Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrter Herr Reger,
sehr geehrte Damen und Herren,
NXP ist wohl eines der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen, die je in Hamburg gegründet wurden.
Die VALVO Radioröhrenfabrik, aus der NXP hervorging, wurde 1924 als Tochtergesellschaft der Röntgenfabrik Müller gegründet – in einer Zeit, in der der technische Fortschritt die industrielle Produktion und Kommunikation rasant veränderte.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs herrschte Aufbruchstimmung in Hamburg: Der Hafen und die Wirtschaft boomten und die Wissenschaft erlebte mit der neu gegründeten Universität eine Blütezeit.
Im Gründungsjahr der VALVO Radioröhrenfabrik 1924 ging auch der Norddeutsche Rundfunk in Hamburg auf Sendung. Überall in Deutschland entstanden Sender, und man hörte Radio.
Der Bedarf an Radioröhren war entsprechend groß.
Die VALVO-Produktion in der Hammerbrookstraße 93 wuchs schnell und wurde 1927 mit dem niederländischen Philips-Konzern zusammengeschlossen.
Kurz darauf zog das Unternehmen in die Beiersdorfstraße, wo sich noch heute die Deutschlandzentrale von NXP befindet.
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm das Unternehmen 1945 die Röhrenproduktion wieder auf und startete bereits 1953 mit der Entwicklung von Halbleitern.
2006 wurde die Halbleitersparte aus dem Philips-Konzern ausgegliedert und als NXP Semiconductors selbständig. 2010 folgte der Börsengang des Unternehmens.
Heute ist NXP Semiconductors der größte Halbleiterhersteller in Europa, ein weltweit tätiger Konzern mit Niederlassungen in über 30 Ländern.
NXP Semiconductors Germany wird bis heute von Hamburg-Lokstedt aus geleitet. Mit 850 Beschäftigten gehört NXP Hamburg zu den größten Standorten des Unternehmens weltweit.
Im Hamburger NXP-Forschungszentrum werden – gemeinsam mit dem Forschungszentrum München – unter anderem neue Halbleiter für den Bereich Cybersicherheit, autonomes Fahren und maschinelles Lernen entwickelt.
Auch der Mikrochip im Personalausweis wurde von NXP in Hamburg mitentwickelt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir feiern heute nicht nur das 100-jährige Jubiläum von NXP Semiconductors, sondern auch die Vorstellung des ersten Prototyps eines Quantencomputers, der im Rahmen der DLR Quantencomputing-Initiative in Hamburg entwickelt wird.
Die Initiative wird vom DLR bzw. dem Bund mit über 200 Mio. Euro gefördert.
Herzlichen Dank, Herr Bundeskanzler, dass sich die Bundesregierung auf diese Weise für die Forschung und Entwicklung einer Zukunftstechnologie in Hamburg engagiert.
NXP ist ein wichtiger Partner dieser Initiative und arbeitet dabei mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und der Technischen Universität Hamburg eng zusammen.
Auf dem Hamburger NXP-Campus ist eines der beiden Innovationszentren für Quantencomputing des DLR in Deutschland angesiedelt.
Im Herbst 2022 hat der Senat ein Maßnahmepaket von über 30 Mio. Euro beschlossen, um die Entwicklung der Quanten-computer-Technologie in Hamburg zu fördern.
Dazu gehören unter anderem
- der Aufbau der Hamburg Quantum Computing School,
- das Forschungsprojekt „Quantencomputing für die Schifffahrt und die maritime Logistik in Hamburg“ am Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen
- und ein Förderprogramm für Quantencomputer-Projekte bei der Investitions- und Förderbank Hamburg.
Aktuell laufen weitere Planungen für ein Quantentechnologie-Zentrums auf dem DESY-Campus in der künftigen Science City Bahrenfeld.
Sehr geehrte Damen und Herren,
die heutige Vorstellung eines Quantencomputer-Prototyps in Hamburg ist ein Meilenstein für den Innovationsstandort Deutschland, ein großer Erfolg der DLR Quantencomputing-Initiative und – neben dem 100. Jubiläum von NXP – ein weiterer Grund zu feiern.
Also, sehr geehrter Herr Reger und sehr geehrte Beschäftigten von NXP Hamburg, herzlichen Glückwunsch zum 100. Jubiläum, und, sehr geehrte Frau Prof. Kaysser-Pyzalla und alle Partner der DLR-Quantencomputer-Initiative: Herzlichen Glückwunsch zum Start des ersten Quantencomputers in Hamburg!
Vielen Dank.