Antisemitismus ist ein gravierendes Problem in der Gegenwart. Das war in der jüngsten Vergangenheit nicht zu übersehen. Schon vor dem Anschlag in Halle 2019 sind Jüdinnen und Juden auf der Straße attackiert worden, neue rechte Bewegungen und Parteien fordern ein Ende der „Erinnerungsdiktatur“ und antisemitische Verschwörungstheorien finden immer mehr Verbreitung. Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich mit den aktuellen Erscheinungsformen der Judenfeindschaft in verschiedenen politischen, weltanschaulichen und religiösen Milieus und stellt zugleich Initiativen und Handlungsmöglichkeiten vor, wie man sich gegen Antisemitismus im 21. Jahrhundert engagieren kann.
Die Vortragsreihe wird mit folgenden Veranstaltungen fortgesetzt:
Donnerstag, 31. August 2023, 18.30 bis 20:00 Uhr

Bild: © Bundesarchiv, Bild 146-1987-004-09A / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
Der Palästinenserführer Mohammed Amin al-Husseini und andere Nazi-Kollaborateure aus dem Nahen Osten, Indien und Argentinien.
Karl Rössel im Gespräch mit Olaf Kistenmacher
Ort: Tschaikowsky-Saal I Tschaikowskyplatz 2 I 20355 Hamburg
Millionen Menschen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien kämpften im Zweiten Weltkrieg aufseiten der Alliierten. In einigen Ländern sympathisierten jedoch hochrangige Politiker wie Teile der Bevölkerung mit den deutschen Nazis, ihren italienischen und japanischen Verbündeten und unterstützten die „Achsenmächte“ politisch, ökonomisch und militärisch. Der „Großmufti“ von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, bot der NSDAP 1933 seine Unterstützung an und baute im Zweiten Weltkrieg auf dem Balkan eine muslimische SS-Division auf. An diese Vorgeschichte des Nahostkonflikts wird nicht nur ungern erinnert. Manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Publizistinnen und Publizisten hierzulande glorifizieren Kollaborateure im Nahen Osten und anderswo gar als antikoloniale Freiheitskämpfer.
Karl Rössel ist Mitglied von recherche international, Köln, und Kurator der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“, die seit 2009 in mehr als 60 Orten in Deutschland, der Schweiz, Südafrika und Mosambik gezeigt wurde und im Frühjahr 2025 noch einmal im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zu sehen sein wird.
Weitere Informationen finden Sie auf www.3www2.de.
Moderation: Dr. Olaf Kistenmacher, Historiker und Publizist
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit Hamburg vernetzt gegen Rechts – Koordinierungsstelle des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Hamburg und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. in Hamburg statt.
Dienstag, 10. Oktober 2023, 18.30 bis 20:00 Uhr

Zum geplanten Bau der Bornplatzsynagoge in Hamburg.
Philipp Stricharz im Gespräch mit Olaf Kistenmacher
Ort: Tschaikowsky-Saal I Tschaikowskyplatz 2 I 20355 Hamburg
Im Frühjahr 2020 beschloss die Hamburger Bürgerschaft den „Wiederaufbau“ der Synagoge am Joseph-Carlebach-Platz im Grindelviertel. Die ehemalige Bornplatzsynagoge gehörte bis zu ihrer Zerstörung 1938 zu den größten in Deutschland. Es war der Wunsch der Jüdischen Gemeinde, eine neue Bornplatzsynagoge zu bauen und jüdisches Leben im Grindelviertel noch sichtbarer zu machen.
2022 skizzierte eine Machbarkeitsstudie die Eckdaten. Wir wollen mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Philipp Stricharz, über die weiteren Pläne sprechen: Wann soll der Bau beginnen? Wie könnte die Synagoge aussehen? Welche Aufgaben sollen ihr, außer dem Gebet und der Versammlung, zukommen?
Moderation: Dr. Olaf Kistenmacher, Historiker und Publizist
Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Hamburg und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. in Hamburg.
Donnerstag, 12. Oktober 2023, 18.30 bis 20:00 Uhr

Bild: © Stefan Hensel
Was tun gegen Antisemitismus in Hamburg?
Stefan Hensel und Giorgio Paolo Mastropaolo im Gespräch mit Olaf Kistenmacher
Ort: Altonaer Museum I Museumstraße 23 I 22765 Hamburg
Die Stadt Hamburg hat sich zum Engagement gegen Judenfeindschaft in allen Facetten verpflichtet; ein Aktionsplan gegen Antisemitismus soll ab diesem Jahr umgesetzt werden. Dazu wird sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen einiges ändern müssen.
Im Gespräch mit dem Antisemitismusbeauftragten Hamburgs, Stefan Hensel, und Giorgio Paolo Mastropaolo vom MIT2WO Kulturnetzwerk e. V. wollen wir klären, was bereits geschehen ist, was – auch auf der Ebene der Bezirke – noch zu tun ist und wie innerhalb der Jüdischen Gemeinde die Entwicklung der letzten Jahre eingeschätzt wird.
Stefan Hensel ist seit Sommer 2021 Beauftragter für jüdisches Leben und die Bekämpfung und Prävention von Antisemitismus in Hamburg.
Giorgio Paolo Mastropaolo D. I. ist Initiator des MIT2WO Kulturnetzwerk e. V. Der 2022 gegründete Verein setzt sich als Ziel, das jüdische Leben in Hamburg zu vernetzen.
Moderation: Dr. Olaf Kistenmacher, Historiker und Publizist
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Altonaer Vielfaltswoche 2023 und in Kooperation mit dem Bereich Integrierte Sozialplanung – Integration und Diversität des Bezirksamts Altona und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V. in Hamburg statt.
Die Altonaer Vielfaltswoche 2023 vom 9. bis 13. Oktober 2023 soll das weitreichende und vielfältige Engagement von Akteurinnen und Akteuren aus Altona zu den Themen Diversität, Antidiskriminierung und Demokratiestärkung sichtbar machen.
Als Veranstaltende behalten wir uns bei allen Veranstaltungen vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische, völkische, nationalistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu Veranstaltungen zu verwehren oder von diesen auszuschließen.
Ansprechpartner:
Abut Can
Wissenschaftlicher Referent, Migration und Integration
Tel: 42823-4812, E-Mail: abut.can@bsb.hamburg.de