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Kulturwochen Mittlerer Osten Der Mittlere Osten ist im Umbruch.

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1. bis 30. November 2023

Kulturwochen Mittlerer Osten 2023

Kulturwochen Mittlerer Osten 2023

Termin:

1. bis 20. November 2023

Orte:

siehe unten

Viele unterschiedliche Faktoren bewirken teils dramatische Veränderungen. Im Iran wächst der Widerstand vor allem junger Leute gegen staatliche Repressionen, Zensur und die strikte Kleidungsordnung für Frauen. Kann sich das Mullah-Regime halten? In Israel hat die Mehrheit der Bevölkerung eine rechtsradikale Regierung gewählt. Die Gesellschaft ist tief gespalten. Wohin steuert das Land? Nach dem Abzug der NATO vor zwei Jahren katapultieren die Taliban den afghanischen Staat in eine islamistische Steinzeit, in der Menschenrechte außer Kraft gesetzt werden. Was lief schief in Afghanistan? Der Klimawandel führt im Irak zu lebensbedrohlichen Verhältnissen und einer zunehmenden Binnen-Migration. Wie kann der Kollaps verhindert werden?

Der Zuzug von Migrantinnen und Migranten aus dem Mittleren Osten verändert auch die deutsche Gesellschaft. Manche arabischen Clans praktizieren offensiv eine von Stammestraditionen geprägte Gegenkultur, die staatliche Stellen hilflos macht. Andere Deutsche mit mittelöstlichen Wurzeln trauen sich auch in Deutschland nicht, ihre Identität offen zu zeigen, z. B. Armenierinnen und Armenier.

Die Kulturwochen Mittlerer Osten thematisieren in diesem Jahr große Herausforderungen, vor denen die Gesellschaften dort wie hier stehen.

Das Referat Mittlerer Osten der Nordkirche und die Landeszentrale für politische Bildung laden dazu herzlich ein.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei!

  • Hanna Lehming | Mittelost-Referat der Nordkirche
  • Abut Can | Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg

Mittwoch, 1. November 2023 | 18 Uhr
Hauptkirche St. Petri, Mönckebergstraße, 20095 Hamburg, Gemeindesaal

Auf der Straße heißen wir anders

Lesung von und mit Laura Cwiertnia
Piano: Silva Schmedding-Farmasian
Moderation: Abut Can

In Karlas Familie wissen alle, wie es sich anfühlt, nicht dazuzugehören. Karla erlebt es als Kind in Bremen-Nord. Ihr Vater Avi in einer Klosterschule in Jerusalem. Die Großmutter Maryam als Gastarbeiterin in Deutschland. Die Urgroßmutter Armine auf den Straßen von Istanbul. Karla weiß zwar, dass die Familie armenische Wurzeln hat, doch gesprochen wird darüber nicht.
Laura Cwiertnia erzählt, wie es ist, am Rand einer Gesellschaft zu stehen und davon, keine Geschichte zu haben, die man mit anderen teilen kann.

Laura Cwiertnia, 1987 als Tochter eines armenischen Vaters und einer deutschen Mutter in Bremen geboren, ist Redakteurin bei der ZEIT. ‚Auf der Straße heißen wir anders‘, Stuttgart 2022, ist ihr literarisches Debüt.
Kooperation mit der Hauptkirche St. Petri.

 

Freitag, 3. November 2023 | 18 Uhr
Patriotische Gesellschaft von 1765, Trostbrücke 4-6, 20457 Hamburg

Zuerst der Clan, dann der Staat?

Konflikt der Ordnungssysteme
Vortrag und Diskussion: Dr. Ralph Ghadban, Berlin
Moderation: Hanna Lehming

Seit Jahren bekämpfen Politik und Polizei die Kriminalität von Mitgliedern von Großfamilien als sogenannte Clankriminalität, meistens erfolglos. Manche Mitglieder von Clans scheinen sich im Besitz eines eigenen Rechtssystems zu wähnen, das über den Gesetzen des Staates steht. Dabei stellen sie nicht nur das Gewaltmonopol des Staates in Frage, sondern auch die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen, z. B. der Frauen.
Wie sollen Schule, Politik, Polizei, Gerichte und Behörden mit solch unvereinbaren Ordnungsvorstellungen umgehen?

Dr. Ralph Ghadban, geboren im Libanon, Politik- und Islamwissenschaftler, Autor, Publizist und Migrationsforscher mit Schwerpunkt Islam.

Um Anmeldung auf der Seite der Patriotischen Gesellschaft wird gebeten.
Kooperation mit der Patriotischen Gesellschaft von 1765.

 

Dienstag, 7. November 2023 | 18 Uhr
Tschaikowsky-Saal (U-Messehallen) | Tschaikowskyplatz 2 | 20355 Hamburg

Iran: Ende der Mullah-Herrschaft?

