Giga-Turnier um den Titel
Die Deutsche Golf Liga, in der die Hamburger sowohl bei den Frauen als auch in diesem Jahr wieder bei den Männern vertreten sind, und in der im Normalfall über ein ganzes Jahr der deutsche Mannschaftsmeister ausgegolft wird, wurde natürlich so in Sachen Spieltage komplett gekippt. Dafür gab es am zweiten Wochenende im Oktober auf dem Gelände des GC Hardenberg in Niedersachsen ein Giga-Turnier mit allen in der Liga gemeldeten Teams, um den deutschen Mannschaftsmeistertitel an diesem einen Wochenende auszuspielen. Und das erwies sich für unserer Hamburgerinnen und Hamburger als der Glücksgriff schlechthin: Die Frauen holten Silber und die Männer holten, als AUFSTEIGER, Gold. Jubel, Trubel.
Wie einst Otto Rehagel
Wir sprechen deswegen mit den beiden Trainern, Matthias Boje bei den Herren und Christian Lanfermann, er nun wieder, bei den Damen. Beide grinsen im Kreis, hat Matthias doch sogar den inzwischen 20. Mannschaftsmeistertitel nach Falkenstein geholt. Sie vertreten im Grunde den Leistungssport des Clubs, dem sich dieser nachweislich und traditionsgemäß verschrieben hat. „Umso mehr freuen wir uns, wie sehr sich auch unsere Mitglieder über die beiden Medaillen freuen“, erzählt Christian, „für deren Unterstützung sind wir sehr dankbar.“ Matthias mag den Vergleich mit Otto Rehhagel: „Als Aufsteiger Meister zu werden, gelingt nicht oft, da haben wir was gemein.“ Er sagt: „Bei uns hat an dem Wochenende alles gepasst“, und spricht von „100% Mindset“. Heißt soviel wie: Fokus auf den Punkt, Herausforderung neuer Platz annehmen, im Team agieren.
„Die haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, so Matthias weiter, nicht unstolz. „Endlich“, grinst er. Spannend auch die im Grunde recht heterogene Mischung des Teams. Michael Thannhäuser mit 42, Constantin Mons mit 16. „Und jeder spielt seine Rolle.“ Offensichtlich die beste an diesem Wochenende, wie aus einem Guss. Erwähnenswert offensichtlich die Leistung von Sebastian Sliwka (22), er war tatsächlich (Zweit-)Bester im kompletten Feld. „Wir hatten ja als Aufsteiger keinen Druck, hatten nichts zu verlieren, wollten einfach mal zeigen, wo der Hammer hängt.“ „Und außerdem hatten wir Hamburger Wetter. Schauer und kräftigen Wind“, formuliert Christian, was offensichtlich auch seine Frauen nicht wirklich gebremst hat.
Alles Kopfarbeit...
„Bei uns gab es einen Vierkampf: Wannsee, Frankfurt, St. Leon-Rot. Nach dem ersten Tag lagen wir auf Platz 3, am zweiten Tag auf dem geteilten 4., am dritten und letzten Tag konnten wir aber eine Tagesbestleistung rauspfeffern. Auf der Bahn waren wir die ganze Zeit richtig gut dabei, nur auf dem Green war für uns das Loch zu.“
Schlecht geputtet, heißt das übersetzt. Christian weiter: „Ich bin sehr stolz, dass wir am letzten Tag geschlossen und schwer konzentriert diese Hammer-Kollektivleistung anbieten konnten. Alles Kopfarbeit, Druck wegnehmen, Leichtigkeit trotz Konzentration zulassen.“ Matthias unterstreicht: „Wir sind sehr glücklich über die beiden Ergebnisse für unseren Club und unseren geschlossenen erfolgreichen Auftritt. Damit sind wir in diesem Jahr der erfolgreichste Club Deutschlands.“ Das kann man mal so stehen lassen. Und irgendwann darf man auch wieder richtig feiern.