Mitten auf der Veddel soll ein Soziales Stadtteilzentrum entstehen. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte plant gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde und mit finanzieller Unterstützung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) die Immanuelkirche umzubauen und durch einen Neubau zu ergänzen. Nachdem im vergangenen Jahr eine Machbarkeitsstudie für den Standort erarbeitet wurde, wird in diesem Sommer ein Realisierungswettbewerb starten.
Heute haben Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen Karen Pein, Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer, Stadtplanungsamtsleiter Michael Mathe sowie die Pröpstin Carolyn Decke und der Vorsitzende des Kirchengemeinderates Klaus Lübke den Start für den Realisierungswettbewerb zum Umbau der Immanuelkirche in ein Soziales Stadtteilzentrum verkündet. Die für die Fortsetzung des Planungsprozesses erforderlichen Mittel hat die Stadtentwicklungsbehörde in dieser Woche aus Mitteln des Förderprogramms RISE bereitgestellt. Mit einer gemeinsamen Absichtserklärung (LOI) haben das Bezirksamt und die Kirchengemeinde heute die Projektpartnerschaft besiegelt. Durch die Bereitstellung der Mittel und die Unterzeichnung des LOI wurden zwei wichtige Weichen für den Start des Wettbewerbes in diesem Sommer gestellt.
Der hochbaulich-freiraumplanerische Realisierungswettbewerb betrifft auch die südlich angrenzende öffentliche Grün- und Freifläche („Immanuelpark“). Die Vorgaben für den Wettbewerb sehen den Rückbau des derzeitigen Pastoratsgebäudes bei gleichzeitigem Erhalt des Kirchturms und voraussichtlich des Kirchenschiffes vor.
Das Pastoratsgebäude soll durch einen Neubau ersetzt werden. Bis zum Baubeginn soll die Kirchengemeinde die Gebäude wie gewohnt weiter nutzen.
Auf rund 1.750 Quadratmetern soll das zukünftige Soziale Stadtteilzentrum Platz für ärztliche und gesundheitliche Angebote bieten und den AWO Seniorentreff beherbergen. Zudem will die Beratungs- und Bildungseinrichtung „BI Bildung und Integration Hamburg Süd gGmbH“ Flächen des Zentrums nutzen und auch die Kirche selbst soll mit sozialen und kulturellen Projekten weiterhin am Standort vertreten sein. Darüber soll es vielfältig nutzbare Flächen geben, die für Veranstaltungen genutzt werden können, um Begegnungen in der Nachbarschaft zu fördern und den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil zu stärken.
Der Betrieb dieses neuen Treffpunktes und Unterstützungsortes auf der Veddel soll schließlich in gemeinsamer Verantwortung der vier Kernnutzer:innen erfolgen. Ein entsprechendes Betriebskonzept wird parallel entwickelt. Das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung plant gemeinsam mit den Akteur:innen vor Ort die Entwicklung und Umsetzung dieses Schlüsselprojektes im RISE-Fördergebiet Veddel.
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „In den kommenden Jahren wird sich auf der Veddel viel verändern. Im Zuge der Entwicklungen des Grasbrooks entstehen rund um die Elbbrücken ganz neue Quartiere, attraktive Freiräume und öffentlich zugängliche Wasserlagen. Gleichzeitig sollen die beiden Stadtteile zusammenwachsen. Doch schon bevor die Veddel von den vielen Entwicklungen rund um die Elbbrücken profitiert, nehmen wir die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen auf der Veddel konkret in den Blick. Seit Dezember 2020 ist die Veddel ein Fördergebiet unseres Rahmenprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung RISE und wir wissen, dass ein soziales Stadtteilzentrum in und um die Immanuelkirche ein zentrales Wunschprojekt vieler Menschen auf der Veddel ist. Umso mehr freut es mich, dieses wichtige soziale Vorhaben unterstützen zu können. Damit gewinnt die Veddel einen ganz neuen Ort des sozialen Zusammenhalts.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die Entstehung eines Sozialen Stadtteilzentrums in und um die Immanuelkirche ist wegweisend für die weitere Entwicklung der Veddel. Im neuen Stadteilzentrum werden medizinische und soziokulturelle Angebote für verschiedene Altersklassen gebündelt. So schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle für den gesamten Stadtteil und Raum für soziale Begegnungen und Teilhabe.“
Michael Mathe, Stadtplanungsamtsleiter Bezirksamt Hamburg-Mitte: „Es ist uns gelungen, gemeinsam mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern in einem intensiven Planungsprozess ein Gesamtkonzept als Basis für dieses wichtige Stadtteilzentrum zu erarbeiten. Wir werden jetzt mit einem hochbaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb die architektonische Qualifizierung unter Verbindung von Neubau und Teilerhalt der Kirche mit Einbindung des Immanuel Parks starten.“
Carolyn Decke, Pröpstin Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Hamburg-Ost : „Die Kirchengemeinde Immanuel-Veddel und der Kirchenkreis Hamburg-Ost haben sich schon seit 2012 mit ihren konzeptionellen Planungen und mit großem Engagement erfolgreich dafür eingesetzt, dass sich an diesem Ort kirchliche Präsenz in neuer Form entwickeln konnte. Wir sehen im neuen Stadtteilzentrum die Chance, dass spirituelle, soziale und kulturelle Angebote verschiedener Akteure ein gutes Miteinander vor Ort und die Entwicklung des Stadtteils fördern können."
Klaus Lübke, Vorsitzender der Kirchengemeinderates Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Veddel: „Ich freue mich, dass wir als Gemeinde eine so positive Entwicklung für die Veddel möglich machen und in Zukunft weiter begleiten können. Unter den veränderten Bedingungen der Zeit stellen wir uns neu auf, um mit unser diakonischen und religiösen Arbeit weiter dauerhaft für die Menschen im Stadtteil da sein zu können. Die Gemeinde bedankt sich vor allem für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern beim Bezirksamt Hamburg-Mitte.“
Über das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)
RISE fördert lebendige stabile Quartiere und den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Es fasst die Programme der Städtebauförderung unter einem Dach zusammen, mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren. Die Lebensqualität in den Quartieren wird insbesondere durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert. Hamburg umfasst derzeit 28 RISE-Quartiere, die in den verschiedenen Programmen der Bund-Länder-Städtebauförderung gefördert werden. Insgesamt werden 31 Fördergebiete gezählt, da einige Quartiere in mehreren Programmen der Städtebauförderung festgelegt sind.
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