Der Von-Elm-Stieg trägt ab sofort einen neuen Namen: Angelika-Landwehr-Stieg. Auf Initiative engagierter Hornerinnen und Horner wurde die Straße nach der Gründerin des Theaters an der Washingtonallee benannt, dessen Eingang sich einst an dieser Stelle befand. Der Vorschlag der Bürgerinnen und Bürger fand breite Zustimmung und wurde schließlich vom Regionalausschuss Horn/Hamm/Borgfelde dem Hamburger Senat vorgelegt. Dort wurde die Umbenennung kürzlich offiziell beschlossen.

Am 17. September 1999 gründete Angelika Landwehr das Theater an der Washingtonallee, das sie bis Juli 2014 sowohl als Schauspielerin als auch als Regisseurin leitete. Nach ihrem Rückzug wurde die Spielstätte vom Theater DAS ZIMMER übernommen, welches bis heute besteht. Angelika Landwehr fand schnell Anerkennung in der Nachbarschaft und wurde fest in den Stadtteil integriert. Ihr soziales Engagement, besonders für Kinder und Frauen, prägte ihr Wirken. Sie inszenierte gesellschaftskritische Stücke, in denen sie oft die Anerkennung und Gleichberechtigung benachteiligter Gruppen thematisierte. Auch die örtlichen Geschäftsleute schätzten ihre Arbeit und sprachen sich für eine Umbenennung des Weges aus. Angelika Landwehr, die am 12. August 2020 verstarb, führte das Theater über 15 Jahre und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Kulturszene.
Adolph von Elm, dessen Namen der Stieg zuvor trug, war Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge. Nach ihm sind zwei weitere Straßen in Horn benannt: die Von-Elm-Twiete und der Von-Elm-Weg.
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Mit der Umbenennung des Von-Elm-Stiegs in Angelika-Landwehr-Stieg ehren wir eine herausragende Künstlerin und engagierte Persönlichkeit, die das kulturelle Leben im Stadtteil über viele Jahre maßgeblich mit geprägt hat. Angelika Landwehr hat sich mit ihrem Theater an der Washingtonallee nicht nur kulturell betätigt, sondern auch unermüdlich für soziale Gerechtigkeit und die Stärkung benachteiligter Gruppen eingesetzt. Damit hat sie sich weit über die Bühne hinaus einen Namen gemacht und das möchten wir an diesem Ort dauerhaft sichtbar machen.“
Sandra Kiefer und Lars Ceglecki, Theaterleitung des Theater DAS ZIMMER: „Angelika Landwehr war eine starke und kämpferische Theatermacherin, ein grundehrlicher Mensch. Sie ist so mutig gewesen, vor 25 Jahren das erste Theater in Horn zu gründen. Als sie das Haus 2014 schloss, lernten wir uns kennen, um über die Fortführung des Theaters zu sprechen und die Chemie zwischen uns hat irgendwie gestimmt. "Ich mag Euch und ich glaube, Ihr seid die Richtigen.", schrieb sie uns in einer Email. Bis zu ihrer Erkrankung hat sie uns in der Arbeit stets begleitet, immer wieder besucht und unterstützt. Dass sie in diesem Jahr, 25 Jahre nach der Gründung ihres Theaters, mit einem Straßennamen geehrt wird, freut uns wirklich sehr. Sie hat es mehr als verdient."
Parsifal von Pallandt, Ideengeber: „Angelika Landwehr habe ich zuerst 2010 in ihrer Rolle als Eleonora Duse auf der Bühne ihres „Theaters in der Washingtonallee“ entdeckt. Weitere Stücke folgten (z.B. Marx in Horn, oder Frida Kahlos Viva la Vida), die sie selber schrieb und auch sonst alles selber in die Hand nahm. Nach den Bühnenauftritten folgten immer das Glas Wein danach und der Austausch über die gesehene Inszenierung. Leider musste sie 2014 das Theater aus finanziellen Gründen abgeben, es folgte ihre Erkrankung. Viel zu früh starb sie 2020. Eine ewige und würdige Erinnerung an die Gründerin des „Theaters in der Washingtonallee“ wird die Benennung des Angelika-Landwehr-Stiegs sein, dessen Idee ich dem Bezirksamt Hamburg-Mitte vorgeschlagen habe.“
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