Die Zusammenarbeit und der persönliche Wissensaustausch sind in Zeiten globaler Herausforderungen wichtiger denn je, gerade angesichts militärischer Konflikte, internationaler Spannungen, gesellschaftlicher Polarisierung, Klimawandel und Naturkatastrophen. "Der aktive Austausch in der Polizei-Ausbildung ist ein Gewinn für beide Städte. Mit der Vereinbarung bekräftigen die Polizei Hamburg und die Chicago Police Academy ihre Verbindung, die eine wichtige Säule unserer Städtepartnerschaft ist", sagte Bürgermeister Tschentscher während der Unterzeichnung des Abkommens. In großen Metropolen wie Hamburg und Chicago brauche man für die Kriminalitätsbekämpfung und die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung starke Polizeikräfte. "Dazu gehören eine moderne Ausstattung, ausreichend Personal und eine gute Ausbildung des Nachwuchses", erklärte Tschentscher.
Das neue zukunftsweisende Programm sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr Teilnehmende aus Chicago und Hamburg für mehrere Tage an der jeweiligen Partnereinrichtung zu Gast sein werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden jeweils Unterrichtseinheiten an der Gastinstitution gestalten und so aktiv zum Wissenstransfer beitragen. Die Erfahrungen und Berichte werden anschließend in die eigenen Organisationen getragen und bereichern somit die tägliche Arbeit. Die Themen bleiben bewusst offen und flexibel, um Raum für neue Impulse und Ideen zu schaffen. Der direkte Kontakt zwischen Lehrkräften, Ausbilderinnen und Ausbildern aus beiden Städten fördere innovative Lösungsansätze, ist Dr. André Malick, stellvertretender Leiter der Akademie der Polizei Hamburg, überzeugt.
Gespräche in St. Johns
Zuvor war Bürgermeister Tschentscher nach St. Johns in Neufundland gereist. Die kanadische Provinz Neufundland und Labrador nimmt eine führende Rolle in der Produktion von grünem Wasserstoff ein. Hamburg arbeitet mit der Provinz im Rahmen der deutsch-kanadischen Energiepartnerschaft sowie einer Kooperationsvereinbarung in vielen Bereichen zusammen. In Gesprächen mit den Vize-Ministern für Energie sowie für Umwelt und mehreren hochrangig besetzten Wirtschaftstreffen wurden weitere Kontakte zu offiziellen Stellen und Unternehmen der kanadischen Energiewirtschaft aufgebaut. „Die Zusammenarbeit mit Kanada ist eine wichtige Zukunftsperspektive für Hamburg“, betonte Bürgermeister Tschentscher. Die Provinz Neufundland und Labrador sei bestens geeignet, da es dort alles gebe, was man für die Partnerschaft benötige: viel Platz, viel Wind und den Port of Argentia, von dem aus die Schiffe in nur wenigen Tagen Hamburg erreichen können.
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Hintergrund: Städtepartnerschaft Hamburg-Chicago
Die Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Chicago geht zurück auf eine Initiative der ehemaligen Bürgermeister Henning Voscherau und Richard M. Daley, die mit einer gemeinsamen Erklärung am 20. Juli 1994 besiegelt wurde. In Hamburg beteiligen sich Hochschulen und Schulen, Künstlerinnen und Künstler, Sportlerinnen und Sportler, Polizei und Feuerwehr sowie viele andere behördliche und zivilgesellschaftliche Akteure an dem Austausch. In Chicago wird die Städtepartnerschaft vorrangig über ehrenamtliches Engagement abgebildet. 1994 wurde ein Hamburg-Chicago-Komitee gegründet, das namhafte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur umfasst und das eng mit Chicago Sister Cities International verbunden ist, dem Programm für Chicagos weltweite Partnerstädte. Die Mitglieder des Komitees sind in der Städtepartnerschaft besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Zu ihnen zählen auch zwei ehrenamtliche HamburgAmbassadors.
