Geschichte der Christianskirche
Die evangelisch-lutherische Kirche wurde in 1738 errichtet. Ihr Namensgeber war König Christian VI. von Dänemark, denn Ottensen gehörte damals noch zum dänisch regierten Pinneberg. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Das wertvolle Inventar blieb jedoch erhalten, da es während der Kriegsjahre größtenteils ausgelagert wurde. Nach dem Krieg wurde es zurückgeholt und restauriert. Besonders beeindruckend ist ein über dem Taufbecken schwebender, ehemals sogar beweglicher Taufengel.
In Nähe zur Christianskirche befinden sich das Altonaer Rathaus, das Dockland und das Cruise Center Altona. Der Fischmarkt, der Museumshafen Oevelgönne und die Strandperle sind zudem nur einen kurzen Spaziergang entfernt.
Klopstock und Glockenspiel in Ottensen
Die Christianskirche wird auch "Klopstockkirche" genannt, denn dort liegen die Gräber des Aufklärers Friedrich-Gottlieb Klopstock und seiner beiden Frauen Meta und Johanna.
In der sechsten Turmebene hängen die drei größten von insgesamt 42 Bronzeglocken. Sie sind die schwingbaren Läuteglocken der Christianskirche, die übrigen Glocken sind eine Turmebene tiefer fest montiert. Gegossen in 1936 und zum 200-jährigen Bestehen der Christianskirche in 1938 offiziell in Betrieb genommen, bilden diese Glocken das älteste Carillon, also von Hand gespielte Glockenspiel Deutschlands.
Das Carillon der Christianskirche
Von Hand und per Pedal werden die Glocken auf dem sogenannten "Stokkenklavier" über Seilzüge angeschlagen. Bekannte Carilloneure aus der ganzen Welt besuchten das Glockenspiel in Ottensen bereits. Glücklichen Zufällen ist es zu verdanken, dass dieses Carillon überhaupt noch existiert. Denn im Zweiten Weltkrieg wurden viele Glockenspiele als letzte Metallreserve abgehängt und eingeschmolzen. Genau dieses Schicksal drohte den Glocken der Christianskirche. In 1943 wurden sie ausgebaut und auf den sogenannten Glockenfriedhof im Hamburger Hafen gebracht. Dort lagen die Carillon-Glocken unversehrt bis zum Kriegsende und wurden von Percival Price entdeckt. Der amerikanische Major hatte 1939 selbst auf dem Carillon gespielt. Er vermittelte zwischen den britischen Militärinstanzen und den deutschen Behörden. So bekam die Christianskirche die beschlagnahmten Glocken ihres wundervollen Carillons 1947 zurück. In den 90er-Jahren wurde es restauriert und ist seitdem wieder voll funktionsfähig.
Die berühmte Orgel von J. Dietrich Busch
In 1744 wurde die große Barockorgel vom Arp-Schnitger-Schüler J. Dietrich Busch gebaut. Nach einigen Restaurierungen galt die Orgel in den 20er-Jahren als erste "Reformorgel" Hamburgs. Sie war bevorzugtes Reiseziel vieler Orgelfreunde aus aller Welt, darunter auch Albert Schweitzer. Zuletzt restaurierte die renommierte Orgelbaufirma Paschen die Orgel in 2003/2004. Sie "rebarockisierten" sie und schufen ein mit Pfeifen aus verschiedenen Epochen im historischen Prospekt hervorragend klingendes Gesamtkunstwerk.