Dr. Afsar Sattari, Köln
Moderation: Abut Can

Seit mehr als vierzig Jahren wird der Iran von einem islamischen Mullahregime regiert, das die Menschenrechte mit Füßen tritt. Doch seit einiger Zeit regt sich Widerstand. Immer mehr vor allem junge Iranerinnen und Iraner setzen sich gegen politische Willkür, Folter und Hinrichtungen sowie die Unterdrückung von Frauen zur Wehr. Sie fordern Demokratie, Freiheit, Menschen- und Frauenrechte und Frieden mit der ganzen Welt. Von den Staaten der freien Welt erwarten sie, dass diese bei ihren Werten und Prinzipien bleiben und die Bewegung der Iranerinnen und Iraner unterstützen. Ist ein Ende der Mullah-Herrschaft in Sicht?

Dr. Afsar Sattari, Freiberuflerin und Autorin, war Dozentin an verschiedenen Hochschulen in Deutschland. Sie ist aktiv in zahlreichen NGOs z. B. für geflüchtete Frauen und Migrantinnen.

 

Freitag, 17. November 2023 | 18 Uhr
Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Ostflügel, Raum 221

Vertreibung aus dem Paradies

Kann der Klimakollaps im Irak aufgehalten werden?

Stefan Lukas, Middle East Minds, Berlin
Rebwar Omer Mohammed, Universität Sulaimaniya/Irak
Moderation: Hanna Lehming

Der Nahe und Mittlere Osten befinden sich derzeit in einem massiven Umbruch. Neben Veränderungen in der politischen Landschaft ist besonders der Irak zu einem Hotspot des globalen Klimawandels geworden. Sandstürme an über 200 Tagen im Jahr und neue Hitzerekorde wirken sich auf das nationale Gesundheitssystem aus, der dramatische Wassermangel auch auf die städtischen Ballungsräume. Wie können die klimatischen Herausforderungen, vor denen der Irak steht, bewältigt werden?

Stefan Lukas ist selbständiger Analyst und Lehrbeauftragter für den Nahen und Mittleren Osten mit Schwerpunkt: Folgen des Klimawandels in der Region. Zugeschaltet aus dem Irak wird der Experte für erneuerbare Energien und Dozent Rebwar Omer Mohammed.

Kooperation mit den Arabischen Kulturwochen Hamburg und der Infostelle Klimagerechtigkeit der Nordkirche.

 

Montag, 27. November 2023 | 18 Uhr
Zentralbibliothek, Hühnerposten, 20097 Hamburg

Desaster am Hindukush

Was lief schief in Afghanistan?

Die dramatischen Szenen auf dem Flughafen von Kabul beim Abzug der NATO aus Afghanistan im August 2021 haben sich eingeprägt. Nach der abrupten Beendigung des 20-jährigen NATO-Einsatzes in Afghanistan beherrschen die Taliban das Land.

Konsequent arbeiten sie am Aufbau eines „Islamischen Emirats Afghanistan“. Menschenrechte werden massiv verletzt, Frauen systematisch von der Teilhabe am öffentlichen Leben ausgeschlossen. Die afghanische Wirtschaft erlitt einen beispiellos schnellen Kollaps. Im Land besteht eine der größten humanitären Notlagen weltweit.

Warum ist der NATO-Einsatz in Afghanistan gescheitert? Wer verantwortet das Desaster? Und wie geht es weiter in Afghanistan?

Abed Nadjib, ehemaliger Botschaftsrat der afghanischen Botschaft in Berlin und Prof. Dr. Michael Staack, Politikwissenschaftler Helmut-Schmidt-Universität Hamburg im Gespräch mit Birgit Langhammer, NDR-Info.

Kooperation mit der Zentralbibliothek Hamburg.

 

Donnerstag, 30. November 2023 | 18 Uhr
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Von-Melle-Park 3

Wohin steuert Israel?

Prof. Dr. Omar Kamil, Leipzig/Halle
Moderation: Hanna Lehming

Im 75. Jahr seines Bestehens steht der Staat Israel vor einer dramatischen Zerreißprobe. Die rechtsgerichtete Regierung will eine Justizreform - für die große Protestbewegung im Land nichts anderes als ein Putsch gegen die israelische Demokratie. Worum geht es bei diesem Streit, den manche bereits in einem Bürgerkrieg enden sehen? Der Vortrag nimmt die Zuhörer mit auf eine virtuelle Reise durch Politik, Kultur und Gesellschaft Israels und zeigt deren tiefe Spaltung auf. Welche Rolle spielt die Religion und welche Auswirkungen hat der politische Rechtsruck auf das Leben der Palästinenser? Bleibt das Land den Prinzipien des politischen Zionismus treu? Wohin steuert der junge Staat Israel?

Prof. Dr. Omar Kamil ist Historiker und Politikwissenschaftler. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Geschichte, Gesellschaft und Politik in Israel und der Nahostregion.

 

Pastorin Hanna Lehming,

Zentrum für Mission und Ökumene
Referat Mittlerer Osten
Agathe-Lasch-Weg 16 | 22605 Hamburg
Telefon 040 881 81 - 224 | 170 46 855 12
h.lehming@nordkirche-weltweit.de

 

Abut Can
Landeszentrale für politische Bildung
Behörde für Schule und Berufsbildung
Dammtorstraße 14, 20354 Hamburg
Tel: 42823-4812 Fax: 42823-4813
abut.can@bsb.hamburg.de

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