Bezirk Eimsbüttel
Einwohner | 258.865* |
Einwohner pro km² | 5.119* |
Fläche | 49,8 km²* |
Dicht besiedelt, aber grün
Eimsbüttel ist der am dichtesten besiedelte Bezirk Hamburgs, doch wer daraus schließt, dass es in den Stadtteilen ungemütlich und eng zugeht, der irrt – gedrungen ist der Bezirk keinesfalls und wird immer wieder durch Grünflächen aufgelockert. Der Bezirk Eimsbüttel zieht sich im Westen Hamburgs von der Außenalster in der City bis an die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein und setzt sich aus ganz unterschiedlichen Stadtteilen zusammen.
Die höchste Bevölkerungsdichte innerhalb des Bezirks weisen wiederum die Stadtteile Hoheluft-West und Eimsbüttel, gleichzeitig Namensgeber für den Bezirk, auf, die das urbane Zentrum des Bezirks bilden. Stellingen und Lokstedt bilden eine Art Verbindungsstück zwischen der Urbanität und City und den Randgebieten in Richtung Schleswig-Holstein. Vor allem bei Familien sind dieses Stadtteile attraktiv. Harvestehude und Rotherbaum sprechen mit ihren Villenvierteln an Alster und Isebekkanal wiederum ein wohlhabendes Klientel an. Eidelstedt und Schnelsen schließen den Stadtteil nach Westen ab. Neben vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern bieten die Stadtteile auch viel Raum für Gewerbegebiete.
Sehenswertes in Eimsbüttel
Nicht selten vernimmt man in Stellingen ein lautes Töröööö, das Brüllen eines Löwen oder das Fauchen von Wildkatzen. Dann befindet man sich in der Nähe des Tierpark Hagenbeck, der weit über die Hamburger Stadtteilgrenze hinaus bekannt ist. Ebenso wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR), eine der größten und wichtigsten Rundfunkanstalten des Landes, die ihren Sitz im Bezirk Eimsbüttel hat. Die Standorte des NDR verteilen sich dabei über Rotherbaum, wo sich das Landesfunkhaus befindet, und Lokstedt, das die Fernsehstudios des NDR beheimatet.
Die inoffizielle Hauptstraße des Bezirks ist die Osterstraße im Stadtteil Eimsbüttel. Dort reihen sich Restaurants, Cafés, Bars und Shoppingmöglichkeiten aneinander, was den Stadtteil vor allem für ein junges Publikum attraktiv macht. Besondere Strahlkraft hat auch das beliebte Osterstraßenfest, zu dem jährlich rund 300.000 Besucher strömen. Ein Beleg für die hochgelebte Stadtteilkultur im Bezirk, die sich ebenso an diversen Wochen- und Flohmärkten verdeutlicht.
Jüdisches Viertel an der Universität
Ebenso belebt wie die Osterstraße ist das Grindelviertel mit seinen zahlreichen Möglichkeiten, gut zu speisen oder es sich an warmen Tagen in einem der Straßencafés gemütlich zu machen. Mit dem Abaton befindet sich auch eines der ältesten Programmkinos Deutschlands im Grindel.
Zwischen Grindelviertel und Rothenbaumchaussee befindet sich der Campus der 1919 gegründeten Universität Hamburg, eine der größten Unis Deutschlands. Überquert man die Rothenbaumchausse wird es teuer und mondän. Dann befindet man sich in einem der exklusivsten Quartiere Hamburgs, in dem sich prachtvolle Villen aneinanderreihen. Vor allem am Harvestehuder Weg muss man schon ganz tief in die Tasche greifen, um sich dort ein Häuschen leisten zu können.
Dort befindet sich einer der beliebtesten Grünanlagen: der Alsterpark. Die Wiesen am Ufer der Außenalster sind in den Sommermonaten stets gut besucht und bieten einen wunderschönen Ort am Wasser. Daneben gibt es viele weitere grüne Orte in Eimsbüttel, allen voran das Niendorfer Gehege, mit 142 Hektar die größte Grünfläche des Bezirks. Auch die Stellinger Feldmark bietet viel Raum, um der Großstadthektik zu entfliehen. Die Wohnquartieren Eimsbüttels sind zudem mit vielen kleinen Parks, wie dem Innocentiapark, dem Eimsbütteler Park oder dem Wassermannpark aufgelockert. Auch am Kaiser-Friedrich-Ufer, wo mit dem Isemarkt einer der schönsten und größten Wochenmärkte Hamburgs stattfindet, lässt es sich herrlich entspannen.
Kultur, Kirchen und Musik
Kulturell hat Eimsbüttel zahlreiche Anlaufstellen zu bieten, zum Beispiel das Museum am Rothenbaum. Kulturen und Künste der Welt (MARKK) mit seiner einzigartigen Sammlung. Theaterfreunde finden in den Hamburger Kammerspielen ihren Platz und Architektur- und Geschichtsinteressierte haben eine Vielzahl an besonderen Kirchen zu entdecken wie die Hauptkirche St. Nikolai, die achteckige Kirche am Niendorfer Markt oder die russisch-orthodoxe Prokopkirche mit ihren Zwiebeltürmen.
Der Bezirk Eimsbüttel bietet darüberhinaus weitere deutschlandweit bekannte Marken und Namen, wie zum Beispiel kleine, blaue Creme-Döschen mit weißem Schriftzug aus dem Hause Beiersdorf, der größte Arbeitgeber im Bezirk, der dort fest verwurzelt ist. Ihre Wurzeln haben auch die Musiker der Beginner, Jan Delay, Denyo und DJ Mad, in Eimsbüttel beziehungsweise ihrem Eimsbush. Mit Samy Deluxe kommt ein namhafter bekannter Künstler aus dem Bezirk. Den Namen Dittsche kennt wohl auch jeder. Der ebenso kultige wie kauzige Bademantelträger, verkörpert von Olli Dietrich, kauft seine Currywurst stets an der Eppendorfer Grillstation im Generalsviertel in Hoheluft-West.
Ein junger Bezirk
Die Geschichte Eimsbüttels ist vergleichsweise jung. Erst seit dem 21. September 1949 gibt es den Bezirk, der Ende der 1950er-Jahre aus einigen ehemaligen Landgemeinden Schleswig-Holsteins und Altonas zusammengesetzt wurde. So gibt es auch keine einheitliche Bezirksgeschichte, lediglich die einzelnen Stadtteile schreiben die Historie des Bezirks, wie zum Beispiel die jüdische Geschichte im Grindelviertel von Rotherbaum.
Dies wird auch am Wappen Eimsbüttels deutlich, das 2003 aus einem Gestaltungswettbewerb hervorgegangen ist. Es zeigt einen Elefantenkopf, der für den Tierpark Hagenbeck steht, die Niendorfer Kirche und den Wasserturm im Schanzenpark. Dieser gehört seit 2008 jedoch nicht mehr zum Bezirk Eimsbüttel und wurde nach der Gründung des Stadtteils Sternschanze dem Bezirk Altona zugeordnet.
Karte
*Quelle: Statistische Daten zu den Stadtteilen Hamburgs, Statistikamt Nord (Stand: Nov 2016)