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Tatenberg: Wissens- und Sehenswertes Winzling mit viel Wasser und Wiesen

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Citynah und doch fernab vom Großstadttrubel liegt der Stadtteil Tatenberg. Der wildromantische Ort an der Dove-Elbe ist ein Eldorado der Freizeitkapitäne und Kleingärtner. 

Wissens- und Sehenswertes in Tatenberg

BezirkBergedorf
Einwohner558*
Einwohner pro km²182*
Fläche3,1 km²*

Reger Betrieb an der Schleuse

Nur rund 15 Kilometer vom geschäftigen Treiben der Innenstadt entfernt, empfängt einen im Süden Hamburgs ein dörfliches Idyll inmitten einer einzigartigen Naturlandschaft. Tatenberg – das ist der kleinste Stadtteil der Vier- und Marschlande, umgeben von Wasser, Deich und Wiesen. Er präsentiert sich urig und lieblich; es ist nachzuvollziehen, dass sich Besucher in diesem 550-Seelen-Ort gut entspannen können.

Auto-, Motorrad- und Radfahrer steuern den Stadtteil im Bezirk Bergedorf meist aus Richtung Moorfleet an, Freizeitkapitäne schippern die Dove-Elbe entlang und stoppen an der Tatenberger Schleuse. Im Sommer ist dort Hochbetrieb: Die Wärter schleusen bis zu 200 Boote und Schiffe am Tag durch. Sie kontrollieren den Wasserstand auf der Dove Elbe – und damit in den gesamten Vier- und Marschlanden.

An Land schlängelt sich eine Straße am Tatenberger Deich entlang, im Sommer gesäumt von hohen Gräsern. In Höhe des ehemaligen Bahnhofs Tatenberg radeln Ausflügler gerne über den Bahntrassenradweg Richtung Ochsenwerder. Aus der ehemaligen Strecke der Hamburger Marschbahn, die zwischen 1928 und 1952 Billwerder-Moorfleet und Geesthacht verband, ist ein ansprechender Radwanderweg entlang schmaler Stichkanäle geworden.

Imposante Yachten

Am Tatenberger Deich selbst reiht sich Sehenswertes aneinander. Zunächst fällt der Blick auf zahlreiche weiße Boote: Der Sportboothafen Möller für Dauer- und Tagesgäste verfügt über 115 Liegeplätze. Kurz danach kommt der Hamburger Yacht-Club im ADAC e.V., einer der schönsten Yachthäfen in Hamburg. Ein Clubhaus mit Wintergarten bietet einen weitläufigen Blick auf mehr als 175 Liegeplätze mit majestätischen Yachten und kleineren Booten. Von dort aus kann man sogar mit dem Boot zum Einkaufen fahren, denn ein Supermarkt im nahen Curslack hat einen Anlegesteg.

Frisches Gemüse wie Gurken, Kohlrabi und Grünkohl bekommt man am besten direkt in Tatenberg. Dort gibt es zahlreiche Betriebe für Gemüsebau und Gärtnereien mit Hofläden, etwa den der alteingesessenen Familie Stender. Besucher legen dort gerne eine Pause ein, um Köstlichkeiten wie Chutneys, Kräuter oder Federweißer zu erwerben; im angeschlossenen Café gibt es selbstgemachte Torten und Kuchen. Die „Deichblume“ von Floristikmeisterin Katja Karau ist nicht nur ein Blumen- und Dekorationsladen, sondern auch ein geschätzter Dorftreffpunkt, an dem sich die Bewohner zum Klönen treffen.

Einkehren lässt es sich zudem gut ins Fährhaus Tatenberg, das nun schon in vierter Generation als Familienbetrieb geführt wird. Es besticht durch seine reizvolle Lage mit großen Terrassen und Aussicht auf den Yachtklub sowie die Landschaft. Eine Fähre gibt es dort allerdings schon lange nicht mehr, und das alte Fährhaus wurde nach einem Brand 1978 durch einen Neubau ersetzt. Hier werden nicht nur frische Gerichte serviert: Im Winter verbreitet zum Beispiel der große Sängerball Stimmung im Fährhaus, und der Männerchor Liedertafel Concordia trifft sich dienstags zum gemeinsamen Üben.

Wenig Wohnhäuser

Wer in Tatenberg übernachten will, findet im Fährhaus und einigen Privatpensionen eine Unterkunft. Neben Urlaubern wissen Geschäftsreisende und Monteure die beschauliche Atmosphäre des Orts zu schätzen. In Tatenberg gibt es nur knapp 160 Wohnhäuser, eine Hundeschule, eine Katzenpension sowie die Dorfbäckerei Lütte Backstuv, die Brötchen und Kuchen direkt aus der Backstube verkauft.

