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31. August 2023

Kommandoübergabe an der Führungsakademie der Bundeswehr

  • Senatskanzlei

Rede des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher. Es gilt das gesprochene Wort.

  • Senatskanzlei

Sehr geehrter Herr General Breuer,
sehr geehrter Herr Generalmajor Kohl,
sehr geehrter Herr Flottillenadmiral Kuchler,
sehr geehrte Damen und Herren,

Als die Führungsakademie der Bundeswehr 1957 gegründet wurde, herrschte noch Uneinigkeit, wo die neue Ausbildungsstätte ihren Sitz haben sollte.
Der damalige Erste Bürgermeister Kurt Sieveking machte sich für Hamburg stark, als moderne, aufgeschlossene Stadt, als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum, Deutschlands „Tor zur Welt“.

Tatsächlich fiel die Wahl dann auf Hamburg, und die Führungsakademie nahm 1958 hier ihre Arbeit auf.
Seitdem schult sie militärische Spitzenkräfte für ihren Dienst in der Bundeswehr, bei der NATO, der Europäischen Union und den Vereinten Nationen.
Sie hat sich zu einem hoch angesehenen Forum für Aus- und Weiterbildung und für den Erfahrungsaustausch zwischen zivilen und militärischen Führungskräften entwickelt.

Neben vielen tausend Bundeswehr-Angehörigen sind hier bislang auch rund 3.000 ausländische Offiziere aus über 120 Ländern ausgebildet worden.
Als internationale Bildungs- und Schulungseinrichtung passt die Führungsakademie gut zu Hamburg als moderne, internationale Metropole.

Die heutige Kommandoübergabe findet in bewegten Zeiten statt.
Seit inzwischen eineinhalb Jahren herrscht Krieg in Europa.
Der völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine hat die internationale Sicherheitsordnung grundlegend verändert und nach Jahrzehnten der Annäherung zwischen Ost und West eine Zeitwende ausgelöst, in der wir neue Perspektiven entwickeln müssen.

Der gesellschaftliche und politische Diskurs über militärische und sicherheitspolitische Themen ist wieder in den Vordergrund getreten, die öffentliche Wahrnehmung der Bundeswehr und unserer militärischen Fähigkeiten hat stark zugenommen.
Es ist wieder deutlich geworden: Frieden und Sicherheit in Europa sind nicht selbstverständlich. 
Sie müssen gesichert und verteidigt werden.

Dazu brauchen wir einiges, was in den letzten Jahren vernachlässigt wurde, und wir brauchen eben ganz besonders hervorragend ausgebildete Führungskräfte und Entscheidungsträger bei der Bundeswehr und den Streitkräften unserer Partner. 
Dafür sorgt die Führungsakademie der Bundeswehr mit einem umfassenden und den Anforderungen der Zeit entsprechenden Aus- und Fortbildungsprogramm.

Zusammen mit der Helmut-Schmidt-Universität hat sie darüber hinaus das „German Institute für Defence and Strategic Studies“ ins Leben gerufen.
Als Forschungseinrichtung und Thinktank widmet sich das Institut komplexen Themen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik und berät die Bundeswehr und die Bundesregierung.

Sehr geehrte Herr Generalmajor Kohl,

zwischen der Bundeswehr und der Stadt Hamburg gibt es viele Berührungspunkte und oft auch gemeinsame Themen. 
Ich danke Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen, Ihren Kameradinnen und Kameraden, sehr herzlich für Ihre Arbeit und auch für die gute Zusammenarbeit mit dem Senat. 
Für Ihre neuen Aufgaben im Streitkräfteamt der Bundeswehr wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg und auch persönlich alles Gute.

Sehr geehrte Herr Flottillenadmiral Kuchler, 

ich begrüße Sie heute noch einmal offiziell und sehr herzlich in der Freien und Hansestadt Hamburg.
Wie ich aus unserem Gespräch vor einigen Tagen weiß, kennen Sie unserer Stadt bereits sehr gut und sind ihr als ehemaliger Kommandant unseres Patenschiffs, der Fregatte HAMBURG, schon länger eng verbunden.
Ich wünsche Ihnen als Kommandant der Führungsakademie der Bundeswehr viel Erfolg und freue mich auf weitere Begegnungen.
Vielen Dank.