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Stadtgrün

Straßenbaumbestand

Der Straßenbaumbestand ist vielfältigen Veränderungen unterworfen. Wichtige Faktoren dabei sind neben den aus Verkehrssicherheitsgründen notwendigen Fällungen, zum Beispiel wegen Morschungen im Stamm oder statischen Problemen in der Baumkrone, Bautätigkeiten im und am Straßenraum. Unter anderem kommt es zu Baumfällungen bei der Herstellung von Überfahrten, bei Erschließungen und bei der Nachverdichtung von Wohngebieten, durch das Busbeschleunigungsprogramm, beim Ausbau der Radwege oder bei grenznahen Bebauungen. Werden bei diesen Baumaßnahmen bisher nicht versiegelte Nebenflächen in Anspruch genommen, müssen nicht nur die vorhandenen Bäume weichen, oft entfallen aus Platzmangel auch die Baumstandorte für eine Neubepflanzung. Die Straßenbäume stehen hier in direkter Konkurrenz zu anderen Flächennutzungen, insbesondere bei der Frage, ob die Erhaltung von Parkplätzen oder die von Baumstandorten Vorrang hat.

Auch die sich verändernden klimatischen Bedingungen machen sich in jüngster Zeit verstärkt bemerkbar. Durch lange Trockenperioden im Sommer, regenreiche Winter und durch einen Anstieg des Temperaturniveaus breiten sich aus wärmeren Regionen stammende Krankheiten und Schädlinge im norddeutschen Raum aus. Gefährlich für die Bäume sind außerdem die nun häufiger auftretenden Sommerstürme bei voll belaubten Bäumen, die oft zu Astausbrüchen oder Totalschäden an den Bäumen führen.

Veränderungen in der Gesamtzahl der Straßenbäume sind jedoch nicht nur auf Fällungen und Neupflanzugen zurückzuführen. Zusätzlich verändert sich die Baumanzahl durch Flächenabgaben (zum Beispiel bei Entwidmungen von Straßenflurstücken) und durch Flächenübernahmen (zum Beispiel bei Erschließungen). Neben Neu- und Ersatzpflanzungen für gefällte Bäume erneuert sich der Straßenbaumbestand auch aus der Aufnahme von natürlichem Aufwuchs in Gehölzflächen wie etwa auf Knicks oder an Straßenböschungen. Die hier von Natur aus nachwachsenden Bäume sind an den Standort angepasst und werden dann ab einer gewissen Größe als Zukunftsbäume in das Straßenbaumkataster aufgenommen.

Trotz der ungünstigen äußeren Bedingungen ist es dem Bezirksamt bisher gelungen, den Straßenbaumbestand in Wandsbek auf einem hohen Niveau zu erhalten. Für weggefallene Baumstandorte konnten bisher meist noch Ersatzstandorte in der näheren Umgebung gefunden werden.

Grafik: Straßenbaumbestand im Bezirk Wandsbek - Stand: Januar 2023
Bezirksamt Wandsbek - Fachamt Management des öffentlichen Raumes



Hauptbaumarten (Baumgattungen)

Die am häufigsten auf Straßenflurstücken in Wandsbek vorkommende Baumart (botanisch spricht man von „Gattung“) ist die Eiche. Zusammen mit Linde und Ahorn stellen diese drei Hauptgattungen mehr als die Hälfte des Straßenbaumbestands in Wandsbek.

Grafik: Hauptbaumarten im Bezirk Wandsbek - Stand: Januar 2023
Bezirksamt Wandsbek - Fachamt Management des öffentlichen Raumes



Insgesamt sind im digitalen Straßenbaumkataster 71 Baumgattungen erfasst, wovon in der Grafik nur die zehn am häufigsten vorkommenden dargestellt sind. Unterteilt werden diese Gattungen in 161 Baumarten (zum Beispiel: Stieleiche, Traubeneiche, Sumpfeiche und so weiter) mit ihren 360 Sorten. (Stand Januar 2023)

Straßenbäume in eng bebauten Gebieten sind zunehmend den veränderten Standort- und Umweltbedingungen ausgesetzt. Plötzlich auftretende Krankheiten wie zum Beispiel Massaria an Platanen oder Pseudomonas an Kastanien können sich schnell ausbreiten: Welche Baumart als nächste betroffen sein wird, lässt sich nicht vorhersehen. Damit möglichst wenige Bäume von einer neuen invasiv auftretenden Krankheit betroffen werden, ist es wichtig, ein möglichst breites Spektrum an Baumarten- und Sorten im Bestand zu haben. Diese Sortenvielfalt bildet eine wichtige Grundlage für die Überlebenschancen der Straßenbäume.

Bei der Auswahl von Straßenbäumen orientiert sich das Bezirksamt Wandsbek an den Ergebnissen der seit einigen Jahren stattfindenden Studien und Versuchspflanzungen zur Eignung von Baumarten- und Sorten für den Extremstandort Straße. Mit diesem Thema beschäftigt sich unter anderem das Projekt „Stadtgrün 2021“ aus Stuttgart, die Forschungsstudie „Klimawandel und Gehölze“ im Auftrag des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) und der „Straßenbaumtest 2“ der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK). In Hamburg gibt es zu dem Thema Baumartenauswahl das Projekt „Stadtbäume im Klimawandel“ (SiK), in das auch die Bezirksämter eingebunden sind.

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