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Klima Bündnis für die Industrie der Zukunft beschließt Maßnahmenpaket

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Verstärkter Dialog zwischen Unternehmen und Stadt, bessere Rahmenbedingungen für klimafreundliche Technologien, neues Demonstrationszentrum für Sektorenkopplung

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Matthias Boxberger, Vorsitzender des Industrieverbands Hamburg (IVH), haben heute die Abschlusserklärung des im Frühjahr gegründeten „Bündnis für die Industrie der Zukunft“ unterzeichnet. Das Bündnis zwischen Senat und IVH hat ein umfangreiches Maßnahmenpaket entwickelt, um die Rahmenbedingungen für die Industrie in Hamburg zu verbessern, die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie zu stärken sowie die technologische Entwicklung der Industrie zu einer klimafreundlichen Produktion zu fördern.

Mehrere Personen sitzen an einem Tisch und diskutieren Bürgermeister Peter Tschentscher (Mitte) beim runden Tisch "Bündnis für die Industrie der Zukunft"

Bündnis für die Industrie der Zukunft beschließt Maßnahmenpaket

Hamburg ist gemäß der Bruttowertschöpfung die größte Industriestadt Deutschlands und einer der größten Industriestandorte Europas. Die Industrie steht in den kommenden Jahren aufgrund ihrer hohen Energiebedarfe vor großen Aufgaben. Gegenüber 1990 sollen die CO2-Emissionen Hamburgs bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden. Bereits heute trägt die Hamburger Industrie maßgeblich zum Erreichen der Senatsziele im Klimaschutz bei. Zugleich muss die Industrie national und international wettbewerbsfähig bleiben, um die erforderlichen Investitionen in ihre Technologieentwicklung leisten zu können. Energiewende, Klimaschutz, Wirtschaftskraft und gute Arbeitsplätze sollen dabei gleichermaßen gefördert werden.

Das „Bündnis für die Industrie der Zukunft“ hat sich unter anderem auf folgende Maßnahmen verständigt:

  • Der Staatsrat für Hafen, Innovation und Wirtschaft wird als Industriekoordinator der zentrale Ansprechpartner im Dialog von Industrie und Verwaltung in Hamburg. Der Industriekoordinator bringt die Belange der Industrieunternehmen in die gesamtstädtische Entwicklung ein, wie es zum Beispiel auch beim Wohnungsbaukoordinator, der Radverkehrsbeauftragten oder dem Grünkoordinator der Fall ist.
  • In Ergänzung zum „Masterplan Industrie“ des Senats sollen städtebauliche Vorhaben frühzeitiger mit Industrieunternehmen in der Nachbarschaft besprochen werden. Ziel ist es, im Rahmen von Immissionsschutz, Gewässernutzung und Flächenfragen schneller als bisher zu einvernehmlichen und verträglichen Lösungen zu gelangen.
  • Die Stadt Hamburg wird in der Verwaltung schrittweise digitale „Track and Trace“-Verfahren einrichten, sodass die Unternehmen jederzeit über den Stand von Anträgen und Verfahren informiert sind. Dies erhöht die Transparenz und Planungssicherheit in längerfristigen Prozessen.
  • Zentraler Baustein für eine klimafreundlichere Industrie ist der Umstieg auf Erneuerbare Energien. Hierzu soll die Zusammenarbeit der Wissenschaft mit den Unternehmen vertieft werden, um die Einführung innovativer Technologien zu beschleunigen. Der Senat plant dazu den Aufbau eines Demonstrationszentrums für Sektorenkopplung, das insbesondere die Umwandlung von Windstrom in Wasserstoff für verschiedenen Industriezweigen erprobt.
  • Die Beiträge der Industrie zu Wirtschaftskraft und Wohlstand sowie zum Klimaschutz sind unverzichtbar für die Zukunft Hamburgs. Senat und IVH werden in einer gemeinsamen Kommunikationsstrategie diese Beiträge sichtbarer machen.  

