Initiatoren und Projektpartner:
IBA Hamburg
Hamburg Energie
Erbaut: 1943
Umbau: 2011 - 2015
Ort:
Wilhelmsburg - Neuhöfer Str. 7, 21107 Hamburg
Betroffen: 3.200 Wohnungen
Fläche: 57x57 m2 (Grundfläche)
Technologie: biomethanbefeuertes BHKW, Holzfeuerungsanlage, Wärmespeicher, Industrieabwärme, Solarthermie, Power to Heat(Forschungsprojekt)
Finanzierung: 27 Mio Euro (davon 11,7 Mio Euro auf Technik und Wärmenetz)
Förderung: Europäische Union „Europäische Fonds für regionale Entwicklung EFRE“, KfW „Erneuerbare Energien Premium (271)“ (Solarkollektoranlage), Freie und Hansestadt Hamburg, Leitstelle Klimaschutz „Klimaschutzmittel des Hamburger Klimaplans“
Klimaschwerpunkte: Energie, Stadtentwicklung und Hochbau
Energiebilanz: 22.000 MWh Strom, 3.000 MWh Wärme
CO2-Vermieden: 95% bzw. 6.600 Tonnen CO2
Klimapositive Maßnahmen: nein
Weitere Projekt-Beteiligte: HHS Planer + Architekten AG, Prof. Bartram und Partner, Pinck Ingenieure Consulting GmbH, EGL, Averdung Ingenieure
Beschreibung:
Mit dem Energiebunker Wilhelmsburg wurde eine Kriegsruine zu einem lokalen Kraftwerk umgebaut, das große Teile der Nachbarschaft mit Energie und Wärme aus erneuerbaren Quellen versorgt.
Der ehemalige Flakbunker wurde 1943 erbaut und sollte neben seinem eigentlichen Zweck - dem Schutz der Bevölkerung - vor allem für die Wehrhaftigkeit des NS-Regimes stehen. Nach der kurzen Nutzung in den letzten Kriegsjahren wurde sein Inneres von der Britischen Armee gesprengt, sodass eine weitere Verwendung jeglicher Art ausgeschlossen war. Für 60 Jahre stand die Ruine so im Zentrum der Elbinsel, bis – im Rahmen der Internationalen Bauausstellung – ein neues Nutzungskonzept entwickelt wurde.
Ziel war es, den Bunker als Mahnmal einer vergangenen Zeit zu erhalten, während seine Struktur einen zukunftsorientierten und gemeinwohlfördernden Zweck dient. Im Hinblick auf die Probleme des Klimawandels, die Herausforderungen der Energieversorgung und die Bedürfnisse des wachsenden Stadtteils Wilhelmsburg wurde das Konzept des Energiebunkers erarbeitet.
Heute versorgt er 1.500 Wohnungen der Nachbarschaft mit Strom und weitere 1.700 mit Wärme aus erneuerbaren Quellen. Kernstück ist dabei ein Wärmespeicher, der von einem biomethan-betriebenen Blockheizkraftwerk, einer Holzfeuerungsanlage sowie der Abwärme eines lokalen Industriebetriebes und einer solarthermischen Anlage gespeist wird. Letztere überspannt das Dach und die Südfassade mit 2.000 m² Solarmodulen und weist den Bunker auch von außen als besonderes Projekt der Energiegewinnung aus. Insgesamt kann so eine Leistung von über 22.000 MWh Wärme und knapp 3.000 MWh Strom erzeugt werden. Als Teil des übergeordneten Konzeptes „erneuerbares Wilhelmsburg“ werden damit pro Jahr 6.600 Tonnen CO2 eingespart.
Darüber hinaus bietet der Bunker das Potenzial zur Weiterentwicklung der Power-to-Heat Technologie, in der überschüssiger Windstrom in Form von Wärme gespeichert wird
Zusätzlich setzt die öffentlich zugängliche Aussichtsplattform ein weiteres Zeichen für den gesellschaftlichen Mehrwert des Projektes und spiegelt den Hamburger Weitblick wider.
Weiterführende Informationen finden Sie hier:
Energiebunker Wilhelmsburg
www.hamburgenergie.de/ueber-uns/energieerzeugung/energiebunker