Warum eigentlich Glasfaser?
In der Festnetzversorgung wird in Deutschland derzeit noch hauptsächlich auf Kupfer- oder Koaxialkabelanschlüsse zurückgegriffen. Die ursprünglich in Deutschland genutzte Telekommunikationsinfrastruktur basiert auf den Kupferkabeln des Telefonnetzes, welches mithilfe der DSL-Technologie auch zur Übertragung von Daten genutzt wird. Diese Technologie hat ihre Leistungsgrenzen erreicht und muss daher zunehmend mit Glasfasernetzen überbaut werden.
Der Glasfaserausbau ist Teil der Gigabitstrategie der Bundesregierung. Bis zum Jahr 2030 soll es flächendeckend Glasfaseranschlüsse und den neuesten Mobilfunkstandard überall dort geben, wo Menschen leben, arbeiten oder unterwegs sind. Der Ausbau von Glasfaser bietet einen wichtigen Standortvorteil für Hamburg und zählt faktisch zur Daseinsvorsorge und Zukunftssicherung. Im Zuge der Umsetzung der in der Gigabitstrategie adressierten Maßnahmen veröffentlicht das Gigabitbüro des Bundes einen Leitfaden zur Modernisierung von Netzinfrastrukturen in Bestandsgebäuden und beim Neubau von Einfamilienhäusern. Der Leitfaden zeigt kompakt und verständlich den Ablauf des Glasfaserausbaus auf – von der ersten Ausbauankündigung bis zur Vernetzung des ganzen Hauses.
Der Hamburger Senat hat den Glasfaserausbau als wichtiges Ziel im aktuellen Koalitionsvertrag verankert. Ob autonomes Fahren, mobiles Arbeiten, IPTV oder Videostreaming. Für all das ist eine schnelle Internetverbindung per Glasfaser von Vorteil. Auch der langfristige Beitrag zum Klimaschutz ist nicht zu vernachlässigen, so das Umweltbundesamt. Durch die Umstellung von Kupferleitungen (VDSL) auf moderne Glasfaserleitungen sinkt der CO2-Ausstoß erheblich. Liegt der CO2-Ausstoß pro Stunde Videostreaming von Kupferleitungen noch bei vier Gramm, so halbiert sich dieser auf zwei Gramm bei Glasfaserleitungen.
Der Ausbau der Netze in Deutschland ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Die Telekommunikationsbranche wird allein in den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau 50 Milliarden Euro bis 2025 investieren. Für eine enge Kooperation zwischen den Unternehmen und den staatlichen Stellen wird ein regelmäßiger Austausch, sog. Branchendialog geführt. Auch in Hamburg erfolgt der Glasfaserausbau auf privatwirtschaftlicher Basis und basiert auf unternehmerischen Entscheidungen sowie dem Wettbewerb zwischen den Unternehmen.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat das Potenzial für den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau in Deutschland berechnet und für Hamburg ein Potenzial von 98 % errechnet.
Hamburgs Konzernholding die HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH plant sich am Telekommunikationsunternehmen willy.tel zu beteiligen. Dies gehört zur langfristigen Glasfaserstrategie der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) . Mit 49,9 % plant die FHH sich an willy.tel. Ziel ist die Intensivierung des privatwirtschaftlichen Glasfaserausbaus, die Nutzung des Bestandsnetzes zur gezielten Nachverdichtung bzw. Erschließung von neuen Ausbaugebieten sowie die Realisierung von Synergien mit FHH-Infrastrukturunternehmen, z. B. Stromnetz Hamburg. Das Ausbauniveau steigt durch die Beteiligung der FHH erheblich.
Zu den aktuellen Überlegungen des Hamburger Senats informiert die folgende Senatsdrucksache: Stellungnahme des Senats.