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Stadtteilbeirat Veddel

Protokoll der Sitzung am 5. November 2024

Die Sitzung hat hybrid stattgefunden - in Präsenz im AWO Treffpunkt für Senioren und Nachbarschaft und digital (s. Anwesenheitsliste, Anhang 1). Aus dem Kreis der Beiratsmitglieder haben sich Susanne Aatz sowie ein stellvertretendes Mitglied entschuldigt.

Beginn der Sitzung: 18:30 Uhr, Ende der Sitzung: 20:25 Uhr

Begrüßung und Formalia

Sarah Garcia Merida heißt die Anwesenden wie auch die digital Zugeschalteten willkommen und eröffnet die Sitzung. Sie begrüßt die neu benannten Mitglieder der CDU-Fraktion im Stadtteilbeirat: Ronald Dittmer als Mitglied (bisher stellvertretendes Mitglied) nebst Stellvertreter. Das Protokoll der Sitzung vom 17. September 2024 liegt noch nicht vor. Zur vorgesehenen Tagesordnung gibt es keine Anmerkungen.

Verfügungsfonds

Es liegt ein Antrag auf Mittel aus dem Verfügungsfonds vor.

Ein Kiezläufer stellt den Antrag von Veddel Aktiv e.V. vor. Beantragt sind 699 Euro für die Anschaffung einer Playstation PS5 incl. Bildschirm für die Stadtteilbibliothek, um Jugendlichen eine (angebotsoffene) Freizeitbeschäftigung in den Räumen der Stadtteilbücherei zu bieten. Seit einigen Monaten werden Teile der Räume der Stadtteilbücherei verstärkt von Jugendlichen angenommen, um sich hier nach der Schule zu treffen. Aus Sicht von Veddel aktiv e. V. kann und soll diese offene Möglichkeit des „sich-Treffens“ unterstützt werden. 

Da keine Mittel für die Anschaffung von Spielen beantragt sind, schlägt Erik Benz eine Erhöhung der beantragten Mittel auf 1.000 Euro vor. Die Antragstellerin ist hiermit einverstanden. Ljudmila Hermoni ist es wichtig, dass keine Egoshooterspiele angeschafft werden und auf die entsprechenden Altersfreigaben der Spiele geachtet wird. 

Die Abstimmung über den Antrag 6/2024 ergibt folgendes Ergebnis:

Meinungsbild Plenum: 27 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 2 Enthaltungen

Beiratsvotum: 11 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung
davon Votum Politik: 0 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung

Die Beschlussfähigkeit des Beirats ist gegeben und der Antrag einstimmig beschlossen.

Markus Gohlke schlägt vor, Mittel aus dem Verfügungsfonds für die Restaurierung der unbenutzbaren Tischtennisplatte im Innenhof Am Zollhafen zu verwenden. Eine andere Möglichkeit, Tischtennis im öffentlichen Raum zu spielen, gibt es auf der Veddel nicht und wäre auch für Jugendliche ein mögliches Freizeitangebot.

Da die Tischtennisplatte auf privatem Grund steht, sind hier die Einflussmöglichkeiten beschränkt. Nicole de Temple regt an, zu prüfen, ob (kurzfristig) eine Tischtennisplatte in einer öffentlichen Grünfläche installiert werden kann. Sie wird sich darüber mit dem Fachamt Management des öffentlichen Raums verständigen. 

Hinweis: nach vorläufiger Prüfung verschiedener Standorte im Stadtteil, soll die Aufstellung einer Tischtennisplatte an der Wilhelmsburger Straße gegenüber dem Immanuelpark veranlasst werden. 

Wettbewerbsverfahren Soziales Stadtteilzentrum: Bestimmung eines Beiratsmitgliedes als Gast das Verfahren zu begleiten

Nicole de Temple führt aus, dass der Teilnahmewettbewerb abgeschlossen ist. Es haben sich sehr viele Teams aus Architekten und Freiraumplanern beworben, von denen acht ausgewählt wurden, die nunmehr die Wettbewerbsaufgabe bearbeiten. Wie üblich, darf ein Gast aus dem Beirat das Wettbewerbsverfahren begleiten. Dies bedeutet, dass eine Teilnahme am Rückfragenkolloquium (21. Januar 2025), an der Zwischenpräsentation (25. Februar 2025) und an der Jurysitzung (13. Mai 2025) möglich ist. Sie weist auf eine Besonderheit hin: die Kirche und die Poliklinik werden als spätere Kernnutzerinnen als Sachverständige an dem Wettbewerbsverfahren teilnehmen. Zudem waren sie bereits zusammen mit den anderen Kernnutzerinnen eng in das Verfahren eingebunden und werden dies auch zukünftig sein.

