Sehr geehrter Herr Dr. Modick,
sehr geehrte Frau Greve,
sehr geehrte Frau Witt,
sehr geehrter Herr Eilert,
sehr geehrter Herr Doyen,
sehr geehrte Mitglieder des Konsularischen Korps,
sehr geehrte Damen und Herren,
herzlich willkommen im Hamburger Rathaus zur Verleihung des Hannelore-Greve-Literaturpreises 2020 und vielen Dank für die musikalische Einstimmung mit George Gershwin!
Die Hamburger Ehrenbürger Hannelore Greve und ihr verstorbener Ehemann Helmut Greve zählen zu den bedeutendsten Stiftern in Deutschland.
Ganz besonders haben sie sich um ihre Heimatstadt Hamburg verdient gemacht, wo sie zahlreiche Bauwerke, wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen und Projekte gefördert haben und auch weiterhin unterstützen.
Der Hannelore-Greve-Literaturpreis wird seit 2004 für „herausragende Leistungen auf dem Gebiet der deutschsprachigen Literatur“ vergeben.
Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern zählen Siegfried Lenz, Ulla Hahn und Herta Müller, deren Werke über den deutschsprachigen Raum hinaus sehr breit rezipiert und geschätzt werden.
In den vergangenen fast 20 Jahren hat der Hannelore-Greve-Literaturpreis einen exzellenten Ruf erworben und Hamburg als Kulturmetropole international bekannter gemacht.
Er trägt dazu bei, dass Literatur auch im digitalen Zeitalter ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Austausches bleibt, dass man über sie spricht und schreibt, dass sie nicht nur im stillen Lese- oder Schreibzimmer stattfindet.
Der Erfolg des Hamburger Harbour Front Literaturfestivals, das kürzlich zu Ende ging, hat erneut gezeigt, dass es ein großes Interesse gibt, Literatur auch live zu erleben und Autorinnen und Autoren persönlich zu begegnen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
2020 ging der Hannelore-Greve-Literaturpreis an den Oldenburger Schriftsteller Klaus Modick. Corona-bedingt konnte die festliche Preisverleihung nicht stattfinden, deshalb holen wir sie heute nach.
Klaus Modick hat in vier Jahrzehnten ein umfangreiches Werk aus Romanen und Geschichten geschaffen. Hinzu kommen Essays, Herausgeberschaften und Übersetzungen namhafter amerikanischer Autoren.
2015 ist ihm mit dem Roman „Konzert ohne Dichter“ über die schwierige Freundschaft zwischen dem Maler Heinrich Vogeler und dem Dichter Rainer Maria Rilke in Worpswede ein Bestseller gelungen.
Aber auch davor hat Klaus Modick schon eine breite Leserschaft gefunden. Seine Bücher sind nicht nur anspruchsvoll, sie sind auch unterhaltsam.
Anschaulich, anteilnehmend und mit sprachlicher Leichtigkeit nähert er sich seinen Figuren und anderen Zeiten. Dabei lässt er sich von der eigenen Biografie, von Gemälden, Musikstücken und anderen Künstlerpersönlichkeiten inspirieren.
In der Jury-Begründung heißt es:
„Modick ist ein wortgewaltiger Schreiber, seine Wortmalereien sind ein ästhetischer Genuss.
Der Autor spielt auf verschiedenen Bühnen und verbindet Ernsthaftigkeit mit Können.
Er benutzt in seinen Romanen und Essays äußere Anlässe, um dann in die Tiefe zu gehen.“
Klaus Modick lebt nach mehreren Aufenthalten in den USA seit über 20 Jahren wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg.
Lieber Herr Modick,
wer Oldenburg kennt, kann diese Entscheidung gut nachvollziehen.
Seine literarische Begabung hat Klaus Modick aber in Hamburg entwickelt.
Hier hat er in den 70er Jahren Germanistik, Geschichte und Pädagogik studiert und über Lion Feuchtwanger promoviert, den Autor von „Jud Süß“.
Hier hat Klaus Modick 1984 mit der Novelle „Moos“ debütiert und auch 1986 seinen ersten Literaturpreis erhalten.
Mit der Verleihung des Hannelore-Greve-Literaturpreises für sein Lebenswerk schließt sich der Kreis heute wieder in Hamburg.
Sehr geehrter Herr Modick,
ich freue mich, dass wir die Preisverleihung heute nachholen können und dass Sie zu diesem Anlass ins Rathaus gekommen sind.
Im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg gratuliere ich Ihnen sehr herzlich zum Hannelore-Greve-Literaturpreis 2020!
Vielen Dank.