Apotheke, Arzt, Kindergarten, Schule? Fehlanzeige in Tatenberg, doch das macht den Bewohnern nicht viel aus. Sie sind fest in Tatenberg verwurzelt. Wer dort aufgewachsen ist, bleibt meist und gründet eine Familie: 26,7 Prozent der Haushalte haben Kinder, das liegt weit über dem Hamburger Durchschnitt mit 17,5 Prozent.

Einige Tatenberger bauen im Ort derzeit Eigenheime, wie die frischen Rotklinker am Tatenberger Deich zeigen. Dort kommt man ansonsten an etlichen Einfamilienhäusern vorbei, die häufig mit Fahnenmast im Garten bestückt sind. Zudem weisen mehrmals Schilder am Straßenrand auf Kleingartenvereine hin. Kein Wunder: Rund die Hälfte von Tatenbergs Fläche ist mit Kleingärten bedeckt. Zwischen Hofschläger Weg und der Tatenberger Bucht liegt Deutschlands größter zusammenhängender Kleingartenpark mit mehr als 1.200 Wochenendhäusern.

Ersatzland in Tatenberg

Die Kleingartenanlagen verdanken ihre Entstehung den Großsiedlungen, die in den 1960er-Jahren in Steilshoop und der City-Nord gebaut wurden. Dort und anderswo musste der Landesbund der Stadt Hamburg mehr als 10.000 Parzellen bereitstellen. Die Verhandlungen mit dem Senat führten 1967 schließlich zum sogenannten „10.000er-Vertrag“. Das bedeutete: Hamburg musste dem Landesbund unkündbares Ersatzland bieten.

Wo in Tatenberg bis dahin nur Raps- und Kornfelder zwischen Deich und Marschbahndamm waren, entstanden schließlich die Kleingärten – 1974 ging in allen Lauben erstmals das Licht an. Die Parzellenpächter zahlten damals recht wenig für die einzelne Parzelle: 242 Mark pro Jahr. Heute findet man dort Menschen und seltener werdende Vögel wie Nachtigallen und Waldohreulen in Eintracht.

Einige Kleingärtner hatten übrigens 1978 die Idee, einen Bootsverein zu gründen. Heute residiert der Bootsclub Biber an einem Hafenbecken, das die Mitglieder in Eigenleistung beim Tatenberger Deich 120 gebaut haben – samt Vereinshaus und Steganlagen.

Sonnen an der „Rentnerbucht“

Weiter südlich öffnet sich die Dove-Elbe zu einer großen Bucht, die einst eine Kuhweide war. In den 1950er-Jahren haben dort Bagger Sand für Autobahnen abgetragen, so dass danach ein Ausflugsmagnet entstehen konnte. Im Sommer ankern dort viele Boote, Besucher sonnen sich oder springen ins Wasser.

Anders als auf der eigentlichen Elbe gibt es keine Strömung und dank der Schleuse bleibt der Wasserstand gleich, so dass das Gewässer sanft ist. Wegen dieser friedlichen Atmosphäre nennen Tatenberger die Bucht liebevoll „Rentnerbucht“. Warum sie auch „Schweinebucht“ genannt wird, ist unklar. Ihr ist jedenfalls eine gewisse Aura zu eigen: Die kleinen Inseln dort werden „Liebesinseln“ genannt.

Leben am Deich

Ende des zwölften Jahrhunderts wurde Tatenberg besiedelt, als Heinrich der Löwe das Gebiet nach holländischem Vorbild eindeichen und entwässern ließ. Der Ort wurde 1315 erstmals urkundlich unter dem Namen Tadekenberghe erwähnt. „Tade“, abgeleitet von „Tiet“ oder „Diet“, bedeutet Volk.

Als am 15. Januar 1362 die zweite Marcellusflut – besser bekannt als „de grote Manndränke“ – halb Norddeutschland überflutete, brach auch in Tatenberg, in Höhe der heutigen Hausnummer 37, der Deich. Gewaltige Wassermassen schufen hinterdeichseitig eine Vertiefung, das sognannte Wulfsbrack.

Im Jahr 1395 kaufte die Stadt Hamburg den Ort, um die Elbschifffahrt zu sichern. Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert erwarben wohlhabende Hamburger dort große Bauernhöfe, die dann zu Landhäusern umgebaut wurden. Kaufmannsfamilien aus der benachbarten Stadt verbrachten gerne den Sommer zwischen Dove-Elbe und Norderelbe. Später galt Tatenberg als traditionelles Anbaugebiet für Gemüse und Blumen. 1938 wurde Tatenberg in die Hansestadt Hamburg eingegliedert.

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*Quelle: Hamburger Stadtteilprofile, Statistikamt Nord (Stand: Jan 2019)

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