Dreiviertel des weltweiten Energiebedarfs und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen sind Städten zuzurechnen. Städten kommt daher eine Schlüsselrolle bei der Erreichung von Einsparungszielen zu. Der Hamburger Klimaplan vom Dezember 2015 schreibt vor, in verschiedenen Handlungsfeldern Maßnahmen zu ergreifen, um die für Hamburg geltenden CO2-Einsparungsziele zu erreichen. In Anlehnung an bundesweite Einsparungsziele stellt sich Hamburg der Herausforderung, bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 40 Prozent an CO2-Emissionen zu reduzieren. In den darauf folgenden Jahren ist perspektivisch bis 2030 eine Einsparung von 50 Prozent und bis 2050 von mindestens 80 Prozent der umweltschädlichen Gase geplant.
Auf dem Weg zur klimafreundlichen Stadt braucht es Maßnahmen und Handlungen um die angestrebten Ziele erreichen zu können. Das Bezirksamt Eimsbüttel (Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung) wird in einem dreijährigen Projekt gemeinsam mit der Universität Hamburg (Centrum für Globalisierung und Governance, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), der Behörde für Umwelt und Energie (Leitstelle Klimaschutz) sowie der HafenCity Universität (Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung) am Beispiel des Stadtteils Lokstedt die klimagerechte Umgestaltung von Bestandsquartieren im Hinblick auf eine Infrastruktur, die es den Menschen ermöglichen soll, ihr Alltagshandeln ressourcenschonender zu gestalten, erforschen.
Ziel des Projekts ist es, Klimaschutz mit der Stadtteilentwicklung und dem Leben und Wohnen im Stadtteil zusammenzubringen, wobei die Verhaltensweisen und Routinen der Bürgerinnen und Bürger als Ausgangsbasis dienen. Um möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner Lokstedts in diesen Prozess mit einzubeziehen, finden neben öffentlichen Veranstaltungen auch Haushaltsbefragungen statt. In drei aufeinander folgenden Prozessen werden die zentralen Handlungsfelder Haushaltsenergie, Mobilität und Abfallwirtschaft mit dem Ziel, die Alltagsroutinen der Menschen in den Blick zu nehmen, behandelt.
- Im Bereich der Haushaltsenergie stehen vor allem die Nutzung verschiedener Energieträger (Gas, Öl, Fernwärme, erneuerbare Energien), Dämmstandards von Gebäuden (Bestands- und Neubauten) sowie Energieeinsparpotenziale durch Nutzungsverhalten im Fokus.
- Im Bereich der Mobilität stehen die infrastrukturellen Rahmenbedingungen in Verbindung mit einer stärkeren Nutzung z.B. des öffentlichen Nahverkehrs, des Fahrrads, von Car-Sharing-Angeboten sowie der E-Mobilität im Vordergrund.
- In der Abfallwirtschaft soll durch Ausweitung der Getrenntsammlung (z.B. Papier und Biomüll) ein höherer Recyclinganteil erreicht werden. So soll es Betrieben wie der Stadtreinigung ermöglicht werden, einen höheren Anteil an Wertstoffen weiterzuverarbeiten und auf diese Weise Emissionen und Ressourcen einzusparen. Außerdem wird die praktische Umsetzung (Wahl der Müllbehälter, Standort) untersucht.
Die in den Beteiligungsplattformen erarbeiteten Ergebnisse werden in einem weiteren Prozess mit Experten aus der Praxis rückgekoppelt und in zukunftsfähige Szenarien einfließen, die einen Beitrag auf dem Weg zur Climate Smart City Hamburg leisten können.
Praxispartner die das Projekt seit Beginn an begleiten sind neben dem Amt für Landesplanung und Stadtentwicklung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, der Stadtreinigung Hamburg auch der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. sowie hySOLUTIONS GmbH, als Unternehmen aus dem Bereich der Elektromobilität. Als zusätzlicher Partner aus der Praxis, der sein Expertenwissen im Verlauf des Projektes einbringen wird, ist beispielsweise die Hamburgische Investitions- und Förderbank zu nennen.
Um die Ergebnisse auf eine breite Basis stellen zu können ist eine Beteiligung möglichst vieler Lokstedter Bürgerinnen und Bürger wünschenswert. Hierzu werden nicht nur klassische Formen der Bürgerbeteiligung wie Öffentliche Veranstaltungen angeboten, sondern ergänzend auch zufällig ausgewählte Lokstedterinnen und Lokstedter direkt angeschrieben und nach Ihrer konkreten Meinung und Haltung befragt.
Lokstedter Klimagespräche ist ein Podcast des Forschungsprojektes Klimafreundliches Lokstedt. Der Podcast widmet sich in jeder Folge einem anderen Schwerpunkt, der den Lokstedter Klimaschutz thematisiert. Verschiedene Expertinnen und Experten führen Sie fachlich in das jeweilige Schwerpunktthema ein und diskutieren dieses im Anschluss mit unseren Moderatorinnen und Moderatoren.
Aber nicht nur die Expertinnen und Experten sollen zu Wort kommen! Besonders die Lokstedterinnen und Lokstedter sind gefragt. Wir haben Beiträge und Fragen gesammelt, die die Einwohnerinnen und Einwohner bewegen und unsere Expertinnen und Experten mit eben diesen konfrontiert.
Lokstedter Klimagespräche Podcast.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt Klimafreundliches Lokstedt finden Sie unter:
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Zum Abschluss des dreijährigen Forschungsprojekts haben wir mit Ihnen zusammen die Grelckstraße für einen Tag zum klimafreundlichen Zentrum Lokstedts gemacht. Erfahren Sie mehr....
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