In der Nähe des alten Dorfkerns von Fischbek, südlich der Bahngleise, wurde auf rund 2.800 m² ein außergewöhnlicher Spielplatz angelegt. Hier bestimmen nicht vorgefertigte Spielgeräte, wie Rutsche oder Wippe, was gespielt wird. Stattdessen bietet der Naturerlebnisspielplatz vielfältige Möglichkeiten für Menschen jeden Alters, sich die Natur spielerisch anzueignen und auf diese Weise viel über sie lernen. Je nach Jahreszeit und Wetter verändert sich die Spielsituation durch die sich wandelnden natürlichen Materialien, Oberflächen und Gerüche.
Der Spielplatz wurde behutsam in den alten Baumbestand eingebettet, welcher auf diese Weise erhalten werden konnte und wesentlicher Bestandteil der Gestaltung des Spielplatzes ist. Unterstützende Spielgeräte wie eine Kletterspinne sind zwischen den hohen Bäumen zu finden und ermöglichen ein naturnahes Spielerlebnis. Andere Spielgeräte wiederum, wie zum Beispiel das Tipi laden zur Umgestaltung und kreativen Gestaltung mit Naturmaterialien ein. Es wurden vorwiegend natürliche Materialien wie Holz, recycelte Natursteinfindlinge oder alte Äste für die Benjeshecke verwendet.
Die Gestaltung des Spielplatzes macht aber auch Historisches sichtbar: den ehemaligen Verlauf der Fischbek, den Grundriss eines früheren Gebäudes sowie den Verlauf einer einstigen Allee. Als Teil der neuen Spiellandschaft regen sie zu Naturerkundungen abseits der Wege an oder bilden einen neuen Treffpunkt für kleinere Gruppen. Zudem unterstreichen diese Elemente die besondere Lage des Spielplatzes entlang des alten Dorfkerns von Fischbek.
Eine weitere Besonderheit des Naturerlebnisspielplatzes: Er wurde in einem ko-kreativen Prozess entwickelt. Zunächst fanden eine Mitmach-Aktion in den sozialen Medien sowie ein DIPAS Verfahren (Beteiligungsverfahren CLEVER Cities -Naturerlebnisplatz Dritte Meile) statt, deren Ergebnisse in der Gestaltung der Spielbereiche und im räumlichen Entwurf des Spielplatzes berücksichtigt wurden. In der Entwurf- und Umsetzungsphase wurden dann in einem Kunstkurs der Ganztagsgrundschule am Johannisland individuelle Zaunelemente gestaltet, die rund um den nördlichen Eingangsbereich des Naturerlebnisspielplatzes zu sehen sind. Außerdem wurden der Wildblumen- und Schmetterlingssaum und weitere insektenfreundliche Pflanzen entlang der Straße Dritte Meile von einer Kindergruppe der Loki-Schmidt-Stiftung gepflanzt.
Darüber hinaus gab es bei der offiziellen Eröffnung und Einweihung des neu geschaffenen Naturerlebnisspielplatzes eine "Natur-Vernissage" in Form von temporären "Land Art"-Elementen. Diese wurden über mehrere Wochen hinweg von der Kindergruppe der Corneliuskirche am Montag unter der Leitung der Künstlerin Iris Albrecht geschaffen und gestaltet.
Der Naturerlebnisspielplatz ist ein vorbildhaftes Projekt, das zeigt, wie eine lokal zugeschnittene naturbasierte Gestaltung von Spielplätzen möglich sein kann. Die naturbasierte Lösung kann dadurch zur Verbesserung der von CLEVER Cities definierten urbanen Herausforderungen ‚Gesundheit und Wohlbefinden‘, aber auch Umweltgerechtigkeit, beitragen.
Folgende Projektbeteiligte haben den Naturerlebnisspielplatz Dritte Meile realisiert und ko-kreativ begleitet:
- Bezirksamt Harburg und Clever Cities
- BUKEA Hamburg
- Cornelius-Kirche Hamburg-Fischbek und Künstlerin Iris Albrecht: Ko-kreativer ‚Land-Art‘-Workshop
- Ganztagsgrundschule am Johannisland, Kulturhaus Süderelbe und Künstlerin Sigrid Gruber: Ko-kreativer Zaungestaltungs-Workshop
- Loki-Schmidt-Stiftung: Ko-kreative Pflanzaktion mit Kindergruppe und Beratung für standortgerechte Pflanzungen
- NABU Gruppe Süd: Beratung für standortgerechte Pflanzungen