Sabrina Rothe bekundet ihr Interesse, als Gast an dem Wettbewerbsverfahren teilzunehmen sowie Almut Korf als Vertreterin von Sabrina Rothe.

Die Abstimmung ergibt folgendes Ergebnis:

Meinungsbild Plenum: 32 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen

Beiratsvotum: 13 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen
davon Votum Politik: 1 Ja-Stimme, 0 Nein-Stimmen, 0 Enthaltungen

Die Beschlussfähigkeit des Beirats ist gegeben und Sabrina Rothe und Almut Korf als ihre Stellvertreterin für das Wettbewerbsverfahren bestimmt.

Auf die Frage eines Beiratsgastes hin, führt Nicole de Temple aus, dass der Siegerentwurf nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens auch im Beirat vorgestellt wird.

Vorstellung des Stadtteilpolizisten und seiner Arbeit

Torsten Selck stellt sich vor. Er ist seit fünf Jahren der Stadtteilpolizist der Veddel. Zuvor war er im Streifenwagen eingesetzt und seit 1996 in Wilhelmsburg. In seiner Rolle als Stadtteilpolizist ist er im Quartier präsent und vor Ort ansprechbar. Zu seinen Aufgaben gehören:

- Kontakt zu Gewerbetreibenden, Bewohnerinnen und Einrichtungen

- Nachsorge bei Vorfällen, sei es bei Opfern, sei es bei Unfällen

- Einbruchsschutzberatung, Straftaten aufnehmen, Justizvermeidung

- Teilnahme an Präsenzveranstaltungen wie zum Beispiel auf dem Stadtteilfest

- allgemeine Beratung, etwa präventiv zum Enkeltrick.

Für die Schule auf der Veddel ist er als Cop4U im Einsatz. Schulleitung, Lehrerinnen und Schülerinnen können ihn um Beratung bitten. Zudem wird er bei konkreten Vorfällen in der Schule hinzugezogen.

Bei Bedarf spricht Torsten Selck auch andere Behörden an, etwa bei unebenen Gehwegplatten. Er weist auf die Müllproblematik in der Unterführung Veddeler Damm hin. Seit dort eine Laterne steht, ist der dort abgelegte Müll deutlich weniger geworden.

Bei Bedarf kann man sich direkt an ihn (torsten.selck@polizei.hamburg.de, Telefon: 040 42865444 / 0176 42850583) oder über Jens Hardel an ihn wenden.

Erik Benz weist auf in der AWO ausliegenden Informationsbroschüren zu verschiedenen polizeilichen Themen hin. Bereits zuvor angesprochen, gibt er die Information eines Bürgers weiter, nach der für Fußgänger in der Unterführung Harburger Chaussee Gefahren bestehen. Er bittet darum, die Situation dahingehend zu verändern, dass es nicht zu Unfällen kommt.

Verfahren zur Wohnungsvergabe der SAGA

Ljudmila Hermoni trägt vor. Mit Blick auf ihre persönliche 20-jährige Tätigkeit in der Wohnungswirtschaft, stellt sie fest, dass sich vieles verändert hat. Insbesondere übersteigt heute die Nachfrage nach Wohnungen deutlich das Angebot. Zudem haben sich Vorschriften und Vorgaben verschärft.

Der Datenschutz hat einen ganz anderen Stellenwert als früher. Sie weist auf das Gleichbehandlungsgesetz hin.

Bei der Anzahl der Wohnungsinteressenten ist eine händische Erfassung nicht möglich. Die SAGA nutzt daher Plattformen, die ein globales System für Wohnungssuchende darstellen und über einen Link erreichbar sind. Bei einer zu vermietenden Wohnung führt das System ein automatisches Match durch, wer von den zuvor registrierten Wohnungsinteressenten diese Art der Wohnung sucht. Das System wählt per Zufallsprinzip im zweiten Schritt aus, wer aus dieser Menge zur Besichtigung eingeladen wird. 

