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Dialogforum

Schutz von Frauen vor Gewalt in Unterkünften

Das professionelle Unterstützungssystem bietet hier viele Angebote, jedoch wissen viele Geflüchtete nicht davon oder trauen sich nicht diese aufzusuchen.

FHH

Verantwortliche für das Dialogforum Schutz von Frauen vor Gewalt in Unterkünften 

Prof. Dr. Sabine Stövesand, Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW)

Suzana Kamperidis, interkulturelle Fachberatungsstelle LÂLE in der IKB e.V.

Isabel Said, Sozialbehörde

Kontakt: opferschutz@dialogforum.hamburg.de

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Aktuelle Mitteilung

Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung

Genitalverstümmelung ist strafbar!

Zwei Millionen Mädchen in über 70 Ländern sind jedes Jahr von der Praxis bedroht, dass ihre Genitalien verstümmelt werden.

Genitalverstümmelung ist eine Verletzung der Menschenrechte.
Sie verstößt gegen deutsches und internationales Recht und wird in Deutschland bestraft, auch wenn der Tatort im Ausland liegt.

2019 hat Hamburg den Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung herausgebracht, der jetzt am 6. Februar 2020, zum Internationalen Tag gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien, in weitere 10 Sprachen übersetzt wurde.

Der Schutzbrief steht nun in 13 Sprachen zum Download zur Verfügung und soll auf Initiative Hamburgs zukünftig auch bundesweit erscheinen.

Weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, kurz „FGM“) verursacht schlimmste körperliche und seelische Schäden, die bis zum Tod führen können. Auch in Deutschland sind Mädchen von FGM betroffen oder davon bedroht, während eines Aufenthalts in ihrem Herkunftsland an ihren Genitalien beschnitten zu werden. Der Schutzbrief weist unmissverständlich darauf hin, dass diese Praxis nach deutschem Recht verboten ist und sollte von gefährdeten Frauen und Mädchen stets bei sich getragen werden.

Queer Refugees Hamburg

Der 2015 gegründete „Runde Tisch gegen Rassismus, Homo- und Transphobie“ ist jetzt über eine eigene Homepage zum Thema LSBTI* Geflüchtete erreichbar. Auf den Seiten von Queer Refugees Hamburg finden Sie alle Informationen über die Arbeit des Runden Tischs, über sämtliche Angebote, den Support und die Fortbildungen.

Der Runde Tisch verbindet Akteur*innen, die sich in ihren Organisationen für Menschenrechte von LSBTI* in Hamburg einsetzen und strukturiert den Wissenstransfer. Er bündelt die diversen Angebote für und über Geflüchtete mit homo– oder transidentem Hintergrund.

Gewaltschutz in den Unterbringungen

Die Sozialbehörde hat ein standardisiertes Muster-Schutzkonzept entwickelt, das als Vorlage für alle Einrichtungen dient. Es beinhaltet alle verbindlichen Mindestbestandteile, die in der Bürgerschaftsdrucksache 21/4174 detailliert dargestellt werden. Alle Einrichtungen verpflichten sich darin, die besonderen Schutzbedürfnisse insbesondere von Frauen, Kindern und LSBTI* zu berücksichtigen.

Mit dem Musterkonzept wurden auch Notfallpläne erarbeitet, die sich zum Teil ausdrücklich auch an Ehrenamtliche richten. 

Die Anlagen:

Anlage 3 Notfallplan bei Gewalt gegen Erwachsene (PDF; 290 KB)
Anlage 4 Notfallplan bei Gewalt gegen Kinder (PDF; 340 KB)

finden Sie auch am Ende der Seite im Downloadbereich.

Die Träger der Einrichtungen haben auf dieser Grundlage zum 31. August 2016 Schutzkonzepte vorgelegt.

Aktivitäten

Ehrenamtliche Flüchtlingshelferinnen und -helfer stehen meist in persönlichem Kontakt mit den Flüchtlingen und haben nicht selten ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufgebaut. Dadurch erfahren sie manchmal zuerst, wenn Flüchtlinge von Gewalt bedroht oder betroffen sind. Für die Ehrenamtlichen stellen sich in diesen Situationen viele Fragen:

  • An wen kann ich mich wenden, wenn ich vermute, dass eine Frau von Gewalt bedroht oder betroffen ist?
  • Welche Hilfsangebote kann ich einer Betroffenen empfehlen?
  • Was kann ich Flüchtlingen raten, die familiäre Gewalt bei anderen beobachtet haben oder befürchten?
  • Was beinhaltet eine Gewaltberatung in den Opferschutzeinrichtungen?

Diese und viele weitere Fragen werden in diesem Dialogforum behandelt. Ehrenamtliche können sich per E-Mail an die Ansprechpartnerinnen des Dialogforums wenden, um ihre Fragen zu stellen oder Anregungen für Fortbildungen oder Projekte zu geben, die Ehrenamtliche unterstützen, wenn Gewalt gegen Frauen beobachtet oder befürchtet wird.

