Grundlage für das Bezirkliche Wohnungsbauprogramm Hamburg-Mitte 2024 ist die am 23. Juni 2021 fortgeschriebene Vereinbarung zwischen dem Senat und den sieben
Hamburger Bezirken zum Wohnungsneubau ("Vertrag für Hamburg – Wohnungsneubau"). Ziel ist es hiernach, mindestens 10.000 Wohnungen pro Jahr zu genehmigen.
In Hamburg-Mitte soll das Neubauvolumen durchschnittlich 1.400 Wohnungen pro Jahr erreichen. Darüber hinaus sollen insbesondere bezahlbare Wohnungen für Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen geschaffen werden. Für den Geschosswohnungsneubau im Mietsegment wird dabei künftig ein Anteil von 35 % öffentlich geförderter Wohnungen angestrebt. An einzelnen Lagen wird der Wohnungsmix standortgerecht modifiziert zur Steuerung einer stärkeren sozialen Durchmischung in einzelnen Quartieren.
Mit Blick auf die aktuelle Ausgangssituation wie Kapitalmarktzinsentwicklung, Inflationsindex, Baukostensituation und vorhandener Kapazitäten in den einzelnen Hauptgewerken zeichnet sich derzeit eine erste Verbesserung der Gesamtlage ab. Gleichwohl können noch keine seriösen Aussagen zu einem ggf. kurzfristigen Umsteuern seitens der Bauherren, Grundeigentümer und Vorhabenträger getroffen werden. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass die Zahl der tatsächlichen Baugenehmigungen nach wie vor mit Unsicherheiten verbunden ist und mindestens kurzfristig niedriger ausfallen werden. Die vom Bezirksamt Hamburg-Mitte gemäß "Vertrag für Hamburg" geforderte Zielzahl von 1.400 Wohnungen im Jahr kann aus diesem Grund in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht erreicht werden. Der Bezirk Hamburg-Mitte bemüht sich dennoch in enger Kooperation mit den Bauherren unter den gegebenen Rahmenbedingungen, die Zahl auf einem hohen Niveau zu halten. Im Jahr 2023 wurden knapp 1.000 Baugenehmigungen erteilt.
Gegenüber der letzten Fortschreibung konnten inzwischen zahlreiche bedeutende Projekte in die Realisierung geführt und abgeschlossen werden (Erreichung der Bezugsfertigkeit bis April 2024). Eine bedeutende Anzahl befindet sich noch in der Realisierungsphase und einige Suchräume wurden und werden schrittweise konkretisiert.
Im Rahmen der vorliegenden sechsten (Teil-)Fortschreibung hat das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung auf Basis aktueller intensiver Untersuchungen weitere neue Standorte und Flächen erfasst und über Testentwürfe und vorlaufende Qualifizierungsverfahren für eine perspektivische Wohnnutzung plausibilisiert. Mit Stand April 2024 wurden 17 neue Potenzialflächen mit einem Wohnungsbaupotenzial von rd. 600 Wohnungen aufgenommen. Aufgrund aktuell laufender weiterer Abstimmungen zwischen Vorhabenträgern und dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung muss das finale Mengengerüst für die neuen Potenzialflächen offengehalten werden. Es ist jedoch von einem Potenzial von bis zu 300 weiteren Wohneinheiten auszugehen. Insgesamt 140 Potenzialflächen werden aktuell im Rahmen der fortschreitenden Entwicklung und im Zuge der Umplanungen fortgeschrieben und sind weiterhin für neues Wohnen disponiert.
Damit stehen aktuell für den Wohnungsbau im Bezirk Hamburg-Mitte 157 Flächen mit Baupotenzial von rd. 24.700 Wohneinheiten zur Verfügung. Davon ca. 8.500 Wohnungen mit einem kurz- /mittelfristigem Realisierungspotenzial.