Familiensenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Wir wollen so schnell wie vernünftig möglich wieder Normalbetrieb in Hamburgs Kitas, gleichermaßen im Interesse der Kinder und der Eltern. Es ist aber niemandem geholfen, wenn wir durch unvorsichtiges Vorgehen die Gesundheit des Kita-Personals aufs Spiel setzen oder Übertragungen in Kitas riskieren. Deswegen gehen wir schrittweise nach einem klaren Plan der Behörde vor. Die Kitas haben dabei viel Gestaltungsspielraum – schließlich sind die Fachkräfte dort die Expertinnen und Experten in Sachen Kinderbetreuung.“
Für die Entscheidungen über weitere Ausweitungen der Kita-Öffnung werden Hygiene- und Schutzmaßnahmen, der Einsatz des Personals, die organisatorische Gestaltung der Betreuungsangebote, und sozialpädagogische Aspekte berücksichtigt. Die Familienminister der Länder hatten hierfür einen gemeinsamen Rahmen vereinbart. Der Hamburger Plan für die Rückkehr zum Regelbetrieb sieht mehrere Schritte vor; nach jeder Ausweitung gilt ein Beobachtungszeitraum von zwei Wochen, nach welchem die Einleitung des nächsten Schrittes entschieden wird.
Ab dem 16. März stand nur eine Notbetreuung zur Verfügung, die seit dem 22. April bereits auf Alleinerziehende ausgeweitet wurde. Zu jeder Zeit und auch weiterhin wird die Betreuung gewährleistet, wenn die Eltern zur Sicherung von Infrastruktur und Versorgung tätig und auf die Betreuung angewiesen sind, sowie bei einem besonderen Förderbedarf und in individuellen Notlagen.
Seit dem 4. Mai wird eine erweiterte Notbetreuung angeboten. Ab dem 18. Mai werden die 5- und 6-jährigen Kinder wieder aufgenommen, um ihnen den Übergang von dem weniger formalen Bildungssetting der Kita in das formalere Bildungssetting der Schule zu erleichtern und ihre Bildungsbiografie nicht zu gefährden. Dieser Schritt umfasst auch bereits die Tagesmütter und –väter.
Bei positivem Verlauf kommen ab dem 8. Juni die viereinhalb-jährigen Kinder zurück in die Kita. Dies gewährleistet, dass die Sprachförderung durchgeführt werden kann. Diese wichtige Aufgabe der Kita basiert auf einer Untersuchung, die immer im Alter von viereinhalb Jahren durchgeführt wird. Außerdem können die jüngeren Geschwisterkinder von nun betreuten Kindern ebenfalls in die Kita kommen, damit für die betroffenen Familien eine praktikable Alltagsorganisation einkehren kann.
Bei weiterhin positivem Verlauf können voraussichtlich ab dem 29. Juni die 3-jährigen Kinder in die Kita zurückkehren, die besser als Krippenkinder in der eigenständigen Befolgung von Hygieneregeln angeleitet werden können.
Sobald die infektionshygienische Lage die Betreuung aller Kinder wieder zulässt, wird der eingeschränkte Regelbetrieb wieder aufgenommen. Es können dann alle Kinder in die Kita zurückkehren, allerdings muss die Betreuung gegebenenfalls noch flexibel angepasst werden, beispielsweise durch versetzte Betreuungszeiten, die die Einrichtungen unter Berücksichtigung der Elterninteressen gewährleisten. Sofern das Infektionsgeschehen es zulässt, kann somit vor Ende der Hamburger Sommerferien in diese Phase übergegangen werden. Alle Kinder könnten dann wieder in die Kita gehen – eventuell jedoch nicht gleichzeitig.
Der Regelbetrieb ist vollständig wieder aufgenommen, wenn das Infektionsgeschehen eingedämmt und die pandemische Situation aufgehoben ist.
Die geplanten Schritte stehen jeweils unter dem Vorbehalt der epidemiologischen Situation und werden nötigenfalls durch die Sozialbehörde angepasst.
Senatorin Dr. Melanie Leonhard: „Mir ist bewusst, dass Eltern schon seit Wochen in einer schwierigen Lage sind und sich zurecht Planungssicherheit wünschen. Mir ist auch wichtig, dass bei allen weiteren Überlegungen das Recht der Kinder auf Bildung und ihre Entwicklung nicht übersehen wird. Deswegen legen wir einen Plan vor, der Orientierung gibt. Es ist der Situation geschuldet, dass wir immer wieder überprüfen müssen, ob wir den nächsten Schritt verantworten können.“
Allgemeine Information: Kita-Notbetreuung während Corona
Die Kindertageseinrichtungen bieten gegenwärtig eine erweiterte Notbetreuung für besondere Bedarfsgruppen an. Um Familien finanziell zu entlasten, müssen Eltern für den Zeitraum der Notbetreuung keine Elternbeiträge zahlen. Verlässliche Informationen und alle aktuellen Regelungen zur Inanspruchnahme der Notbetreuung unter www.hamburg.de/kita.