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Blauregen

Giftpflanze des Jahres 2024

Der stark giftige ++ Blauregen wurde mit 775 Stimmen (29,7%) zur 20. Giftpflanze des Jahres gewählt.

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Helge Masch

Platz 2: Gemüsespargel - Asparagus officinalis 23,9%
Platz 3: Jakobskreuzkraut - Senecio jacobaea 23,1%
Platz 4: Glücksklee - Oxalis deppei 14,9%
Platz 5: Narzisse - Narcissus sp. 8,4%

Nach dem sehr stark giftigen Goldregen 2012 wird mit dem Blauregen zum zweiten Mal ein Schmetterlingsblütler (Fabaceae) zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Der Blauregen ist eine sehr wüchsige, verholzende Kletterpflanze, die nur sommergrün ist. Je nach Art und Sorte erreichen die Pflanzen eine Höhe von ca. 30 Metern. Keine der sechs bis zehn Arten ist auf dem europäischen Kontinent heimisch. Sie stammen aus China, Australien, Nordamerika und Ostasien, gedeihen aber auch in unseren Breiten ohne zusätzlichen Winterschutz gut.

Vorkommen und Standort

China, Australien, Nordamerika und Ostasien

Giftigkeit

Wurzel, Zweige, Rinde, Früchte und besonders die Samen sind giftig +

Hauptwirkstoffe

Wistarin
wirkt ähnlich aber nicht so stark wie das Cytisin des Goldregens. Ein giftiges Harz sowie Allantoinsäure in den Blättern. Die Konzentration der Giftstoffe schwankt je nach Jahreszeit stark!

Vergiftungserscheinungen

Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, weite Pupillen, manchmal Schlafsucht, Kreislaufstörungen, Kollaps.
Bereits zwei Saatkörner können bei Kindern erste Vergiftungserscheinungen hervorrufen.

Erste Hilfe

Bei dem geringsten Verdacht einer Vergiftung sollte man sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.

Beschreibung der Pflanze

Lebensdauer:
Wuchshöhe:
Blätter:
Blüte:
Früchte:

Name

Wisteria: Der botanische Gattungsname Wisteria ehrt den deutschamerikanischen Arzt Caspar Wistar (1761–1818).
Blauregen: Nimmt Bezug auf die blauen hängenden traubigen Blütenstände 
Pflanzenfamilie:  Schmetterlingsblütengewächse / Fabaceae
Weitere Namen: Wisterie, Wistarie, Glyzinie, Glyzine, Glycine oder Glycinie

Blauregen im Garten

Dem Blauregen muss im Garten ein Kletterangebot gemacht werden. Spaliere, Rankgitter oder alte Bäume werden gerne angenommen.

Durch Rückschnitt kann man das Winden stark unterdrücken und eine besonders reiche Blüte erzielen.

Bevorzugt werden warme und sonnige Standorte mit nährstoffreichen Böden. Staunässe sollte vermieden werden.

Bei der Düngung sind phosphorbetonte Blühdünger zu bevorzugen. Stickstoffbetonte Dünger lassen die Pflanze flott gedeihen, die Blüte fällt dann jedoch schwächer aus.

Nach der Pflanzung können einige Jahre bis zur ersten Blüte vergehen!

Arten und Sorten

Japanischer Blauregen / Edelblauregen - Wisteria floribunda  (Willd.) DC.

  • 'Alba' – weiß
  • 'Carnea' – fleischfarben-pink
  • 'Issai Perfect' – weiße
  • 'Ivory Tower' – duftend weiß
  • 'Lawrence' – blau
  • 'Longissima' – violett
  • 'Longissima Alba' – weiß
  • 'Macrobotrys' – rötlich-violette
  • 'Macrobotrys Cascade' – weiß und pink-violett
  • 'Pink Ice' - rosa
  • 'Plena' – gefüllte, blau
  • 'Praecox' – blau-violett
  • 'Purpurea' – violett
  • 'Rosea' – blassrosa mit violetten Spitzen
  • 'Royal Purple' – violett
  • 'Rubra' – intensiv pink bis rot
  • 'Snow Showers' – weiß mit fliederfarbener Tönung
  • 'Texas Purple' – violett
  • 'Violacea Plena' – gefüllt, violett

Chinesischer Blauregen - Wisteria sinensis (Sims) Sweet

  • 'Alba - weiß
  • 'Prolific' - violettblau

Weitere Arten:

  • Wisteria brachybotrys Siebold & Zucc.
  • Wisteria brevidentata Rehder
  • Wisteria frutescens (L.) Poir. - Amerikanische Wisteria
  • Wisteria venusta Rehder & E.H.Wilson
  • Wisteria villosa Rehder


Zu guter Letzt

  • W. sinensis und W. floribunda sowie ihre Hybride gelten im Freiland des Südostens der USA als invasive Arten.
  • Im japanischen Iya-Tal (Präfektur Tokushima) wurden zum Überqueren von Flüssen Brücken aus den dicken Schlingtrieben der Japanischen Wisteria (Wisteria floribunda) gebaut. Hierzu wurden die Lianen zusammengeflochten, nachdem sie eine ausreichende Länge erreicht hatten, und Holzplanken hinzugefügt.
  • Wenn sie ihre Stängel im Uhrzeigersinn verschlingt (von oben gesehen), handelt es sich wahrscheinlich um einen Japanischen Blauregen (W. floribunda). Der Chinesische Blauregen (W. sinensis) hingegen zwirnt sich gegen den Uhrzeigersinn – und dies ist der häufigste in Großbritannien.
  • Die größte bekannte Glyzinie der Welt befindet sich in Kalifornien

    Der chinesische Blauregen stammt aus der Sierra Madre und wurde 1894 gepflanzt. Es wurde aufgezeichnet, dass sie über 1 Hektar groß ist und 250 Tonnen wiegt!

  • Glyzinien aus Topf- und Kübeln sind selten erfolgreich! Sie sind gierig nach Wasser und Nahrung.

  • In der viktorianischen Sprache der Blumen symbolisiert Glyzinien "überleidenschaftliche Liebe oder Besessenheit" und bezieht sich auf die erstickende Natur der Rebe.

  • Die größte Wisteria Japans wurde 1870 gepflanzt und bedeckt 2000 m².

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Übersicht über die Giftpflanzen in Deutschland

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