Es gibt Ausnahmen bei denen eine Vermietung händisch vorgenommen wird. Dies ist zum Beispiel bei Umquartierungen im Zuge von Sanierungsmaßnahmen (Warmwasserblock) der Fall. Auch Tauschwünsche von einer größeren in eine kleinere Wohnung werden händisch vorgenommen. Ein Tauschwunsch in eine größere Wohnung gestaltet sich stets schwierig, da es grundsätzlich (zu) wenige größere Wohnungen (vier Zimmer und mehr) gibt. 

Seit mindestens sechs Jahren konnten auf der Veddel kaum freie Wohnungen in das System eingestellt werden, weil diese für Umsetzungen im Zuge der erfolgten größeren Sanierungsvorhaben ganzer Baublöcke benötigt wurden. Mit der Fertigstellung des dritten Bauabschnitts derzeit und des vierten Bauabschnitts im Januar 2025 wird die Baumaßnahme im Warmwasserblock abgeschlossen sein, sodass zukünftig wieder vermehrt freie Wohnungen auf der Veddel in das System eingespeist werden können. Es gibt auf der Veddel keinen Leerstand. 

Ljudmila Hermoni weist auf die Hilfsbereitschaft der SAGA und auf die regelmäßigen Sprechstunden im Hauswartbüro und die telefonische Hotline hin. 

Ein Beiratsgast führt aus, dass früher auch Schreiben des Jugendamtes bei der Wohnungssuche sehr unterstützend gewirkt haben. Ljudmila Hermoni erwidert, dass ein solches Schreiben gegenüber einem Dringlichkeitsschein nicht als höherwertig anzusehen ist. Sie weist darauf hin, dass Kunden alle Unterstützungsmöglichkeiten nutzen.

Silke Betscher findet es nachvollziehbar, dass die Wohnungsvergabe nicht händisch erfolgen kann. Sie wünscht sich Transparenz über den im System verwendeten Algorithmus der Auswahl der Menschen, die zur Besichtigung eingeladen werden. 

Ljudmila Hermoni ergänzt, dass bei einer Wohnungsbesichtigung mindestens zwei Mitarbeiter der SAGA anwesend sind – bei Umquartierungen sind es der Mieter und ein Mitarbeiter der SAGA.

Bianca Penzlien fragt, ob bei der Sanierung des Warmwasserblocks die Zusammenlegung von Wohnungen geprüft wurde. Ljudmila Hermoni antwortet, dass eine Wohnungszusammenlegung aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich war.

Forschungsergebnisse zu Lebensbedingungen im Stadtteil

Anna Köster-Eiserfunke (Poliklinik) und Silke Betscher (HAW Hamburg) stellen sich vor. Anhand einer Präsentation (Anhang 2) stellen sie die Forschungsergebnisse zu Wohnen und Gesundheit auf der Veddel vor. Sie heben die Wohnverhältnisse als zentrale Determinante für Gesundheit hervor.

Es wurden 16 ausführliche Interviews mit Bewohnerinnen (mit unterschiedlichen Vermietern) geführt sowie vier „offene Wohnzimmer“ für die Nachbarschaft in unterschiedlichen Häuserblocks (SAGA) angeboten. 

Menschen leben in ihrer großen Mehrheit gerne auf der Veddel trotz angegebener Belastungen (wie hohe Mietkosten, Schimmel oder Lärm) in der Wohnsituation. Als Ergebnisse der Gespräche formuliert Silke Betscher Wünsche der Mieter:

- Persönliche Kontaktmöglichkeit vor Ort und Ansprache im Stadtteil

- Respektvoller Umgang mit den Mieter:innen

- Ursachenforschung vor Schuldzuweisung

- Dokumentation durchgeführter Reparaturen und Sanierungsarbeiten

- Erhalt von Sozialbindungen.

Die Durchschnittsmieten sind zuletzt deutlich gestiegen, was ein Großteil der Mieter:innen als deutliche Belastung erlebt.

Silke Betscher weist auf das von den Mieter:innen empfundene Machtungleichgewicht zwischen Vermieter und Mieter hin, insbesondere dann, wenn sich der Mieter alleine mit dem Wohnungsunternehmen auseinandersetzen muss. Darum ist es wichtig, bestehende Netzwerke zu stärken, um zum Beispiel Gespräche mit Unterstützung zu führen. Weiter geht es auch darum, Wissen um Rechte und gesetzliche Bestimmungen in den Stadtteil zu bringen. Nach dem Vorbild Berlins regt sie die Gründung eines Mieterinnenrates an. Dies hat in Berlin zu einer besseren Transparenz und Zusammenarbeit geführt.

