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Flüchtlinge „W.I.R – work and integration for refugees“ läuft

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Erste Ergebnisse der Beratungen von Geflüchteten bei W.I.R – work and integration for refugees

Nach dem Start des Vorhabens am 15. September 2015 und dem sukzessiven Aufbau der vielfältigen Tätigkeiten der unterschiedlichen Partner, legt W.I.R erstmals eine Auswertung der bisherigen Beratungstätigkeit vor. 

„W.I.R – work and integration for refugees“ Hamburg - Pressemitteilung vom 2. März 2016

Bis zum Stichtag 15. Februar 2016 lag die Auswertung von insgesamt 601 Profilen vor. Die persönlichen Beratungskontakte wurden händisch ausgewertet. Zwei Drittel der W.I.R-Kundinnen und -Kunden haben bereits in den Herkunftsländern gearbeitet, 65 Prozent sind 11 Jahre oder länger zur Schule gegangen, 37 Prozent haben bereits eine berufliche oder akademische Ausbildung abgeschlossen, 68 Prozent verfügen über Berufserfahrung, 77 Prozent sind jünger als 35 Jahre und die Hälfte der 601 Personen haben Grundkenntnisse in Deutsch. Das Geschlechterverhältnis ist noch nicht ausgewogen (rund 14 Prozent Frauen). Eine nicht detailliertere Auswertung finden Sie anbei. Die Auswertung ist nicht repräsentativ.

Mit allen W.I.R-Kundinnen und -Kunden wird eine Perspektive zur Integration in den Arbeitsmarkt entwickelt. Da die meisten Kundinnen und Kunden erst vor einigen Wochen in Hamburg eingetroffen sind, stehen zunächst meist der Spracherwerb und die Anerkennung der mitgebrachten Qualifikationen im Vordergrund. Wenn möglich, wird frühzeitig in Praktika, Ausbildung, Arbeit oder Studium vermittelt, die der W.I.R-Unternehmensservice vorhält. W.I.R trägt damit erheblich zur Beschleunigung der Integration in Ausbildung und Arbeit bei.

Senatorin Melanie Leonhard: „Mit dem Vorhaben W.I.R bekommen wir erstmals systematisch Informationen über die Qualifikationen und Potentiale von geflüchteten Menschen mit guter Bleibeperspektive. Damit können wir ihnen schneller bei der Integration in Ausbildung und Arbeit helfen. Unter einem Dach – und dies ist sicherlich einer der größten Vorteile – bietet W.I.R eine Lebenslagenberatung, Beratung zu Qualifizierungsmöglichkeiten und die Unterstützung bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen durch freie Trägern, um die anschließende Arbeitsvermittlung erfolgreich abschließen zu können. Ich danke allen Partnern und Mitarbeitenden, dass es uns gelungen ist, innerhalb kurzer Zeit ein bislang einzigartiges Vorhaben auf die Beine zu stellen und zum Laufen zu bringen. Ich freue mich, dass von dieser guten Zusammenarbeit geflüchtete Menschen ebenso profitieren können wie auch der Hamburger Arbeitsmarkt.“

Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg: „Die Integration in den Arbeitsmarkt ist eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit. Dies gilt für sämtliche Gruppen des Hamburger Arbeitsmarktes, besonders aber für die Gruppe der Flüchtlinge. Jobcenter team.arbeit.hamburg und der Agentur für Arbeit Hamburg stehen dazu zahlreiche wirkungsvolle Arbeitsmarktinstrumente zur Verfügung, die wir auch Asylberechtigten und, je nach Aufenthaltsstatus, auch Asylbewerbern anbieten wollen. Langjährig in Hamburg lebende Migranten aus aller Herren Länder haben u.a. durch fundierte Sprachkenntnisse ihre ganz persönliche Chance auf Ausbildung, Studium und späterer Arbeit genutzt. Der wichtigste Schlüssel zum Arbeitsmarkt ist der Erwerb von guten Deutschsprachkenntnissen. Ich wünsche allen geflüchteten Menschen Geduld, Kraft und Motivation für die anstehenden Aufgaben, Gleichzeitig kann ich versichern, dass sich dieser Einsatz lohnen wird.“

Dirk Heyden, Geschäftsführer von Jobcenter team.arbeit.hamburg: „Die Qualifizierung und Vermittlung von Flüchtlingen in Arbeit ist ein Prozess, der individuelle Ziele und einen langen Atem benötigt. Mit der institutionsübergreifenden Beratung bei W.I.R -Tür an Tür auf einem Flur- überwinden wir Zuständigkeiten und gewinnen Zeit. Die kurzen Wege und das gemeinsame Handeln aller Akteure eröffnen Chancen. Hier arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach passenden, individuellen Lösungen für jeden einzelnen Menschen suchen. Und wir bemerken, dass die geflüchteten Menschen eine hohe Motivation mitbringen, die eine erfolgreiche Integration auf den Arbeitsmarkt erleichtert.“

Aus den bisherigen Angaben lassen sich sowohl Berufsbilder ablesen, die am deutschen Arbeitsmarkt nicht gängig sind, wie zum Beispiel selbständiger Saftlieferant oder Viehhirte, als auch weit verbreitete Berufsbilder wir z.B. Allgemeinmediziner, KFZ-Mechaniker, Fliesenleger, Erzieher, Maschinenbauingenieurin oder Französischlehrerin. Die Bandbreite der mitgebrachten Qualifikationen ist groß und bietet nach Auffassung der Partner gute Chancen für die Arbeitsmarktintegration. Basis dieser Einschätzung sind die bestehenden vielfältigen Qualifizierungsangebote in der Hamburger Trägerlandschaft, die Offenheit vieler Unternehmen und die spürbar hohe Motivation der Geflüchteten.

