Einbrüche in Hamburg
- Vergleichsweise viele Wohnungen werden in Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Osnabrück aufgebrochen. Nachdem es in Hamburg von Jahr zu Jahr mehr Taten gab, wurde 2015 die Sonderkommission „Castle“ eingerichtet, deren bis zu 100-köpfiges Team gegen professionelle Serientäter und Einbrechergruppen vorgeht. Das Besondere an ihr ist nicht nur die Personalstärke, sondern dass viele Infos in der Soko zusammenlaufen und genau analysiert werden. Mittlerweile ist die Sondereinheit zur Dauereinrichtung im Hamburger LKA geworden.
- Im Jahr 2021 wurden 2.204 Wohnungseinbrüche erfasst - 36% weniger als im Vorjahr. Damit ist ein historischer Tiefststand erreicht, die Fallzahlen sind so niedrig wie seit 45 Jahren nicht mehr.
- Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruchdiebstahl stieg im Jahr 2021 auf 1,5 Prozentpunkte an.
- Mit Überführung der Bundesabgabenordnung 153 in das Landeskriminalamt 19 „Castle“ setzte sich die priorisierte Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls in Hamburg fort. Die hohen Standards bei der Bekämpfung bleiben dabei unverändert. So wird die enge Zusammenarbeit zwischen Auswertern, Ermittlern und operativen Kräften fortgeführt und die Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen im In- und Ausland weiter intensiviert. Zusätzlich zum Landeskriminalamt 19 wurde im Jahr 2018 das Landeskriminalamt 1012 gegründet, dessen Aufgabe in einer gezielten operativen Auswertung für das Deliktsfeld Wohnungseinbruchdiebstahl besteht. Das Ziel ist dabei eine verbesserte Erkennung von Tatserien und örtlichen Brennpunkten.
Wann eingebrochen wird
- Anders als häufig angenommen, wird meist tagsüber eingebrochen, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Zudem scheinen Feiertage am beliebtesten zu sein.
- Knapp 42 Prozent aller Einbrüche erfolgen durch Tageswohnungseinbrecher: Mit Arbeitsbeginn steigt das Risiko enorm. Während zwischen acht und zehn Uhr morgens noch gerade einmal 3,6 Prozent der Einbrüche erfolgen, erhöht sich der Anteil zwischen zehn bis zwölf Uhr auf 13,6 Prozent. Das zeigt deutlich, dass es vor allem dann zu Einbrüchen kommt, wenn sich die Bewohner nicht im Haus oder in der Wohnung aufhalten. Im Zeitraum zwischen zehn und 20 Uhr ereignen sich daher die meisten Einbrüche.
- Einbrecher sind besonders in den Monaten Oktober bis Dezember auf Beutetour. Zum einen können sie dann leicht erkennen, ob ein Haus oder eine Wohnung verlassen ist – ganz einfach, wenn dort kein Licht brennt. Zum Zweiten ist ihr Entdeckungsrisiko im Schutz der Dunkelheit deutlich geringer, weil sie sich leichter verstecken und unerkannt flüchten können. Der Eindruck, dass man im Sommer aufgrund der Urlaubszeit einbruchsanfälliger ist, lässt sich statistisch also nicht bestätigen. Zwar wird auch in den Sommerferien eingebrochen, doch die Fallzahlen in den Herbst- und Wintermonaten sind deutlich höher.
Alle Angaben ohne Gewähr. Mehr Informationen: Polizeiliche Kriminalstatistik 2021