Als nächsten Schritt kündigt sie den direkten Austausch mit der SAGA an. Wenn die Forschungsarbeit abgeschlossen ist, wird sie auf der Website der Poliklinik eingestellt.

Auf die Hinweise von Ljudmila Hermoni, dass die Vernetzung aus Sicht der SAGA auf der Veddel funktioniert und stark ausgebildet ist, dass es eine mietrechtliche Beratung, drei SAGA-Hauswarte mit Sprechstunden und eine jährliche Befragung der Mieter:innen gibt, erwidert Silke Betscher, dass diese Angebote von einigen Mieter:innen anders beziehungsweise gar nicht wahrgenommen werden.

Auf die Frage von Björn Ruhkieck, ob es unterschiedliche Ergebnisse bei den verschiedenen Wohnungsunternehmen gibt, erwidert Anna Köster-Eiserfunke, dass mögliche Unterschiede in der Nachschau herausgearbeitet werden.

Informationen des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung, Bürgersprechstunde und Aktuelles

Stolperstein-Verlegung

Holger Artus lädt zur Stolperstein-Verlegung am 12. November 2024 am Lagerhaus G, Dessauer Ufer, ein. Es werden drei Stolpersteine für die italienischen Zwangsarbeiter Aquilino Spozio, Erminio Fusa und Luigi Fusi verlegt.

Almut Korf führt aus, dass es vor dem Warmwasserblock Stolpersteine gegeben hat. Holger Artus teilt mit, dass es vor dem Eingang „Am Gleise 8“ einen Stolperstein gibt, der zurzeit aufgrund der laufenden Arbeiten am Eingang allerdings nicht sichtbar ist. Er kümmert sich darum, dass dieser schnellstmöglich wieder frei gelegt und sichtbar wird.

Reginenortbrücke 

Ein Beiratsgast berichtet von einem Spazierweg rund um den Müggenburger Zollhafen, der unter anderem über denkmalgeschützte Brücken, die Reginenortbrücke sowie die Besenlandbrücke, führt. Der Zugverkehr über die Brücken wurde vor Jahren eingestellt. Sie wollte heute einbringen, dass die Reginenortbrücke von der Hamburg Port Authority zunächst gesperrt wurde und heute abgebaut wurde, sodass kein Rundgang mehr möglich ist. 

Nicole de Temple erwidert, dass die (baufälligen) Brücken von der Hamburg Port Authority dem Bezirksamt Hamburg-Mitte vor einigen Jahren zur Übernahme angeboten wurden. Auch wenn der Rundweg um den Müggenburger Zollhafen aus Sicht der Integrierten Stadtteilentwicklung unterstützenswert ist, konnte im Bezirksamt kein Kostenträger für die Modernisierung und spätere Unterhaltung der Brücke gefunden werden. 

Wasserbrunnen

Ein Beiratsgast führt aus, dass der Wasserbrunnen in der Slomanstraße verschwunden ist und erkundigt sich nach den Gründen. Sabrina Rothe erwidert, dass der Brunnen nach seiner mutwilligen Zerstörung derzeit repariert und danach wiederaufgebaut wird.

Kein Handlauf an der Treppe Wilhelmsburger Straße 94

Madeleine Does macht darauf aufmerksam, dass ein Handlauf an der Treppe neben dem Geldautomaten der HaSpa fehlt. Die Stufen befinden sich im Bereich der öffentlichen Grünfläche Veddeler Brückenstraße/ Veddeler Damm.

Nächste Beiratssitzung  

Die nächste Beiratssitzung wird am 3. Dezember 2024 stattfinden. 

Für das Protokoll: 

Büro freiraumschaffen (Jens Hardel) in Abstimmung mit dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung (Nicole de Temple) (15. Januar 2025)

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Protokoll der Sitzung am 5. November 2024

2024-11-05-Anhang - Wohnen und Gesundheit auf der Veddel

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Zum Weiterlesen

ABG Real Estate Group und Köhler & von Bargen / bloomimages / JWA Architekten Berlin
Hammerbrook

Bebauungsplan-Entwurf Hammerbrook 15 „Spaldingstraße / Albertstraße“ - Öffentlichkeitsbeteiligung

Der Bebauungsplan-Entwurf des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung wird im Zeitraum vom 16. Juni bis zum 17. Juli 2025 im Internet veröffentlicht und zusätzlich im Bezirksamt Hamburg-Mitte im Foyerbereich des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung öffentlich ausgelegt.

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