- und Jugendbeteiligung von Frühjahr bis Herbst 2021 wurde das Konzept nun erarbeitet und von der Bezirksversammlung beschlossen. Auf gut 300 Seiten findet sich darin neben einer Analyse zu Energiebilanz und Verbräuchen ein Katalog mit rund 60 umzusetzenden Maßnahmen. Das Klimaschutzkonzept ist Teil der bezirklichen Gesamtstrategie „Eimsbüttel 2040 – Zukunft.Lebenswert.Gestalten“. Zusammen mit dem bereits bestehenden stadtplanerischen Leitbild und dem noch in Arbeit befindlichen sozialen Leitbild steht dem Bezirk dann ein umfassendes Konzept zur Verfügung, das Politik, Verwaltung und allen Bürger:innen Auskunft darüber gibt, wie sich der Bezirk Eimsbüttel räumlich, sozial sowie unter Klimaschutzaspekten entwickeln kann.
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