Steckbrief Alsterwanderweg
Lage | Der Alsterwanderweg verläuft durch die von der Alster geprägte Landschaftsachse vom Duvenstedter Brook am nördlichen Rand Hamburgs bis hinein ins Zentrum der Stadt. Der Abschnitt zwischen dem Spielplatz Lattenkamp und der Ohlsdorfer Schleuse wird barrierearm ausgebaut. | |
Größe | ca. 4,5 km langer Abschnitt | |
Termine | 25.04.2019 | Beschluss der Bürgerschaft zum barrierearmen Ausbau |
17.11.2020 | Vorstellung der Planung Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität | |
Frühjahr 2021 | Baubeginn 1. Bauabschnitt (Punkte 9 bis 10) | |
Voraussichtlich 2024/25 | Fertigstellung Wegesanierung | |
Baukosten | 4,45 Mio. € | |
Historie | Zur Anlage eines neuen Stadtviertels im Norden Hamburgs wurde zu Beginn des 20. Jh. in dem bis dahin sehr ländlich geprägten Raum zwischen Winterhude und Fuhlsbüttel die Kanalisierung eines Teils der Alster geplant. Das damals in der Bürgerschaft und Bevölkerung viel diskutierte Vorhaben wurde nach mehrmaligen Änderungen und Überarbeitungen dem damaligen Baudirektor Fritz Schumacher übertragen, der hier ab 1918 ein von Kanälen durchzogenes Wohngebiet errichten ließ. Das zentrale Element der Planung war der in öffentliche Grünflächen eingebettete Alsterlauf, der in gleichmäßigen Abständen von auffälligen Brückenbauwerken unterbrochen wurde. Zur Aufwertung der Grünflächen verteilte Schumacher mehrere Bootsanlegestellen und Aussichtspunkte entlang der Alster, die er zu bastionsartigen, architektonischen Akzenten ausgestaltete. Mit größtenteils niedrigen Ufermauern fasste er die neuen Kanäle der Grünflächen baulich, aber zurückhaltend. | |
Bestand | Parallel zum Alsterkanal verläuft, unterbrochen von Straßen und Brücken, der Alsterwanderweg, hauptsächlich als wassergebundener Weg mit seitlichen Rasen- oder Gehölzflächen. Auf der einen Seite wird er vom Wasser begleitet, auf der anderen Seite prägen ihn zwischen Deelböge und Hindenburgstraße Kleingärtenkolonien. Zwischen Hindenburgstraße und Ohlsdorfer Schleuse bildet der Weg eine schmale Grünanlage. Südlich der Ohlsdorfer Schleuse führt der Weg um einen etwa 200 m langen Ringkanal herum, der von der Alster abzweigt. Hier wird der Weg von dichten, waldartigen Gehölzflächen eingerahmt, die auf der westlichen Seite in Wiesenflächen übergehen. Der gesamte Weg wird durch querende Straßen in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Diese Unterbrechungen sind dadurch geprägt, dass der Weg zu den Straßen hin in Form von teilweise übersteilen Rampen ansteigt, oder mit aufwändigen historischen Brückenbauwerken und angegliederten Treppenaufgängen an die Umgebung angeschlossen wurde. In der Vergangenheit sind zur Förderung der Durchgängigkeit an der Güterumgehungsbahn, der Deelböge- und Sengelmannbrücke Unterführungen errichtet worden. Ein Großteil der Ufermauern erhebt sich bis max. 1,0 m aus dem Wasser. Nördlich der Sengelmannstraße ist das Ufer in weiten Teilen ohne sichtbare Befestigung. Hohe Ufermauern aus Sandstein, die über das Gelände herausragen und als Brüstung fungieren, gibt es an der ehemaligen Ruderclub Terrasse, der Alsterkrüger Kehre, dem historischen Ruderbootanleger, dem historischen Anleger am Alten Krematorium und westlich der Ringkanalbrücke. | |
Planungsidee | Der genannte Abschnitt soll in Einklang mit den denkmalgeschützten Anlagen und dem Baumbestand barrierearm ausgebaut werden. Ziel ist, die Nutzung des den gesamten Weges für Menschen mit beschränkter Mobilität, aber auch für Kinderwagen erheblich zu erleichtert. Das Leitbild für den barrierearmen Alsterwanderweg ist ein stufenloser, 3 m breiter wassergebundener Weg mit einer maximalen Steigung von 6 %. Der Weg wird auf beiden Seiten von Rasenbanketten von jeweils 3 m Breite begleitet. In regelmäßigen Abständen von 100 – 150 m stehen seniorengrechte Bänke um die Erholungsfunktion zu stärken | |
Maßnahmen | Im gesamten Abschnitt werden die Wegebeläge erneuert und dort, wo es besonders feucht ist, auch die Dränage der Wege verbessert. Wo es möglich ist, werden die vorhandenen Rampen durch eine Verlängerung abgeflacht und um ein Zwischenpodest ergänzt (Punkte 3, 8, 9, 11 und 12). Die Zugänge werden überwiegend mit Betonpflaster (25 x 25 cm) versehen. Zugänge die aufgrund von denkmalgeschützten Bauwerken nicht umgestaltet werden können, erhalten in unmittelbarer Nähe einen neuen, barrierearmen Zugang in gleicher Bauweise wie die oben genannten. Dazu werden Flächen von Kleingartenanlagen (Punkte 5, 6 und 7) oder die vorhandene Grünanlage (Punkt 9a) in Anspruch genommen. An der Ohlsdorfer Schleuse wird durch den Eigentümer auf privatem Grund ein neuer Zugang barrierearm hergestellt (Punkt 13). Alle Bereiche erhalten neue, seniorengerechte Bänke und Abfalleimer. Die Beschilderung wird aktualisiert und angepasst. Die Eingänge mit rampenartigen Abgängen sollen Durchlaufsperren erhalten, um den Radverkehr, der in Grünanlagen nur unter Rücksicht auf die übrigen dort Erholung Suchenden gestattet ist, zu entschleunigen. Die Sperren werden rollstuhlgerecht eingebaut. Um die Überquerung der höher liegenden Wilhelm-Metzger-Straße zukünftig zu umgehen, wird gemäß Beschluss der Bürgerschaft, unter der Metzgerbrücke ein neuer Steg angelegt. Da in einigen Abschnitten im Vorwege Sicherungsmaßnahmen an den Ufermauern durch den Landesbetrieb Straßen Brücken und Gewässer erforderlich sind, wird die Maßnahme ‚Barrierearmer Ausbau des Alsterwanderwegs‘ in mehreren Bauabschnitten durchgeführt. Zudem wird Fußgängerbrücke über den Ringkanal (Punkt 10) denkmalgerecht saniert. |