Initiatoren und Projektpartner:
BUKEA und Hamburg Wasser (im Rahmen von RISA)
Bezirksamt Hamburg-Mitte
Planungsbüro Naumann Landschaft
Erbaut: 1930 (Stadion), Erweiterung in den 50er/60er-Jahren
Umsetzung: 2017-2021
Ort: Hein-Klink-Stadion - 22117 Hamburg
Fläche: 54.600 m²
Technologie: Retentionselemente, Kunststoffrasenoberfläche, Ausrichtung an künftigen Recyclingrichtlinien / Verwendung von Recyclingbaustoffe, LED-Beleuchtung, Notfall-Entwässerungssystem mit Rigolen, Multicodierung
Finanzierung: ca. 4 Mio. Euro
Förderung: BSW „RISE Fördermittel“, BUKEA "RISA Fördermittel", BMI „Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen“
Klimaschwerpunkte: Klimawandelanpassung, Grundwasserschutz, Regeninfrastrukturanpassung
Klimapositive Maßnahmen: lokale Regenwasserversickerung, positiver Effekt auf Boden- und Grundwasserhaushalt, natürlicher Wasserkreislauf wird unterstützt, Entlastung Entwässerungssysteme, Verbesserung des Mikroklimas
Beschreibung:
In Zeiten immer häufigerer Wetterextreme wie Starkregenereignissen geht es bei der RISA um RegenInfraStrukturAnpassungen, die darauf abzielen, zielführende Lösungen im Umgang mit Regenwassermengen zu finden. In diesem Projekt fand sich eine solche Lösung in einer Wasserspeicherung auf – beziehungsweise unter – den Flächen eines Stadions.
Hamburg ist versiegelt. Straßen, Gehwege, Plätze und Gebäude nehmen einen Großteil des Stadtgebiets ein und verhindern ein gleichmäßiges Versickern von Regenwasser. Statt seinen natürlichen Weg in den Boden zu finden, muss der Niederschlag also in Regenwassersielen abgeleitet werden. Das Problem: Ihre Abflusskapazität ist nicht für intensive Starkregenfälle ausgelegt. Im Zuge von Starkregenereignissen kommt es also immer wieder zu Überflutungen von Infrastruktur und Gebäuden. Die Siele einfach zu vergrößern ist dabei nicht immer eine sinnvolle Lösung, da auch die natürlichen Gewässer, in die sie münden, schnell an ihre Kapazitätsgrenzen kommen können. So auch im Falle des Schleemer Baches, der unter anderem die Entwässerung der Möllner Landstraße gewährt, welche im Bereich der U-Bahnstation Merkenstraße regelmäßig überflutet wurde. Dementsprechend musste eine alternative Lösung gefunden werden, mit Starkregenereignissen lokal umzugehen. Gefunden wurde sie im Hein-Klink-Stadion. Dort konnten unter den Sportflächen im Zuge von Umbaumaßnahmen Speicherelemente eingelassen werden, die anfallendes Regenwasser aufnehmen und langsam an den Boden abgeben können. Statt also schnell abgeführt zu werden und dabei ein kostspieliges Kanalsystem zu erfordern, bleibt das Wasser in seinem natürlichen Kreislauf. So können bis zu 500.000 Liter Wasser zwischengespeichert werden. Wird das Bassin miteinbezogen, das sich durch die insgesamt abgesenkten Sportflächen ergibt, ist die Aufnahmekapazität der Anlage noch deutlich größer. Dadurch werden zum einen Überflutungsereignisse verhindert und zum anderen ein riesiger Schwamm geschaffen, der zu einer gesteigerten Grundwasserneubildung beiträgt.
Das Projekt hat dabei Vorbildcharakter. Da Versickerungsflächen im Stadtgebiet rar sind, sollen zukünftig auch andere Sportstätten auf ihre Potenziale zur Regenwasserbewirtschaftung geprüft werden.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.risa-hamburg.de