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Moderne Industrieunternehmen helfen uns, große Fortschritte bei der Reduzierung von Kohlendioxid- und Schadstoffemissionen zu erreichen. Nur eine starke Industrie kann die hierfür erforderlichen Investitionen leisten. Wir wollen die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Industrie weiter verbessern und die Unternehmen bei der Umstellung auf nachhaltige Produktionsprozesse unterstützen. Ein neues Demonstrationszentrum zur Sektorenkopplung soll das große Potenzial der Energiewende in der Industrie aufzeigen und die konkrete Umsetzung in verschiedenen Anwendungsfeldern erproben.“

Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender Industrieverband Hamburg: „Mit dem Bündnis sind wichtige Weichenstellungen für die Zukunft unserer Industrie und der 120.000 industriellen Arbeitsplätze in Hamburg vorgenommen worden. Es ist wichtig, dass der Erste Bürgermeister die Bedeutung und Leistungen der Industrie für Technik basierten Klimaschutz anerkennt und würdigt. Gemeinsam sind wir auf dem Weg zu der führenden nachhaltigen Industrie-Metropole mit Arbeit, Ausbildung und Wohnen sowie attraktiven Lebensbedingungen für die Menschen in Hamburg. Die Bündnis-Vereinbarungen fördern mehr Investitionen in klimafreundliche Technologien, CO2-arme Produktion und sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen."

Senator Michael Westhagemann: „Die Weichen für die Zukunft der Industrie werden global gestellt. Wir müssen uns als Standort an die Spitze der Bewegung setzen, wollen wir weiterhin im Konzert der wichtigen Industrienationen eine wesentliche Rolle einnehmen. Die Spezialisierung auf wissensintensive Industrien und Dienstleistungen, deren hoher Verflechtungsgrad und das gute Qualifikationsniveau am Standort bieten gute Grundlagen, um die Anforderungen der industriellen Zukunft zu meistern. Die Hamburger Hochschulen, die Universität und speziell auch die Technische Universität Hamburg sind wichtige Partner in diesem Prozess. Mit dem Bündnis für die Industrie der Zukunft wollen wir diesen Prozess gemeinsam gestalten.“

Hintergrund

Die Industrie in Hamburg beschäftigt rund 120.000 Menschen. Die Bruttowertschöpfung betrug 2018 über 80 Mrd. Euro und wächst überproportional im Vergleich zu allen anderen Wirtschaftszweigen in Hamburg. Gleichzeitig verzeichnen die Hamburger Industriebetriebe im 5-Jahresvergleich eine ebenfalls überproportional deutliche Abnahme der CO2-Emissionen. So ist der Anteil der CO2-Emissionen der Industrie von 32Prozent (6.325 Kilotonnen CO2)  im Jahr 2005 auf 27,9 Prozent (4.589 Kilotonnen CO2) im Jahr 2017 gefallen, während der Anteil an der Bruttowertschöpfung im gleichen Zeitraum von 14,16 Prozent (11.269 Millionen Euro) im Jahr 2005 auf 15,25 Prozent (15.999 Millionen Euro) im Jahr 2017 gestiegen ist.

Die positive Entwicklung des Sektors Industrie lässt sich auch im Verhältnis zwischen der Bruttowertschöpfung der Industrieunternehmen und dem Ausstoß von CO2 abbilden. Während im Jahr 2005 pro ausgestoßener Kilotonne CO2 eine Wertschöpfung in der Industrie von ca. 1,78 Millionen Euro erzielt wurde, konnte dieser Wert im Jahr 2017 mit einer Wertschöpfung von 3,49 Millionen Euro pro Kilotonne ausgestoßenem CO2 fast verdoppelt werden. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Industrieunternehmen am Standort Hamburg eine deutliche Steigerung der Klima-Effizienz aufweisen konnten.

Klimaschutzorientiertes Handeln im Zusammenwirken von Senat und Industrie hat in Hamburg Tradition. Beispielhaft dafür zu nennen sind die „Freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie“ (2007 bis 2018) und deren Weiterentwicklung zu den „Energieeffizienz-Netzwerken der Industrie“ (seit 2015) sowie die „UmweltPartnerschaft Hamburg“ (seit 2003). Das neue „Bündnis für die Industrie der Zukunft“ verpflichtet alle Beteiligten, die Weiterentwicklung nachhaltiger industrieller Wertschöpfung mit CO2-armen Produktionsverfahren konsequent fortzusetzen.

Rückfragen der Medien 

Senatskanzlei
Pressestelle des Senats
Telefon: (040) 42831-2244
E-Mail: pressestelle@sk.hamburg.de

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Pressestelle I Susanne Meinecke
Telefon:(040) 42841-2239 
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