Sehr geehrter Herr Sillem,
sehr geehrter Herr Professor Claussen,
sehr geehrter Herr Drummon,
sehr geehrte Abgeordnete,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zum Senatsempfang anlässlich des 775. Jubiläums der Stiftung Gast- und Krankenhaus. Jubiläen dieser Jahreszahl gibt es selbst in einer geschichtsträchtigen Stadt wie Hamburg äußerst selten.
Als das Gast- und Krankenhauses im Mittelalter gegründet wurde, war Hamburg noch eine kleine Siedlung an der Elbe mit wenigen tausend Einwohnern. Die Einrichtung wird 1248 zum ersten Mal urkundlich erwähnt: als Herberge des Franziskaner-Ordens für arme und kranke Pilger und Reisende.
Wie die Stadt Hamburg erlebte sie im Laufe der Jahrhunderte Veränderungen, Rückschläge und Neuanfänge.
Seit dem 17. Jahrhundert finanzierte sich die Stiftung ausschließlich aus Spenden der Hamburger Zivilgesellschaft. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde aus der früheren Pilger-Herberge ein Altenwohnstift. Es gab Umzüge vom Millerntor an den Alsterfleet, zum Alten Wall und nach St. Georg, bevor das Gast- und Krankenhaus in der Nachkriegszeit einen Neubau in Poppenbüttel beziehen konnte.
Die Arbeit der Stiftung wird von einem hochrangig besetzten ehrenamtlichen Kollegium geleitet, dessen Mitglieder ihre berufliche Expertise einbringen. Zudem wird die Einrichtung von Ehrenamtlichen unterstützt und von einem Freundeskreis durch Spendenprojekte gefördert.
Im Laufe der Jahre hat das Gast- und Krankenhaus vielen tausend Seniorinnen und Senioren ein Zuhause gegeben und Ihre Angehörigen unterstützt.
Heute bietet es rund 170 Pflegeplätze. 140 Beschäftigte sorgen an 365 Tagen im Jahr für das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner und ermöglichen ihnen auch im hohen Alter ein gutes, würdevolles Leben.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten schon seit langer Zeit für die Stiftung Gast- und Krankenhaus. Sie erlebten Auf- und Umbrüche, wie die Zeit der Corona-Pandemie, aber auch den technologischen Fortschritt.
Inzwischen helfen Roboter, das Essen zu verteilen, KI-gestützte Betten achten auf den Zustand der Patienten und erleichtern Pflegekräften die Arbeit. Doch die modernste Technik ersetzt keine menschliche Zuwendung oder Erfahrung.
Pflege ist heute ebenso wie in früheren Jahrhunderten eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe.
Hamburg wächst stetig und hat bundesweit die im Durchschnitt jüngste Bevölkerung, aber auch wir spüren den demografischen Wandel. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt, und damit steigt auch der Bedarf an Pflegeplätzen und Pflege-Fachkräften.
Die Stadt stellt sich auf diese Entwicklung ein, indem wir die Ausbildung und die Arbeitsbedingungen attraktiv gestalten, indem wir Ein- und Umsteigern gute Perspektiven eröffnen.
2020 haben wir die generalistische Pflegeausbildung eingeführt. Die HAW und die Berufliche Hochschule Hamburg bieten Studiengänge, die eine berufliche Ausbildung in der Pflege mit einem akademischen Abschluss verbinden.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Pflege ist eine Zukunftsbranche – ein Beruf mit sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung. Die Stiftung Gast- und Krankenhaus ist mit ihrer langen Geschichte tief in der Hamburger Zivilgesellschaft verwurzelt.
Ich danke allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung für ihr
Engagement und ihre wichtige Arbeit. Im Namen des Senats gratuliere ich Ihnen sehr herzlich zum 775. Jubiläum und wünsche Ihnen für die Zukunft weiterhin alles Gute.
Vielen Dank.