Seit der Corona-Krise ist die Auseinandersetzung mit dem Öffentlichen noch wichtiger geworden. Die Stadt hat daher unter dem Titel „41 Jahre Kunst im öffentlichen Raum – Zurück in die Zukunft“ 500.000 Euro für Kunstprojekte aus dem Bereich Kunst im öffentlichen Raum ausgeschrieben. Acht Projekte konnten mit dieser einmaligen zusätzlichen Förderung umgesetzt werden, „Zurück in die Zukunft“ ist damit keine Retrospektive, sondern würdigt mit aktuellen Projekten das Zukunftspotential des Programms, das von heute aus deutlich zu erkennen ist.
Acht Projekte wurden mit Sonderförderung umgesetzt
Die acht ausgewählten Projekte verfolgen einen kollaborativen und partizipativen Ansatz, der den aktuellen Diskurs der Kunst im öffentlichen Raum widerspiegelt. Insgesamt sind mehr als 50 regionale und internationale Künstlerinnen und Künstler beteiligt. Die Themen greifen aktuelle Debatten auf, etwa um Nachhaltigkeit, Migration oder Kolonialismus und verbinden diese mit dem Stadtraum, mit konkreten soziopolitischen Teilhabefragen, aber auch in einem übergeordneten Sinne mit Fragen nach seiner Komplexität und Aneignung. Herausgekommen sind höchst spannende und vielfältige Projekte, die jetzt im Rahmen einer Veranstaltungsreihe kennengelernt werden können.
Rundgänge und Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern
Gemeinsam mit der Hamburger Kunsthistorikerin Veronika Schöne lädt die Behörde für Kultur und Medien zu Rundgängen und Gesprächen mit den Künstlerinnen und Künstlern ein. Wir möchten zu Diskussionen anregen und über den Stellenwert und die Bedeutung der Kunst im öffentlichen Raum in Hamburg ins Gespräch kommen. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Informationen dazu finden Sie hier: Die aktuellen Projekte des Programms Kunst im öffentlichen Raum - hamburg.de
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Wir wollen Kunst die Möglichkeit geben, im öffentlichen Raum sichtbar und wirksam zu werden. Einige Projekte aus diesem Programm wurden in der Vergangenheit begeistert angenommen. So haben die Hamburgerinnen und Hamburger die Bojen-Männer von Stephan Balkenhol fest in ihr Herz geschlossen. Wir haben aber auch Arbeiten gefördert, die eher kontroverse Diskussionen ausgelöst haben. Unsere Gesellschaft braucht diese vielfältigen Wirkungen von Kunst. Wenn sich an Kunst öffentliche Debatten kristallisieren, dann haben wir alle Chancen, anders auf unsere Gesellschaft zu sehen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Kunst ermöglicht uns nicht nur das gemeinsame Gespräch, sondern kann uns auch daran erinnern, dass die Dinge gestaltbar und veränderbar sind.“
Im Spätherbst soll zudem noch eine Dokumentation der Hamburger Filmemacherin Helena Wittmann erscheinen, die exemplarisch herausragende Arbeiten seit 1981 vorstellt und die Geschichte des wegweisenden Programms anhand von Interviews mit ausgewählten Protagonistinnen und Protagonisten erzählt. Es ist ein Kinoabend geplant, der Gelegenheit bietet, diesen Film in einem feierlichen Rahmen sehen zu können.