Sehr geehrter Herr Wiederspiel,
sehr geehrte Frau Tillier,
sehr geehrter Herr Bedos,
sehr geehrte Mitglieder des Konsularischen Korps,
sehr geehrte Abgeordnete,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen zum 27. Filmfest in Hamburg, einer Stadt, die von Weltoffenheit und Internationalität geprägt ist.
Viele Menschen sind in den vergangenen Jahrhunderten über unseren Hafen ausgewandert. Seit Jahrhunderten kommen aber auch Männer und Frauen aus ganz unterschiedlichen Ländern zu uns.
Menschen aus über 180 Staaten leben in Hamburg, über 600 Tausend Hamburgerinnen und Hamburger haben einen Migrationshintergrund, das ist mehr als jeder Dritte. Dies führt dazu, dass bei uns viele unterschiedliche Kulturen und Religionen gelebt werden. Eine Vielfalt, die wir als Stärke und Bereicherung empfingen.
Wir schätzen die Begegnung mit anderen Kulturen, unbekannten Menschen und neuen Eindrücken. Darum geht es auch beim Filmfest Hamburg.
Dabei gehört es zum Markenzeichen dieses Festivals, dass anspruchsvolles Kino mit der Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung der Kinokunst verbunden wird.
Der Eröffnungsfilm „Die schönste Zeit unseres Lebens“ verspricht einen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend, stellt aber auch Fragen von gesellschaftlicher Bedeutung, etwa nach der Verklärung der Vergangenheit und der Verlässlichkeit menschlicher Bindungen.
Das Filmfest zeigt auch im weiteren Verlauf viele Filme aus Frankreich und französischsprachigen Ländern.
Frankreich gilt als Geburtsland des Kinos, seine Filme gelten weltweit als stilprägend. Mit rund 67 Millionen Einwohnern konnte Frankreich im vergangenen Jahr nahezu doppelt so viele Kinobesucher verzeichnen wie Deutschland.
An Hamburg liegt das hoffentlich nicht. Beim Filmfest Hamburg steht das Publikum mit jährlich 40.000 Besuchern auch 2019 wieder Schlange vor den Festival-Kinos.
Das Kino und die Filmschaffenden brauchen Festivals wie dieses. Es zeigt auch Filme, die es auf dem Markt zunächst schwer haben, die aber für die Kinokunst und die gesellschaftliche Verständigung von Bedeutung sind. Für noch unbekannte Talente und für Filme, die auf den ersten Blick sperrig wirken, können Festivals wichtige Türöffner sein.
Einen Beitrag hierzu leistet auch der Produzentenverband, der in Kooperation mit dem Filmfest Hamburg und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein eine Konferenz veranstaltet, die sich mit den Herausforderungen und Chancen des aktuellen Umbruchs in der Filmbranche befasst.
Das Hamburger Filmfest hat mittlerweile Tradition, aber es öffnet sich auch immer wieder Neuem. Die Initiative „Filmfest ums Eck“ bringt Festivalgäste in die Kinos vor der Haustür und unterstützt damit Kinobetreiber, die das ganze Jahr über in den Stadtteilen ein großartiges Angebot machen.
Das Filmfest Hamburg unterstützt heimische Produktionen dabei, international wahrgenommen zu werden, und holt zugleich das Kino der Welt in unsere Stadt.
Gerne hätten wir in diesem Jahr auch den iranischen Filmemacher Mohammad Rassoulof, der seinen neuen Film „Das rote Coupé“ vorstellt, persönlich in Hamburg begrüßt.
Aufgrund einer Verurteilung durch das Iranische Revolutionsgericht ist es für Mohammad Rassoulof leider erneut nicht möglich, am Filmfest Hamburg teilzunehmen und seine hier lebende Familie zu sehen.
Das Filmfest Hamburg setzt sich sehr für Mohammad Rassoulof, seine Familie und andere verfolgte Filmschaffende ein – dafür danke ich allen Beteiligten sehr.
Herzlichen Dank auch an Albert Wiederspiel und sein Team für das herausragende Programm, das uns erwartet.
Ich wünsche Ihnen allen ein großartiges Filmfest in Hamburg.
Vielen Dank.