Sehr geehrte Frau Delius,
sehr geehrte Frau Demuth,
sehr geehrte Frau Westlake,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen im Rathaus zur Feier des 20-jährigen Bestehens von MENTOR – Die Leselernhelfer.
Der Verein MENTOR unterstützt Hamburger Kinder und Jugendliche dabei, Lesen zu lernen und ihre Sprachkompetenz zu verbessern.
Das ist eine wichtige Aufgabe.
Kinder können sich durch Lesen die Welt erschließen und sie besser verstehen.
Denn das Lesen vermittelt nicht nur trockene Informationen.
Beim Lesen entstehen gedankliche Bilder und Geschichten. Es regt das Denken an, es löst Emotionen aus, es fördert Fantasie und Kreativität.
Mit anderen Worten: Lesen macht klug und stärkt die Persönlichkeit.
Lesekompetenz ist ein Schlüssel für den Bildungserfolg junger Menschen und für die Teilhabe in der Gesellschaft.
Denn auch im Alltag dreht sich vieles ums Lesen: Fahrpläne, Einkaufslisten, Wahlunterlagen, Textnachrichten, E-Mails – das alles erfordert Lesekompetenz.
Wir brauchen das Lesen, um unseren Alltag zu bewältigen, um auf dem Laufenden zu bleiben und uns eine Meinung zu bilden.
Doch es geht nicht nur um die Nützlichkeit des Lesens. Lesen macht auch Freude und eröffnet den Zugang zur Literatur, zur Kunst der Sprache, die man als Teil unserer Kultur ein Leben lang genießen kann.
Sehr geehrte Damen und Herren,
das alles ist der Grund, weshalb der Senat die Förderung des Lesens zu einem wichtigen Ziel der Politik gemacht hat.
Damit es in jedem Elternhaus Bücher gibt, erhält jedes Kind in Hamburg, wenn es 1 Jahr alt wird und zur Vorsorgeuntersuchung zum Kinderarzt geht, nicht nur eine medizinische Untersuchung und Impfungen für seine körperliche Gesundheit, sondern das Kind erhält auch eine Tasche mit Bilderbüchern und einem Bücherhallengutschein.
Bei der Kinderarzt-Untersuchung mit 4 ½ Jahren erhält es wieder nicht nur das, was es zur körperlichen Gesundheit braucht, sondern auch ein „Hamburger Geschichtenbuch“, das es auf seinem Weg von der Kita in die Grundschule begleitet.
Das Projekt „Buchstart 4 ½“ setzt die Stadt zusammen mit der Schriftstellerin Kirsten Boie um. Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen aller Zeiten und sie ist Hamburger Ehrenbürgerin.
Die Hamburger Schulen setzen ein umfangreiches Sprach- und Leseförderkonzept um, das ständig nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen weiterentwickelt wird.
Bei den Vergleichsstudien zum Bildungserfolg haben sich Hamburgs Schülerinnen und Schüler im Bereich „Lesen“ von Platz 14 im Jahr 2011 auf aktuell Platz 3 verbessert.
Das ist ein großer Erfolg und ein ganz wichtiger Faktor für die Zukunft der jungen Menschen.
Zur Verbesserung der Lesekompetenz haben neben den Schulen - und den vielen Aktivitäten unserer Ehrenbürgerin - auch viele weitere private Initiativen beigetragen.
Und da bin ich noch einmal bei Ihnen, sehr geehrte Lesehelferinnen und -helfer von MENTOR. Auch Sie leisten für die Verbesserung der Lesekompetenz von Hamburgs Kindern einen wichtigen Beitrag.
Sie setzen sich dafür ein, dass unsere Kinder lesen lernen, auch dann, wenn zuhause nicht vorgelesen oder nicht Deutsch gesprochen wird.
Dafür bilden die Mentorinnen und Mentoren mit einem Schüler oder einer Schülerin ein Lesetandem, bei dem gemeinsam gelesen und darüber gesprochen wird.
Die 1 zu 1-Betreuung ermöglicht es, besser auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen des Kindes einzugehen als dies im Schulalltag möglich ist.
MENTOR kooperiert mit fast 130 Hamburger Schulen und hat seit seiner Gründung über 10.000 Kinder begleitet. Etwa die Hälfte von ihnen wächst mehrsprachig auf.
Mit über 900 Mentorinnen und Mentoren stellt der Verein MENTOR die größte Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich für die Leseförderung an Hamburger Schulen engagieren, oft viele Jahre lang.
Für dieses große Engagement danke ich Ihnen im Namen des Senats sehr herzlich!
Ebenso danke ich allen, die den Verein finanziell oder auf andere Weise unterstützen.
Herzlichen Glückwunsch zum 20. Jubiläum von MENTOR e.V., alles Gute für die Zukunft – und natürlich weiterhin viel Freude beim Lesen!
Vielen Dank.