Zur Jahresmitte 2016 werden erstmals Auswertungen vorgelegt werden können, die Aufschluss darüber geben, wie viele Geflüchtete bereits eine Arbeit oder eine Ausbildung aufnehmen konnten und welche Qualifizierungsmaßnahmen in Anspruch genommen wurden. Unabhängig von den erfassten W.I.R-Profilen wurden und werden von Jobcenter team.arbeit.hamburg und Agentur für Arbeit Hamburg die beruflichen Qualifikationen und Fähigkeiten der Asylberechtigten und -antragsteller laufend erfasst. Im System sind bereits insgesamt rund 12.000 Bewerberprofile. Der große Vorteil der institutionellen Partner in W.I.R ist das gemeinsame Handeln unter einem Dach, um weitere notwendige Aspekte einer erfolgreichen Integration frühzeitig zu berücksichtigen: Beratung zur Lebenssituation, Anerkennung und Vergleichbarkeit von ausländischen Abschlüssen, Informationen zu weiteren Deutschkursen oder Praktikumskontakte zu Hamburger Unternehmen.

Hintergrundinformationen

Das Vorhaben „W.I.R – work and integration for refugees“ startete im September 2015, der Kundenbetrieb wurde sukzessive ab November ermöglicht. Der gemeinsame Standort übernimmt die Prozessgestaltung und -optimierung und verantwortet die erforderliche Netzwerkarbeit mit den Wirtschafts- und Sozialpartnern. Neben den Arbeitsmarktpartnern sind in W.I.R Projekt eingebunden: Flüchtlingszentrum, AQtivus, FluchtORT Hamburg mit seinem Partner PlusPunkt, Mission Zukunft, Zentrale Anlaufstelle Anerkennung, Make it in Hamburg!

Ziel ist die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Erster Schritt ist die systematische Erfassung der jeweiligen Lebenslage sowie die Feststellung der beruflichen Kompetenzen. Anschließend können im Rahmen einer gemeinsamen Fallbesprechung institutionenübergreifend Lösungen für die jeweils individuelle Situation angeboten werden. So werden die Voraussetzungen für eine Arbeitsvermittlung durch die Agentur für Arbeit und Jobcenter team.arbeit.hamburg geschaffen. Lösungen können zum Beispiel die Sprachförderung, die Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen oder Angebote zur Nachqualifizierung sein.

Die Partner haben sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2016 dafür Sorge zu tragen, dass Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive im erwerbsfähigen Alter (mit Ausnahme der aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen vorübergehend oder dauerhaft nicht Erwerbsfähigen) im IT-System der Bundesagentur für Arbeit (VerBIS) registriert und deren berufliche Kompetenzen systematisch entwickelt werden. Hierfür werden die Aktivitäten aller Beteiligten an dem Regelsystem der Vermittlung und Leistungsgewährung im SGB III und II ausgerichtet und durch kommunale Leistungen ergänzt. Hierfür stehen insgesamt rund 1,5 Mio. Euro zur Verfügung. Ergänzt wird dieses Verfahren durch einen Unternehmensservice, der als Schnittstelle zum gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und von Jobcenter team.arbeit.hamburg Ansprechpartner für Betriebe ist, Angebote entgegennimmt und Fragen zur Beschäftigung von Flüchtlingen beantwortet.

Hinweis an die Medien: Bild- und Tonmaterial

Am 29. Februar 2016 besuchten Senatorin Melanie Leonhard, Sönke Fock und Dirk Heyden W.I.R. Dies erfolgte bei laufendem Betrieb. Aus Respekt vor den geflüchteten Menschen erfolgte der Besuch im Rahmen einer Poollösung medienöffentlich. Der NDR und die dpa haben freundlicherweise die Poolträgerschaft übernommen. Aufgenommen wurden der Rundgang, Interviews und drei Beratungen von geflüchteten Menschen, die der Veröffentlichung zustimmten.
Der Norddeutsche Rundfunk stellt unter der IP 194.113.141.110 im Ordner: HHJ/Sozialbehörde/WIR kostenloses Bildmaterial (TV) sowie unter der URL https://share.ardbox.de/index.php/s/NBPQTmUnkHAE27b kostenloses Tonmaterial (Radio) zur Verfügung. Für Fotoagenturen stellt die Deutsche Presseagentur, Landesdienst Nord, entsprechendes Fotomaterial zur Verfügung.

Rückfragen der Medien:

Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration
Marcel Schweitzer | Pressesprecher
Hamburger Straße 47 | 22083 Hamburg
Tel.: +49 40 42863 2889 | M +49 160 88 12 567
pressestelle@basfi.hamburg.de | www.hamburg.de/basfi

Agentur für Arbeit Hamburg
Knut Böhrnsen | Pressesprecher
Tel.: +49 40 2485 2240 | knut.boehrnsen@arbeitsagentur.de

Jobcenter team.arbeit.hamburg
Heike Böttger / Kirsten Maaß | Pressesprecherinnen
Raboisen 28 | 20095 Hamburg
Tel.: +49 40 60098 104/135
heike.boettger@jobcenter-ge.de / kirsten.maass@jobcenter-ge.de
www.team-arbeit-hamburg.de

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