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Neustrukturierung des Hafenmanagement Konzentration auf Hafenaufgaben

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Der Hamburger Hafen ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Metropolregion Hamburg. Darüber hinaus hat er national und international eine herausragende Bedeutung als Drehscheibe und Umschlagplatz für den globalen Warenaustausch. In einem ersten Schritt wurde das Hafenmanagement im Jahre 2005 mit Ausgründung in die Hamburg Port Authority AöR und der damit verbundenen rechtlichen Verselbstständigung zentraler Funktionen des Hafenmanagements entscheidend modernisiert. Die maritime Wirtschaft ist aufs Engste mit der Weltwirtschaft und der Entwicklung des Weltseehandels verflochten und im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen von Konjunkturschwankungen in besonderem Maße abhängig. Dies spiegelt sich in den Branchenentwicklungen der zurückliegenden Jahre deutlich wider. Während sich Umschlagszahlen und -prognosen in den Jahren vor der Finanzkrise kontinuierlich steigerten, mussten diese in der Folge der Finanzkrise 2008 deutlich nach unten korrigiert werden. Die jüngsten Entwicklungen zeigen neben einer langsamen wirtschaftlichen Erholung umfangreiche Konsolidierungen unter den Reedereien auf einem von Überkapazitäten geprägten Schiffsmarkt. In der Folge dominieren wenige einflussreiche Allianzen den Markt. Gleichzeitig sehen sich alle Seehäfen mit einem zunehmenden Schiffsgrößenwachstum konfrontiert. In diesen Zeiten hat sich das Modell einer rechtlich selbstständigen Hamburg Port Authority bewährt. Als eigenständige Einheit konnte die Hamburg Port Authority schnell und flexibel auf die wechselnden Anforderungen an das Hafenmanagement und die Digitalisierung der Logistik reagieren. Dabei mussten sich sowohl die interne Organisation der Hamburg Port Authority als auch die Steuerung und Aufsicht durch die Freie und Hansestadt Hamburg als in hohem Maße beweglich und dynamisch zeigen. Die Hamburg Port Authority AöR (HPA) wurde nun 14 Jahre nach ihrer Gründung dahingehend überprüft, ob sie immer noch über angemessene Strukturen für ein modernes und effektives Hafenmanagement verfügt. Um die Bedürfnisse und Anregungen der Unternehmen und deren Beschäftigter aufzunehmen, wurden die sie vertretenden Verbände und Gewerkschaften in einem eigens hierfür initiierten, strukturierten Beteiligungsprozess eingebunden. Die Prüfung erfolgte entlang folgender Leitlinien:

Konzentration auf Hafenaufgaben

  • Eindeutige und transparente Zuordnung wirtschaftlicher und öffentlich finanzierter Aufgabenbereiche mit dem Ziel einer hohen unternehmerischen Eigenständigkeit im wirtschaftlichen Bereich
  • Einrichtung eines transparenten und tragfähigen Finanzierungsmodells für die Hamburg Port Authority durch ein belastbares Geschäftsmodell im wettbewerblichen Geschäftsfeld „Commercial“ und die Sicherstellung der Finanzierung im Geschäftsfeld „Public“
  • Klare Fokussierung der HPA auf die originären Hafenthemen und das Hafengebiet
  • Umfassende Modernisierung des Hafenmanagements der HPA hin zu einem noch stärker kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen für die Hafenwirtschaft
  • Optimierung der Zusammenarbeit und des Ressourceneinsatzes an der Schnittstelle der BWVI mit der HPA.

Die Überprüfung ergab die Notwendigkeit, das Hafenmanagement neu zu strukturieren. Die Kernelemente der Neustrukturierung sind:

Konzentration auf die Kernaufgaben des Hafenmanagements; die Hamburg Port Authority ist der zentrale Dienstleister für den Hafen. Alle Aufgaben und Tätigkeiten (Straßen, Hochwasserschutz, sonstige Zuständigkeiten) mit unmittelbar hafenwirtschaftlichem Bezug sind hier, soweit möglich und sinnvoll, zu bündeln und der Aufgabenumfang zu überprüfen.

Stärkung der kundenorientierten Hafenverwaltung und Einrichtung „one-stop-shop“ mit Zoll, veterinären und phytosanitären Kontrollen (Servicestelle); Evaluierung und ggf. Ausbau bestehender 24/7-Erreichbarkeiten bei HPA („Hafen-Hotline“).

Eindeutige Trennung der wirtschaftlichen und rein öffentlich-hoheitlichen Tätigkeiten; Verankerung transparenter, getrennter Berichtskreise, Transparenz hinsichtlich unternehmensinterner Verrechnungen.

Konsequente unternehmerische Ausrichtung der HPA bei neustrukturierter Aufsicht durch die BWVI bei öffentlicher Finanzierung/ Zuschüsse; umfassende Modernisierung und Aktualisierung des HPA-Gesetzes; klare gesetzliche Abgrenzung zwischen übertragenen staatlichen Aufgaben und wirtschaftlichen Aufgaben.

Neujustierung der Schnittstelle FHH/ BWVI - HPA: Hafenstrategische Aufgaben zukünftig verstärkt auch ministeriell (hafenpolitische Eckpunkte und thematische Prioritäten); Verbesserung der Zusammenarbeit bei Haushalt, Projekten und Rechtsthemen

Die Neustrukturierung erreicht für die HPA insgesamt ein tragfähiges, solides Geschäftsmodell. Der Bereich der übertragenen staatlichen Aufgaben wird durch Zuschüsse aus dem Haushalt in die Lage versetzt, öffentliche Infrastruktur auf dem gewohnt hohen Niveau herzustellen und bereit zu halten. Hierzu sind im Ergebnis noch Nachbewilligungen im laufenden Doppelhaushalt erforderlich. Im wettbewerblichen Bereich erwirtschaftet die HPA nachhaltig Überschüsse, die ebenfalls für umfangreiche Investitionen und Modernisierungen im Hafen eingesetzt werden.

Insgesamt erhöhen sich damit die für den Hafen zur Verfügung stehenden Mittel auf über 300 Mio. € p.a., die FHH unterstreicht dadurch eindrucksvoll die zentrale Bedeutung des Hafens für Hamburg.

Kontakt

Martin Helfrich

Pressesprecher

Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Wirtschaft und Innovation
Pressestelle
Alter Steinweg 4
20459 Hamburg
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