Vor den rund 60 Gästen aus Politik und Wirtschaft ermutigte Senator Detlef Scheele die Unternehmen, einen Inklusionsblick zu entwickeln: "Das Anderssein hat keinerlei Bedeutung, wenn es um Qualifikation geht. Insofern stellt sich bei der Inklusion am Arbeitsmarkt die Frage: Wer ist behindert und wer wird behindert? Hinderlich sind vielfach eher die Barrieren in den Köpfen. Und auch diese Barrieren müssen abgebaut werden.“
18 Unternehmen und sieben Institutionen aus Hamburg haben die Absichtserklärung unterzeichnet. Im Rahmen des Senatsempfangs wurden darüber hinaus Good-Practice-Beispiele vorgestellt: Darunter die Zahnärztin Marianela von Schuler Alarcón, die in ihrer Praxis gehörlose junge Menschen ausbildet, die Fahrzeuglackiererei Dähn, die eine Mitarbeiterin mit psychischer
Bild: © Holger Kern
Die Veranstaltung wurde vom „Aktionsbündnis Bildung und Beschäftigung Hamburg – Hamburger Fachkräftenetzwerk“ initiiert. Sie ist der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, um mehr Unternehmen in Hamburg zu ermutigen, sich für Menschen mit Behinderung zu öffnen. Die Unternehmen berichten im Folgejahr über ihre Ergebnisse und Bemühungen.
Absichtserklärung Hamburger Unternehmen und Institutionen
„Wir nehmen Kurs auf Inklusion!“
Mit der Fachkräftestrategie rüstet sich Hamburg vor dem Hintergrund des demografischen Wandels für die Zukunft. Einer der Schwerpunkte besteht darin, die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen und immer noch zu wenig beachtete Zielgruppen stärker in den Fokus zu rücken. Dazu zählen Menschen mit Behinderung. Diese werden oft unterschätzt. Sie sind häufig gut qualifiziert, richtig eingesetzt leistungsfähiger als gedacht und besonders motiviert. Dennoch profitieren sie nicht in ausreichendem Maße von der guten Beschäftigungslage auf dem Hamburger Arbeitsmarkt.
Die unterzeichnenden Unternehmen und Verbände wollen gemeinsam auf einen inklusiven Arbeitsmarkt hinarbeiten. Sie appellieren aufgrund ihrer positiven Erfahrungen mit behinderten Beschäftigten an andere Betriebe, ihr Einstellungsverhalten zu verändern. Menschen mit Behinderung sollten nicht vorschnell als nicht leistungsfähig abgeschrieben werden. Ihnen sollten mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet werden. Dies stellt für alle – Unternehmen, Belegschaften und Menschen mit Behinderung - einen Gewinn dar.
Um in dieser Hinsicht voranzukommen, erklären die unterzeichnenden Unternehmen: „Wir wollen aktiv einen inklusiven Arbeitsmarkt fördern, indem wir in Zukunft mehr Menschen mit Behinderung einstellen. Zudem werden wir die vorhandenen Instrumente wie Praktika, Hospitationen und Schnuppertage verstärkt nutzen, damit sich Betriebe und Menschen mit Behinderung vor einer Bewerbung oder Einstellung kennen lernen und gegenseitige Anforderungen und Erwartungen besser einschätzen können. Daran wollen wir uns in Zukunft messen lassen.“
Die Partner des Fachkräftenetzwerkes – Freie und Hansestadt Hamburg, Handwerks- und Handelskammer Hamburg, Unternehmensverband Nord, Agentur für Arbeit Hamburg, Jobcenter team.arbeit.hamburg und Deutscher Gewerkschaftsbund - begrüßen dies und erklären: „Wir wollen mit intensiver Beratung, Vermittlung und Förderung dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.“
Erstunterzeichner |
Die Elbtischler BvT GmbH |
Diversity Power UG |
Fahrzeugrein Dabelstein |
HAMBURG WASSER |
Hamburger Hochbahn |
Hamburger Volksbank eG |
Herbert Dähn GmbH |
Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH |
HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK AG |
Hotel Baseler Hof GmbH & Co. KG |
J.J. Darboven GmbH & Co. KG |
Leonardo Hotel City Nord |
Lufthansa Technik GmbH |
Marling Gebäudeservice GmbH & Co. KG |
PHH Personaldienstleistung GmbH |
Siebold Messebau GmbH |
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf |
Zahnarztpraxis von Schuler Alarcón
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Die Partner des Aktionsbündnis Bildung und Beschäftigung Hamburg |
Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Hamburg |
Handwerkskammer Hamburg |
Handelskammer Hamburg |
Unternehmensverband Nord |
Deutscher Gewerkschaftsbund Hamburg |
Agentur für Arbeit Hamburg |
Jobcenter team.arbeit.hamburg |