Anfang Mai traf sich das Dialogforum erstmals zu einer Auftaktveranstaltung (s.u.). Darauf aufbauend wurde am 18. Juni ein erster Workshop angeboten, der sich ebenfalls an alle Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe richtete, die sich für das Themenfeld „Schutz von Frauen vor Gewalt“ interessieren. Werden bei diesen Terminen oder auch per E-Mail weitere Bedarfe und offene Fragen an die Verantwortlichen des Dialogforums herangetragen, so werden hierfür ggf. auch weitere Veranstaltungen angeboten.

Weisen Sie von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen immer auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hin. Auch wenn Sie selbst von Gewalt bedroht oder betroffen sind, steht Ihnen dieses Angebot offen. Das Hilfetelefon bietet Beratung und ggf. Weitervermittlung in eine Anlaufstelle vor Ort. Es ist jeden Tag rund um die Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 08000 116 016 oder über die Chatfunktion im Internet unter www.hilfetelefon.de.

Logo: Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" 08000 116 016
www.hilfetelefon.de

Die Beratung des Hilfetelefons kann bei Bedarf auch in anderen Sprachen durchgeführt werden (aktuell: Türkisch, Russisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Polnisch, Serbokroatisch, Chinesisch, Bulgarisch, Rumänisch, Arabisch, Persisch und Vietnamesisch). Informationsmaterial zum Hilfetelefon kann auf der Homepage ebenfalls in verschiedenen Sprachen bestellt werden.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass einer Frau Gewalt oder Zwang widerfährt oder droht: Rufen Sie auch das Hilfetelefon an. Das Hilfetelefon greift Ihre Beobachtungen auf und versucht mit Ihnen gemeinsam Hilfsmöglichkeiten zu finden.


Information, Unterstützung und Vernetzung für geflüchtete Frauen

Hamburg für Frauen

Geflüchtete Frauen und Mädchen brauchen Hilfe – für sie ist die Flucht und das Leben in der Fremde häufig besonders schwierig. Das hamburgweite Vernetzungstreffen für Flüchtlingsfrauen hat darum eine eigene Website aufgebaut, die sich speziell an Flüchtlingsfrauen richtet.

Auf Hamburg für Frauen geht es um die Hilfe und Beratung in Hamburg, die es speziell für geflüchtete Frauen und Mädchen gibt.

Menschen, die sich materiell, tatkräftig oder ideell engagieren möchten, stellt diese Webseite Kontakte zur Verfügung.

Kostenloses Supervisionsangebot der Diakonie

Wer sich ehrenamtlich für geflohene Menschen engagiert, kann auch Situationen erleben, die überfordern. Das Diakonie-Hilfswerk Hamburg vermittelt interessierten ehrenamtlich Engagierten den Kontakt zu den Beratenden.

Auftakttreffen des Dialogforums am 10. Mai 2016

Das Auftakttreffen des Dialogforums Schutz von Frauen vor Gewalt in Unterkünften hat am Dienstag, dem 10. Mai mit großer Beteiligung stattgefunden.

Vorgestellt und diskutiert wurden das Hilfesystem des Opferschutzes in Hamburg mit dem besonderen Schwerpunkt auf dem Projekt „savîa“, das ab Juni 2016 starten wird und sich speziell an gewaltbedrohte oder –betroffene geflüchtete Frauen und Mädchen, aber auch LGBTI, Männer und Jungen sowie deren Angehörige richtet.

Die Anregungen dieser Auftaktveranstaltung wurden von den Sprecherinnen aufgenommen und werden nun in die Planung für den ersten Workshop am 18.06.2016 einfließen.

Einen kurzen Bericht über die Veranstaltung, die Präsentation zum Hilfesystem im Opferschutz und eine Zusammenfassung der Rückmeldungen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern finden Sie hier.

Erster Workshop des Dialogforums am 18. Juni 2016

Das Dialogforum Schutz von Frauen vor Gewalt in Unterkünften hatte für Sonnabend, 18. Juni 2016 zu einem Workshop eingeladen. Hierbei wurden verschieden Anregungen aus dem Auftakttreffen vom 10. Mai 2016 aufgegriffen und vertiefter behandelt.

Der Schwerpunkt lag diesmal auf Informationen zu Gewalt in seinen verschiedenen Ausprägungen, dem Umgang mit Gewalt und der Gesprächsführung mit Gewaltbetroffenen. Neben theoretischem Wissen wurden auch viele praktische Tipps und Anwendungsmöglichkeiten erlernt.

Einen kurzen Bericht über die Veranstaltung sowie die gezeigten Präsentationen finden Sie hier.

Kontakt und Information

Bei Fragen und Anregungen an das Dialogforum wenden Sie sich an: 

opferschutz@dialogforum.hamburg.de

Download

Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung

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Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung - Übersetzung Englisch

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Schutzbrief gegen weibliche Genitalverstümmelung - Übersetzung Französisch

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Präsentation Hilfesystem aus der Auftaktveranstaltung DF Schutz von Frauen vor Gewalt in Unterkünften vom 10.05.2016

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Workshop 18. Juni 2016 Was ist Gewalt

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Workshop 18. Juni 2016 Kommunikation und Gesprächsführung

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Musterkonzept für den Gewaltschutz in Unterkünften für Flüchtlinge

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Musterkonzept Gewaltschutz, Anlage 3: Notfallplan für Ehrenamtliche

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Musterkonzept Gewaltschutz, Anlage 4: Notfallplan bei Gewalt gegen Kinder

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