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Bootswerft Hamburg-Cranz Bootsbaukunst im Westen Harburgs

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Im äußersten Westen des Bezirks Harburg liegt der Stadtteil Cranz an Unterelbe und Este. Dort ist ein faszinierendes Stück alter Bootsbaukunst zu finden, was während des Industriekulturfestivals der Metropolregion Hamburg besichtigt werden kann.

Bootswerft Hamburg-Cranz

Kontakt

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Bootswerft Hamburg-Cranz

Öffnungszeiten

Während der Tage der Industriekultur am Wasser oder auf Anfrage bei Herr und Frau Bauer unter der Telefonnummer 040 822 933 40

Öffentliche Verkehrsmittel

Buslinien 150, 257, 2357 Haltestelle Cranz
Fährlinie Cranz - Blankenese Anleger Cranz

Parkplätze

entlang Estedeich


Zwischen Landwirtschaft und Schifffahrt

Dort, wo sich der Elbezufluss Este in sanften, manchmal auch kantigen Schleifen bis zur Mündung in die Elbe schlängelt, liegt mitten im Obstbaugebiet Altes Land ein Stadtteil, der vielmehr einem Dorf ähnelt. Hier bestimmte immer der Fluss das Leben und es gab und gibt zwei große Traditionen: die Landwirtschaft und die Schifffahrt.

Die Straße Estedeich bildet das Zentrum des Stadtteils Cranz, der sich südlich der Elbe nicht weit entfernt von Airbus Finkenwerder erstreckt. Von hier aus ist man mit der Fährlinie zwischen Cranz und Blankenese in etwa 25 Minuten mitten im Treppenviertel und unweit des Römischen Gartens.

Früher befanden sich am Estedeich etliche Bootswerften in idealer Lage. Denn über Jahrhunderte gab es in Cranz die beste Stelle, um die Elbe zu überqueren. Neben Überseelinien hatten viele kleine Küstenreedereien ihren Sitz am Estedeich. Unter der Hausnummer 78 sind die Bauten eines solchen Betriebes erhalten geblieben.

Fleiß und Liebe zur Bootsbaukunst

Das in Cranz erhalten gebliebene Kleinod der Werftgeschichte wurde 1992 stillgelegt. Zuvor hatten seit 1868 die Familien Stelling, Schierhorn und Stöhlker vier Generationen lang die Schiffbaumeister für das Unternehmen gestellt und beschäftigten außerdem jeweils bis zu zwei Gesellen und zwei Lehrlinge.

Es wurden Kähne aller Art und verschiedener Größe bis zu zehn Metern Länge aus Holz gezimmert und repariert. Über 500 Stück entstanden im Laufe von 124 Jahren. Es waren hauptsächlich Beiboote für die Schiffe der benachbarten Werften.

Bei der großen Sturmflut am 16. Februar 1962 war auch die Werft am Estedeich 78 betroffen, das Fachwerkhaus stand unter Wasser. Doch die Arbeiten wurden danach wieder aufgenommen.

Zwei der in dieser Bootswerft hergestellten Boote sind heute sogar noch als Museumsstücke erhalten. Die zehn Meter lange, ursprünglich halboffene Elbfischerjolle "Greta" aus dem Jahr 1904 befindet sich im Museumshafen Flensburg. Eine 1922 erbaute Segeljacht mit dem Namen "Klaus Störtebeker III", eine Gaffelketsch, zeigt in Wilhelmshaven mit ihren soliden Hölzern die traditionellen Rumpflinien und eine Takelage, die für die Schiffbauweise um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert typisch waren.

Ein neues Leben nach der Stilllegung

Die 1992 stillgelegte Werft am Estedeich 78 wurde im Jahr 2008 "neu entdeckt". Stefan Cramer war zwar lediglich auf der Suche nach einem Liegeplatz für sein Boot. Aber er entschied sich, die Gebäude und Anlagen zu restaurieren.

Zwischen Deich und Este gelegen gibt es nun, auf Anfrage, ein Wohnhaus mit dekorativer Stuckfassade und die alte Werkstatt zu besichtigen, außerdem die Bootshalle von 1905 sowie eine Slipanlage.

Für Besucher lohnt auch ein Bummel durch Cranz. Viele Gebäude besitzen ein schönes Fachwerk, daneben gibt es Fassaden aus der Gründerzeit, gebaut zwischen 1870 und dem Ersten Weltkrieg. Auch Radfahrer können hier einen Stopp einlegen, wenn sie auf dem südlichen Elbe-Radweg vorbeikommen.

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