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16. Juni 2022

Jahresempfang der Konsulargruppe Ibero-Lateinamerika und Karibik

Rede des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher. Es gilt das gesprochene Wort.

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Sehr geehrte Frau Generalkonsulin PEÑA DOIG,
sehr geehrte Frau Generalkonsulin RAMÍREZ BARRIOS,
sehr geehrter Herr Dr. Curschmann,
sehr geehrte Gastgeber,
sehr geehrter Herr Doyen,
sehr geehrte VertreterInnen der Konsulate und internationalen Organisationen,
sehr geehrte Frau Erste Vizepräsidentin der HamBue Engels,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

vielen Dank für die Einladung zum Jahresempfang der Konsulate der lateinamerikanischen und karibischen Länder sowie Spaniens und Portugals.

Die Rickmer Rickmers ist dafür ein passender Ort, denn das Schiff ist selbst Teil der gemeinsamen Geschichte von Hamburg und Lateinamerika. Über viele Jahre hat sie Salpeter von Chile nach Hamburg transportiert und damit zu einem Ausbau der Handelsbeziehungen zwischen unserer Stadt und Chile beigetragen.

Hamburg pflegt traditionell enge Handelsbeziehungen zu den Ländern Lateinamerikas und der Karibik. Lange standen dabei Rohstoffe und Agrarprodukte im Mittelpunkt. Heute geht es immer mehr auch um die Zusammenarbeit in der Forschung und den Erneuerbaren Energien.

Hamburg ist ein Kompetenzzentrum für Klimaschutz- und insbesondere Wasserstoff-Technologien.

Viele lateinamerikanische Länder sind in diesen Bereichen ebenfalls engagiert, bauen die Wind- und Solarenergie aus und werden dadurch unabhängiger von fossilen Energien.

Die Energiewende hat durch den Krieg in der Ukraine nochmal an Dringlichkeit zugenommen.

Die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Lateinamerika kann einen wichtigen Beitrag leisten, um den Ausbau regenerativer Energien und den Strukturwandel in Wirtschaft und Industrie voranzubringen.

Wie einige von Ihnen bereits wissen, werde ich im August eine Delegationsreise nach Südamerika machen und die Länder Chile, Uruguay und Argentinien besuchen. Bislang sind unter anderem Stationen in Santiago de Chile, Montevideo und Buenos Aires geplant.

Auf der Reise wollen wir eine mögliche Zusammenarbeit im Bereich Erneuerbare Energien und Wasserstoffwirtschaft thematisieren, die Kooperation der Häfen zu vertiefen, unsere Handelsbeziehungen stärken und uns über Stadtentwicklung und nachhaltige Mobilität austauschen.

Meine Damen und Herren,

in keiner anderen Stadt in Deutschland gibt es so viel Interesse, Kenntnis und Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Lateinamerika wie in Hamburg.

Als Zentrum des deutschen Außenhandels ist der Hamburger Hafen für Lateinamerika das Tor nach Europa. Kaffee aus Costa Rica, Kupfer aus Chile, viele andere Waren aus Lateinamerika werden von hier aus in fast alle europäischen Länder transportiert.

Es ist eine jahrhundertealte Erfahrung der Freien und Hansestadt Hamburg, dass freier Handel auf Augenhöhe die Wirtschaftskraft und den Wohlstand in den beteiligten Ländern voranbringt. Deshalb unterstützt Hamburg die Bemühungen der Europäischen Union um Freihandelsabkommen mit Lateinamerika.

Für alle, die Zugang zu den lateinamerikanischen Märkten suchen, steht der Hamburger Lateinamerika-Verein als Ansprechpartner zur Verfügung. Er organisiert auch den Lateinamerika-Tag, das größte deutsch-lateinamerikanische Wirtschaftstreffen in Deutschland.

Mit der EU-Lateinamerika-Karibik-Stiftung (EU-LAC) ist in Hamburg eine internationale Organisation ansässig, die sich für die wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik einsetzt.

Die EU-LAC Stiftung wird in diesem Herbst erneut den „Lateinamerika Karibik Herbst“ organisieren, der uns Lateinamerika in all seinen Facetten nahebringt.

Darüber hinaus verfügt Hamburg über eine große wissenschaftliche Kompetenz zu Lateinamerika, mit den Lateinamerika-Studien der Universität Hamburg, dem German Institute of Global and Area Studies (GIGA) und dem Lateinamerika-Referat des Max-Planck-Instituts für Privatrecht.

Sehr geehrte Damen und Herren,

die zahlreichen Hamburger Aktivitäten zu Lateinamerika und der Karibik werden von den insgesamt 19 konsularischen Vertretungen der lateinamerikanischen und karibischen Länder nach Kräften unterstützt.

Sie setzen sich dafür ein, dass jedes Jahr Delegationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zu uns nach Hamburg kommen und unterstützen uns bei Reisen nach Lateinamerika und der Karibik.

Sie sind wichtige Gesprächspartner für unsere Stadt, geben Informationen aus erster Hand, helfen uns, neue Kontakte zu knüpfen und Kooperationspartner zu finden.

Für diese Unterstützung bedanke ich mich im Namen der Stadt und aller Freunde Lateinamerikas sehr herzlich.

Ich wünsche uns allen einen schönen Abend auf der Rickmer Rickmers.

Vielen Dank.