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9. Dezember 2022 Senatsempfang 100 Jahre Universitäts-Gesellschaft Hamburg

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Rede des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher. Es gilt das gesprochene Wort.

Rede des Bürgermeister zum Senatsempfang 100 Jahre Universitäts-Gesellschaft Hamburg

Sehr geehrte Frau Weber-Braun,
sehr geehrte Frau Prof. Dr. Frost,
sehr geehrte Damen und Herren, 

herzlich willkommen im Rathaus zum Senatsempfang anlässlich des Gründungsjubiläums der Universitäts-Gesellschaft Hamburg. 

Seit hundert Jahren fördert die Gesellschaft die Universität und Wissenschaft in unserer Stadt. 

Hamburg gilt seit Jahrhunderten als Handels- und Kaufmannsstadt. Als die Universität 1919 gegründet wurde, blickten Städte wie Heidelberg, Tübingen oder Göttingen schon auf eine jahrhundertelange Universitätstradition zurück. 

Anders als in diesen Städten entstand die Universität Hamburg nicht durch die Initiative eines Fürsten oder den Beschluss eines Königs, sondern erstmals in Deutschland durch die Entscheidung eines frei gewählten Parlaments. 

Es war die Zeit des demokratischen Aufbruchs, und der war eng verbunden mit dem Anspruch auf Bildung und Teilhabe. Alle Bürgerinnen und Bürger sollten die Chance auf Bildung, sozialen Aufstieg und ein besseres Leben erhalten, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Einkommen oder Geschlecht. 

Die Hamburger Universität Hamburg galt von Beginn an als besonders offen und unabhängig. Als Kraft des gesellschaftlichen Fortschritts zog sie bekannte Forscherinnen und Forscher an: Der Kunstwissenschaftler Erwin Panowsky, der Philosoph Ernst Cassirer, die Sprachwissenschaftlerin Agathe Lasch der Psychologe William Stern und andere bekannte Persönlichkeiten – darunter viele jüdische Gelehrte – waren an der neuen Hochschule tätig und verliehen ihr schon bald einen exzellenten Ruf. 

Dazu trug auch die 1922 gegründete Universitäts-Gesellschaft bei. Sie hatte das Ziel, die aufstrebende Hamburger Wissen-schaft zu fördern, die Universität in der Gesellschaft zu verankern und sie mit der Kaufmannschaft und dem Bürgertum zu verbinden.  

Als Mitglieder wurden bekannte Amtsträger, Gelehrte, Kaufleute, Senatoren und andere einflussreiche Persönlichkeiten berufen. Sie hatten gute Kontakte und waren behilflich, Beziehungen zu anderen Universitäten und ins Ausland aufzubauen. 

Unter den ersten Mitgliedern finden sich Namen, die eng mit der Geschichte Hamburgs verbunden sind: Werner von Melle, Theodor Amsinck, Ascan Wilhelm Lutteroth oder Bernhard Nocht. Auch der Erste Bürgermeister ist qua Amt Mitglied im Vorstand der Universitäts-Gesellschaft. 

Sie verfolgt ihre Ziele seit hundert Jahren mit großem Einsatz, setzt sich für eine zeitgemäße Weiterentwicklung der Universität ein und hat zuletzt ihren Aufstieg zur Exzellenz-Universität begleitet.

Sie unterstützt den wissenschaftlichen Nachwuchs, vergibt Wissenschaftspreise und Stipendien. 

Die Universitäts-Gesellschaft versteht sich als Mittlerin zwischen Universität, Wirtschaft und Gesellschaft. Das ist eine zentrale Aufgabe, denn Wissenschaft, Forschung und Lehre, brauchen gesellschaftlichen Rückhalt – und je fortgeschrittener die Methoden und Erkenntnisse sind, desto wichtiger ist es, dass diese auch für Laien verständlich und nachvollziehbar sind. 

Meine Damen und Herren,
die Universitäts-Gesellschaft hat sich verdient gemacht um die Universität Hamburg und den Wissenschaftsstandort, der in den zurückliegenden zehn Jahren einen bemerkenswerten Aufstieg vollzogen hat. 

Seit 2011 konnten wir rund ein Dutzend Forschungseinrichtungen der Fraunhofer Gesellschaft, der Helmholtz Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft für unsere Stadt gewinnen. 

Ein besonderer Erfolg ist die Auszeichnung der Universität Hamburg im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes. Mit vier Exzellenzclustern nimmt sie im Bundesvergleich eine Spitzenposition ein. 

Auf dem Campus in Bahrenfeld betreibt sie das „Zentrum für Optische Quantentechnologien“, das weltweit zu den führenden Forschungseinrichtungen im Bereich des Quantencomputing gehört. 

Mit über 30 außeruniversitären Einrichtungen und 19 Hochschulen ist Hamburg heute ein Leuchtturm der Wissenschaft im Norden – mit der Universität Hamburg als Flaggschiff, wie es als maritimes Motiv in der Exzellenzinitiative beschrieben wird. 

Also, meine Damen und Herren,
bei aller hanseatischen Bescheidenheit darf ich sagen: die Wissenschaft ist in Hamburg auf einem guten Kurs. 

Forschung ist Pionierarbeit und Abenteuer. 

Der Universität Hamburg stehen also spannende Zeiten bevor, und sie weiß die Universitäts-Gesellschaft dabei vertrauensvoll an ihrer Seite, so wie seit 100 Jahren. 

Im Namen des Senats danke ich den Mitgliedern der Gesellschaft, auch stellvertretend für ihre Vorgängerinnen und Vorgänger, für ihr Engagement und ihre Arbeit. 

Herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Jubiläum. 

Vielen Dank.

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