Die konstituierende Sitzung des Bundesrates fand am 7. September 1949 statt, in der Aula der einstigen Pädagogischen Akademie in Bonn. Eröffnet wurde sie vom Hamburger Senator Johannes Büll mit einem Zitat von Friedrich Schiller: „Das vollkommenste Kunstwerk ist der Bau der politischen Freiheit.“ Neben Senator Büll wurde Hamburg an diesem Tag vom Ersten Bürgermeister Max Brauer vertreten.
Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher würdigte den Bundesrat als zentrales Verfassungsorgan und Bindeglied zwischen Bund und Ländern: „Am 7. September 1949 eröffnete ein Hamburger Senator die erste Sitzung des Bundesrates. Seit mehr als 70 Jahren prägt er die Entwicklung Deutschlands und das Leben der Bürgerinnen und Bürger. Im Bundesrat bringen die Bundesländer ihre Interessen und Kompetenzen in die Gesetzgebung des Bundes ein. Die Initiativen der Länder sind ein wichtiger Baustein des modernen Deutschlands. Der Austausch zwischen Bund und Ländern ermöglicht es, gute Lösungen für alle zu erreichen. Der Bundesrat ist ein Bindeglied unserer Demokratie und stärkt unsere Freiheit und Vielfalt.“
In seiner Rede vor den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten hob Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier die besondere Rolle des Bundesrates für die Demokratie in Deutschland hervor: „Der Bundesrat hat viel beigetragen zur Stabilität der deutschen Demokratie! […] Es ist gut, dass unsere debattierende Demokratie auch in der Krise erhalten bleibt, unser Staat zugleich aber reaktionsschnell und kraftvoll handeln kann. Die Coronakrise zeigt, wie elementar Bund und Länder aufeinander angewiesen sind. Und mittendrin steht der Bundesrat, ein Bollwerk unserer arbeitenden Demokratie. Er leistet seit sieben Jahrzehnten seinen Teil, stabilisiert unser Land, oft abseits der großen Bühne. Er trägt wesentlich dazu bei, dass unser Föderalismus gelingt und nicht nur die Bundes-, sondern auch die Europapolitik zur Lebensrealität vor Ort passt und bei den Menschen im ganzen Land ankommt.“
Hamburg im Bundesrat
Die Freie und Hansestadt Hamburg hat im Laufe der Jahrzehnte wichtige Initiativen in die Länderkammer eingebracht und den gesellschaftspolitischen Wandel in Deutschland befördert. In den vergangenen Jahren waren dies zum Beispiel Anträge zur Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in Führungsgremien oder zur „Ehe für alle“.
Hamburger Vorsitz
Seit der ersten Sitzung 1949 hat Hamburg insgesamt fünf Mal in Person des Ersten Bürgermeisters den Vorsitz des Bundesrates geführt: Dr. Kurt Sieveking von 1956 bis 1957, Prof. Dr. Herbert Weichmann von 1968 bis 1969, Hans-Ulrich Klose von 1979 bis 1980, Dr. Henning Voscherau von 1990 bis 1991 sowie Ole von Beust von 2007 bis 2008. Am 1. November 2022 übernimmt der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher den Bundesratsvorsitz.
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