Michael Otto sei in seiner Wahlheimat Hamburg als Förderer bekannt, sagte Scholz. Er verwies in diesem Zusammenhang besonders auf das „Hamburger Hauptschulmodell“, mit dem Otto für die Überzeugung einstehen wollte, „dass Bildung nicht nur für alle als Angebot zur Verfügung stehen muss, sondern dass auch alle jungen Leute tatsächlich in die Lage versetzt werden müssen, dieses Angebot wahrnehmen zu können.“ Das Hamburger Hauptschulmodell und die weiteren Entwicklungsschritte hin zur heutigen Jugendberufsagentur seien etwas Besonderes, sagte Scholz. Darauf könne Hamburg stolz sein – wie auf „einen Citoyen in unserem offenen, polyglotten Gemeinwesen, dem es am Herzen liegt, älteren und jungen Leuten zu ermöglichen, sich in ihren Kompetenzen zu entfalten.“
Der Stifter Michael Otto habe mit zahlreichen Projekten im Bereich Jugend und Bildung und mit weiteren Unterstützer-Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur Ausrufungszeichen gesetzt. Gleiches gelte für die Ehrenämter und Tätigkeiten in der Handelskammer sowie in Initiativen und Vereinen und die Michael-Otto-Stiftung für Umweltschutz. „Das alles fügt sich in die spezifisch hanseatische Kultur des Stiftens, des Bürgersinns, der in Hamburg älter ist als der heutige Begriff „Corporate Social Responsibility“. Scholz erwähnte auch die moderne Unternehmenskultur, die Michael Otto entwickelt habe. „Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz“ sei „mehr als das, was einem zuerst in den Sinn kommt: dass stromsparende Computer angeschafft, Baustellenabfälle sortenrein getrennt und die Thermostat-Ventile an den Büroheizungen mit Überlegung benutzt werden. Damit fängt es an und das ist in keiner Weise gering zu schätzen.
Doch in Verbindung mit „Leadership“ und befeuert von den Ideen eines innovativen Unternehmers, der sich dem Gemeinwohl verpflichtet sieht, kombiniert mit dem bürgerlichen Stifter-Sinn des Privatmanns, wird aus „Nachhaltigkeit“ viel mehr, etwas viel Umfassenderes: die verantwortungsbewusste Mitarbeit an der ökologischen, sozialen und demokratischen Sustainability des Gemeinwesens.“
Michael Otto habe sich „um seine, um unsere Stadt verdient gemacht als Unternehmerpersönlichkeit, als Stifter, als Kulturfreund und engagierter Bürger“, sagte Scholz. „Sein langjähriger und vielfältiger Einsatz im Sinne der Stadt Hamburg und ihrer Bürgerinnen und Bürger macht ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit.“ Hamburg würdige die Leistungen von Dr. Michael Otto mit der höchsten Ehrbezeugung, die die Stadt verleihen kann: der Ehrenbürgerwürde.