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Ingrid Körner wird neue Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen

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Engagierte Kämpferin für Inklusion übernimmt das Amt im Juli 2011

Der Senat hat heute Ingrid Körner für die laufende Legislaturperiode zur Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen bestellt. Die 64-Jährige wird ihr Amt am 6. Juli 2011 antreten und damit auf Antje Blumenthal folgen, die das Amt der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen seit September 2009 innehatte.

Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen – FHH

Logo: Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen

„Mit Ingrid Körner konnten wir eine ausgewiesene Fachfrau gewinnen. Ich bin sehr froh, dass sie der Bitte der Senates nachkommt und in den kommenden vier Jahren die Interessen der Hamburgerinnen und Hamburger mit Behinderung vertreten wird“, so Sozialsenator Detlef Scheele.

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Frau Körner und wünsche ihr für ihre neue Aufgabe viel Erfolg“, so Senator Scheele, der dem Senat vorgeschlagen hatte, die auch international gut vernetzte Expertin zu bestellen. „Bei ihrer Vorgängerin Antje Blumenthal bedanke ich mich für die Arbeit in der vergangenen Legislaturperiode. Sie hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Hamburg bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf einem guten Weg ist.“

„Ich freue mich auf diese neue ehrenamtliche Aufgabe“, so Ingrid Körner. „Die UN-Behindertenrechtskonvention bietet dafür meine Leitlinie: Inklusion. Ihre Umsetzung bedeutet einfach ausgedrückt nicht weniger, als dass behinderte Menschen in allen Bereichen von Anfang an ‚mitgedacht‘ werden müssen, ob nun im Wohnungsbau, beim Verkehr, in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, bei öffentlichen und auch privaten Unternehmen, um nur einige Beispiele zu nennen.“

Ingrid Körner war bis 1981 als Studienrätin im Hamburger Schuldienst tätig. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung als Mutter einer Tochter mit Downsyndrom engagiert sie sich seit rund 30 Jahren für Menschen mit Behinderungen. So hat sie 1986 die Landesarbeitsgemeinschaft Eltern für Integration e.V. in Hamburg mitbegründet. Mehr als 20 Jahre arbeitet sie im Bundesvorstand eines bundesweit aktiven Selbsthilfeverbandes und Trägers von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, davon zwölf Jahre als stellvertretende Bundesvorsitzende.

Auch auf internationaler Ebene setzt sich Ingrid Körner für die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen ein. So ist sie seit 1990 Vorstandsmitglied bei Inclusion Europe, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für die Rechte und Interessen von Menschen mit geistiger Behinderung und ihrer Familien in ganz Europa einsetzt. Die Europäische Kommission unterstützt Inclusion Europe.

Seit 2009 ist Körner auch Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes des Europäischen Behindertenforums (European Disability Forum – EDF), einer unabhängigen Selbsthilfeorganisation, die sich europaweit für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen engagiert, auch für ihre Einbeziehung in die politischen Prozesse. Eine ihrer aktuellen Kampagnen lautet „freedom of movement“. Das Ziel: Menschen mit Behinderungen können sich innerhalb Europas genauso frei bewegen wie Menschen ohne Handicap.

 

Hintergrund

Aufgabe der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen ist es, aus einer unabhängigen Position heraus als Mittlerin zwischen Bürger und Verwaltung tätig zu sein. Dabei ist sie Ansprechpartnerin für behinderte Menschen sowie deren Verbände und geht ihren Anfragen, Beschwerden und Anregungen nach. Wo in der Praxis Integrationsbarrieren auftreten, gibt die Senatskoordinatorin Anregungen und leitet notwendige Koordinierungen ein.

Durch vielfältige Initiativen trägt sie dazu bei, dass behinderte Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Hierzu steht die Senatskoordinatorin unter anderem im Dialog mit Behörden, Arbeitgebern, Betriebsräten, Schwerbehinderten-Vertretungen, Kammern, Innungen und Gewerkschaften.

Die Amtsinhaberin arbeitet ehrenamtlich und fachlich weisungsunabhängig und untersteht der Rechts- und Dienstaufsicht der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration.

Das Amt der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen gibt es seit Juli 2002 (zuvor seit 1990 „Beauftragte für Behindertenfragen“). Bestellt wird der Amtsinhaber bzw. die Amtsinhaberin vom Senat jeweils für eine Legislaturperiode. Antje Blumenthal war seit dem 1. September 2009 Amtsinhaberin.

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