Begegnungen mit Zeitzeugen, Lesungen, Rundgänge, Diskussionen, Filme und ein Festival - im dritten Jahr der Woche des Gedenkens Hamburg-Mitte finden mehr als 70 Veranstaltungen statt in Geschichtswerkstätten, Gedenkorten, Museen, Kinos und weiteren kulturellen Orten im Bezirk Mitte.
Die Woche des Gedenkens beginnt mit dem historischen Termin der Räumung des KZ Neuengamme und dem Gedenken an die Ermordung von 20 jüdischen Kindern und 28 KZ-Häftlingen am 20. April 1945 im Stadtteil Rothenburgsort.
Die Gedenkveranstaltungen werden vom 20. April bis zum 8. Mai von einem umfangreichen Kulturangebot begleitet: Lesungen mit u.a. Michael Batz, Shelly Kupferberg und Hans-Hermann Klare, ein umfangreiches Filmprogramm mit u.a. einem Doppelfeature von „Im Westen nichts Neues“ in der Originalversion von 1930 und der Oscarversion aus 2022, sowie zahlreiche Rundgänge in den einzelnen Stadtteilen zu Orten der Erinnerung.
Für junge Menschen werden u.a. Gespräche mit Hamburger Zeitzeugenangeboten, Workshops mit dem jüdischen Rapper Ben Salomo und ein Graffiti-Workshop zum Umgang mit Denk- und Mahnmalen. Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Hamburg-Mitte beteiligen sich an der Woche des Gedenkens indem sie die rund 130 Stolpersteine putzen, die für Opfer des NS-Terrors in St. Georg verlegt worden sind.
Im Foyer des Bezirksamt ist ab 20. April die Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ – Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg“ zu sehen, es werden Führungen angeboten.
"Es finden sich überall im Bezirk Mitte Spuren der Vergangenheit. Ich danke vor allem den ehrenamtlichen Initiativen und Vereinen, die diesen Spuren gefolgt sind und die Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit und an die Opfer rechtsextremer Gewalt nach 1945 wachhalten. Die Woche des Gedenkens bietet vielfältige Möglichkeiten, sich mit der Geschichte und ihre Verbindungen in die Gegenwart auseinanderzusetzen,“ so Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer.
Bei der zentralen Veranstaltung am 3. Mai um 19 Uhr vergibt die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte in Gedenken an Esther Bejarano zum zweiten Mal den Preis "Verantwortung - damals und heute" 2022, um herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne von Esther Bejarano sichtbar zu machen, zu ehren und zu fördern. Die Preisträger/innen werden einen Tag vorher bekannt gegeben.
Erstmalig findet in diesem Jahr am Sonntag, 7. Mai 2023, von 12 bis 17 Uhr das Festival “Verbindet euch” im Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte statt unter der Schirmherrschaft der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Nick Pötter (Poetry Slam, die Kiezpoeten) spricht beim Festival mit Stefan Hensel über jüdische Identitäten heute und das Berliner Puppentheater bubales bietet mit der “Koscher-Maschine” - ein Comedy-Stück für die ganze Familie (ab zwei Jahren). Initiativen und Vereine stellen ihr Engagement gegen Antisemitismus und andere Diskriminierungsformen vor und die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Das komplette Programm finden Sie unter www.gedenken-hamburg-mitte.de.