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19. November 2019

Stiftermahl der Hamburgischen Kulturstiftung

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Grußwort des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher. Es gilt das gesprochene Wort.

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Sehr geehrte Frau Engelschall,
sehr geehrter Herr Dr. Landry,
sehr geehrter Herr Schmitz-Morkramer,
sehr geehrter Herr Präsident des Hamburgischen Verfassungsgerichtes,
sehr geehrte Vertreter der Hamburgischen Bürgerschaft,
sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen im Namen des Senats zum Stiftermahl im großen Festsaal des Rathauses!

Der große Festsaal mit den Gemälden von Hugo Vogel zur Stadtgeschichte ist der prächtigste Saal, den das Rathaus zu bieten hat.

Wenn auswärtige Gäste zum ersten Mal den Saal betreten, höre ich nicht selten die Bemerkung: „Jetzt weiß ich, was man in Hamburg unter Hanseatischem Understatement verseht.“ Für hanseatische Verhältnisse ist er tatsächlich üppig gestaltet, allerdings nicht so aufwändig wie die repräsentativen Prachtbauten, die Könige und Fürsten in ihren Residenzstädten seinerzeit errichten ließen. 

Der Neubau des Rathauses nach dem großen Brand hatte für Hamburg damals eine große Bedeutung. Bei der Einweihung am 26. Oktober 1897 war die ganze Stadt auf den Beinen, alle Schiffe im Hafen waren beflaggt und die Kinder hatten schulfrei. Gekostet hatte der Bau des neuen Rathauses am Ende elf Millionen Goldmark – doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt. Die Summe wurde durch die Stadt, aber auch eine Vielzahl an privaten Spendern aufgebracht.

Meine Damen und Herren,

Das ist in Hamburg die glückliche Lage. In einer Stadt, die sich immer als frei und unabhängig verstanden hat, die sich deshalb auch nie auf die Unterstützung eines Kaisers, Königs, Fürsten oder Herzogs verlassen konnte, bestand immer das Bewusstsein, dass sich die Bürgerinnen und Bürger selbst um ihre Angelegenheiten kümmern und dass sich damit viele wie selbstverständlich für das Gemeinwohl einsetzen.

Sie fördern Kultur, Kunst und Soziales, Umweltprojekte, Wissenschaft und medizinischen Fortschritt. Dabei geben alle nach ihren Möglichkeiten: hohe Summen die einen, ein paar Euro oder ehrenamtliches Engagement die anderen. Für unsere Gesellschaft und ihren Zusammenhalt ist das eine so wichtig wie das andere.

Mit über 1.400 Stiftungen ist Hamburg deutsche Stiftungshauptstadt. Die Hamburgische Kulturstiftung gehört dabei zu den bedeutendsten Förderern der jungen Kreativszene. Jährlich stellt sie Fördermittel von etwa einer Million Euro zur Verfügung. Seit ihrer Gründung 1988 hat sie mehr als 1.700 Projekte unterstützt und dafür etwa 14 Millionen Euro bereitgestellt. Damit leistet die Kulturstiftung seit über 30 Jahren einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen.

In einer sich rasant verändernden globalisierten, digitalen Welt haben Kunst und Kultur eine große Bedeutung. Sie stiften Identität, geben Halt und Orientierung. Unsere kulturellen Wurzeln sind erfahrbar und erlebbar in unterschiedlichen Dimensionen, nicht nur im Museum und in der Kunst im engeren Sinne, auch im Stadtbild, in der Musik, in der Sprache.

Kunst und Kultur fordern zugleich heraus mit neuen Ideen, häufig ungewohnten und sperrigen Ansichten. Das ist eine große Bereicherung für unsere Stadt und unsere Demokratie.

Ich danke allen, die die Hamburgische Kulturstiftung und die Kultur in Hamburg unterstützen und dazu beitragen, dass junge Talente sich entwickeln können.

Der Dank gilt insbesondere 

  • Gesa Engelschall, seit 2007 Geschäftsführender Vorstand der Stiftung, und ihrem Team in der Geschäftsstelle,
  • Dr. Klaus Landry, seit 2010 ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender und damit - im wörtlichen wie übertragenen Sinn - Anwalt der Hamburger Kultur,
  • dem Kuratoriumsvorsitzenden Philipp Schmitz-Morkramer und allen Mitgliedern von Kuratorium und Stiftungsrats.

Ich wünsche Ihnen und uns allen einen kurzweiligen und anregenden Abend, der Arbeit der Stiftung weiterhin viel Erfolg und der Kultur in unserer Stadt alles Gute.

Herzlichen Dank.