Das Projekt „Tausche Rasen gegen Blumenwiese mit Insektenhotel“ ist ein von CLEVER initiiertes Projekt, welches gemeinsam mit der Loki Schmidt Stiftung realisiert wurde. Mit Hilfe von 20 Kooperationspartnern bestehend aus Schulen, Kindergärten, Privathaushalten, Freizeit- und Jugendeinrichtungen wurden insektenfreundliche Flächen mit einem ausgewogenen Blüh- bzw. Nahrungsangebot inklusive Nistmöglichkeiten geschaffen. So wurden monotone Rasenflächen zu artenreichen Wildblumenwiesen verwandelt. Auch das Anlegen von Wildstaudenbeeten oder Balkonen gehörte zum Angebot, um den Insekten das ganze Jahr über ein ausreichendes Nahrungsangebot zu bieten. Zusätzlich wurden Nistmöglichkeiten für Wildbienen und einzeln lebende Wespen durch Nisthilfen („Insektenhotels“) in verschiedenen Größen bereitgestellt.
Seit einigen Jahren ist ein starker Rückgang der Menge und Artenvielfalt in der Insektenwelt zu beobachten. Dies liegt unter anderem an einem Mangel an Nahrungsangeboten und Nistmöglichkeiten in Siedlungen und Städten sowie an der industriellen Landwirtschaft. Heimische Wildbienen als auch Schmetterlinge sind davon besonders betroffen, da viele ihrer Arten hochspezialisiert sind und nur bestimmte Pflanzengruppen als Nahrungsquelle für sich nutzen können. Das Projekt stellt daher einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitätssteigerung im Stadtteil Neugraben-Fischbek dar. Die neu entstehenden Wildblumenwiesen dienen als kleine Trittsteinbiotope und verbinden somit die an den Stadtteil angrenzenden Naturschutzgebiete Fischbeker Heide im Süden und den Moorgürtel im Norden. Als Partner sind insbesondere Schulen und Freizeiteinrichtungen angesprochen, um das Naturbewusstsein schon in jungen Jahren zu stärken. Neben den gewonnenen Projektpartnern konnten Interessierte letztes Jahr auch an zwei von der Loki Schmidt Stiftung organisierten Stadtteilführungen mitmachen, die den Teilnehmern das Thema "Natur in der Stadt" anhand der vorhandenen Beispiele nähergebracht haben.
Das Projekt wurde durch eine Aufsicht vor und nach der Implementierung der Blumenwiesen begleitet. Neben einer wissenschaftlichen Kartierung wurde mit Hilfe von Fragebögen analysiert, inwiefern sich das Wissen über und das Bewusstsein für naturbasierte Prozesse verändert hat.
Zum Projekt gehört auch das "Citizen Science" Angebot, bei dem die Teilnehmer*innen selbst die Artenvielfalt in ihren Gärten durch Fotos und Aufzeichnungen erfassen können: https://padlet.com/BlumenwieseStattRasen/Bookmarks